Ingolstadt
Eine perfekte Regionalligasaison

Ingolstadt Dukes überrollen Starnberg Argonauts mit 46:0 und bleiben somit ungeschlagen – Was passiert in Langen?

02.09.2014 | Stand 02.12.2020, 22:17 Uhr

Kaum ein Durchkommen: Ingolstadts Jerome Morris (weißes Trikot) stoppt einen Angriff der Starnberg Argonauts. - Foto: Spiess

Ingolstadt (DK) Barthelmarkt in Oberstimm, da mussten am Samstag auch einige Fans der Dukes hin – und so ließen sie das letzte Regionalliga-Heimmatch ihrer Lieblinge einfach mal sausen. Rund 500 Zuschauer waren allerdings dann doch da, als die „Herzöge“ die Starnberg Argonauts mit 46:0 vom Feld fegten.

Anders ausgedrückt: Die zwölfte Saisonpartie der Ingolstädter American-Football-Cracks endete so wie die elf vorangegangenen – nämlich mit einem Sieg. „Perfect Season“ wird das im US-amerikanischen genannt. Besser geht’s einfach nicht.

Prompt huscht Eugen Haaf, dem Dukes-Headcoach, auch kurz ein Lächeln ins Gesicht. „Nun wirklich jedes Punktspiel gewonnen zu haben, das rundet die Sache natürlich ab und ist eine superschöne Bestätigung für all die Arbeit in den vergangenen Monaten. Aber wenn ich ehrlich bin, dann freut mich nach dieser Partie gegen Starnberg mehr, dass sich niemand bei uns verletzt hat.“

Der 48-jährige Peutenhau-sener denkt eben weiter. Der Meistertitel der Regionalliga Süd, den es jetzt quasi im Vorbeigehen gab, schön und gut – aber die „Herzöge“ wollen etwas anderes, nämlich den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Und hierfür stehen wohl höchstwahrscheinlich noch zwei schwere Play-off-Matches gegen die Langen Knights auf dem Programm – wie Haaf weiß. Theoretisch könnten die Dukes sogar ohne weitere Partien aufsteigen – dann nämlich, wenn die Langener ihr letztes Punktspiel in der Regionalliga Mitte (7. September gegen die Gießen Golden Dragons) nicht mit drei Punkten Unterschied gewinnen sollten. Aber daran glaubt der Ingolstädter Headcoach nicht. „Ich gehe zu 99 Prozent davon aus, dass wir Play-off-Matches bestreiten müssen. Es gibt schließlich Gerüchte, dass die Gießener mittlerweile ohne Importspieler dastehen – und da dürfte es für sie fast unmöglich sein, die Knights zu stoppen.“

Dass Haaf und eine Dukes-Abordnung am kommenden Sonntag in Langen auf der Tribüne sitzen werden – eigentlich müßig zu erwähnen. „Da schauen wir einfach mal, was die Knights so treiben und welche gefährlichen Akteure sie in ihren Reihen haben.“

Wenn wir schon beim Beobachten sind: Die Langener schickten bereits an diesem Samstag eine kleine Gruppe ins ESV-Stadion, um die Dukes gegen die Argonauts genau unter die Lupe zu nehmen und sie sogar zu filmen. „Wirklich viel gesehen haben sie aber nicht“, stellt Haaf schmunzelnd fest. In der Tat: Die „Herzöge“ gaben gegen den bereits als Absteiger feststehenden Tabellenletzten keine Geheimnisse preis, wechselten fleißig durch – und gingen so gut wie nie an ihre Grenzen. „Unsere oberste Priorität lag darin, dass alle unsere Akteure gesund bleiben. Wir werden in den Play-offs schließlich jeden einzelnen Akteur ganz dringend benötigen“, fasst ihr Headcoach zusammen.

Dass am Ende dennoch wieder 46 eigene Zähler heraussprangen, dass die Dukes erstmals in der laufenden Regionalligasaison keine Punkte des Gegners hinnehmen mussten – es zeigte auf schöne Weise, dass die Ingolstädter trotz allem wieder mächtig Spaß hatten.

„Ein Kompliment aber auch an die Starnberger, dass sie trotz erheblicher Personalprobleme überhaupt angetreten sind. Das zeugte von großer Sportlichkeit und einem feinen Charakter“, betont Haaf. Wirklich etwas entgegenzusetzen hatten die Argonauts allerdings nicht. Touchdowns von George Robinson (2), Andrew Blakley (2) und Muk Kang – bei vier Extrapunkten von Samir Farghali – bescherten den Ingolstädtern schon bis zur Halbzeitpause eine lockere 34:0-Führung. Im dritten Viertel liefen dann Patrick Mahnke und nochmals Robinson in die Starnberger Endzone – 46:0. Das war’s.

Und jetzt? „In dieser Woche haben meine Jungs trainingsfrei. Am Sonntag schauen wir schließlich, ob es Langen in die Play-offs schafft – und wenn ja, werden wir uns akribisch auf diese vorbereiten“, verrät Haaf.

Übrigens: Sollte es tatsächlich zu den beiden Aufstiegspartien gegen die Knights kommen, dann wäre die erste davon am 14. September bei den Hessen. Das Rückmatch würde am 20. September um 20 Uhr im Ingolstädter ESV-Stadion stattfinden.