Schwäbisch Hall
Dukes können den Meister nicht stoppen

Football: Ingolstädter Rumpfteam ist beim 13:44 gegen Schwäbisch Hall absolut chancenlos

12.08.2018 | Stand 23.09.2023, 4:23 Uhr
Biss auf die Zähne: Trotz Verletzung spielte Ersatz-Quarterback Cedric Townsend bei den Dukes durch. Die Niederlage beim Deutschen Meister konnte aber auch er nicht verhindern. −Foto: Foto: Rimmelspacher

Schwäbisch Hall (DK) Auch die Dukes haben die Siegesserie der Schwäbisch Hall Unicorns in der 1. Football-Bundesliga nicht stoppen können. Erwartungsgemäß unterlagen die Ingolstädter am Samstag beim seit nunmehr 28 Spielen ungeschlagenen Deutschen Meister mit 13:44.

Damit die Herzöge wenigstens die Mindestanzahl von 30 Spielern stellen konnten, mussten wieder einige Akteure aus der Jugend und der zweiten Mannschaft ran. Vor einer Woche gegen Kirchdorf konnten diese noch gut mithalten, gegen das Ausnahmeteam aus Baden Württemberg wurden ihnen aber die Grenzen aufgezeigt. "Wir hatten heute nur einen einzigen Running Back dabei und nur drei Receiver. Zudem hatten wir auch nur noch fünf D-Liner, von denen immer vier auf dem Platz sein müssen", schildert Headcoach Eugen Haaf die prekäre Situation.

Die sich noch weiter verschlechterte, weil Sterry Codrington und Jose Ricco vorzeitig verletzt rausmussten und Quarterback Cedric Townsend sich ebenfalls verletzte, aber bis zum Ende durchhielt. Townsend hatte dieses Mal den Vorzug vor Nelson Hughes erhalten und spielte die ganze Partie durch. "Er hatte einige gute Szenen und hat nie aufgegeben, auch wenn er einiges einstecken musste", war Haaf mit dem US-Amerikaner zufrieden. Die Frage, ob der Backup-Quarterback auch am kommenden Samstag gegen Stuttgart wieder von Beginn an spielen wird, stellt sich jedoch nicht, weil er nur noch am letzten Spieltag in Kempten zur Verfügung steht.

Vier Minuten stemmten sich die Dukes erfolgreich gegen die Angriffsmaschinerie der Unicorns, dann verwertete Nathaniel Robitaille ein Zuspiel von Quarterback Marco Ehrenfried zum ersten Touchdown. Als nur wenig später wieder mal ein Punt der Dukes noch vor der Mittellinie landete, setzte erneut Robitaille zu einem spektakulären Lauf in die Endzone an, und schon hieß es 14:0. Ein Rückstand, der gegen einen Gegner dieser Klasse eigentlich schon nicht mehr aufzuholen ist.

"Die Offensive der Unicorns ist einfach nicht zu stoppen", musste Haaf neidlos anerkennen. "Das haben selbst die Frankfurt Universe nicht geschafft, und die haben zwei Passverteidiger von den Denver Broncos." Nur gut für die Dukes, dass die Gastgeber angesichts des frühen Vorsprungs auch ein wenig die nötige Konzentration vermissen ließen. So rutschten in der Folge Aurieus Adegbesan und Tyler Rutenbeck einfache Bälle durch die Hände, womit die Unicorns weitere Punkte verschenkten.

Das taten auf der Gegenseite dann auch die Dukes, als sie kurz vor Ende des ersten Quarters erstmals in die Red Zone der Hausherren kamen. Zunächst ließ Jan Hochschild den Ball kurz vor der Endzone fallen, dann unterlief Townsend eine Interception, die Cody Pastorino zu einem Lauf bis zur Ingolstädter 24-Yard-Linie nutzte. Der Spielzug wurde nach dem Seitenwechsel zu Beginn des zweiten Quarters fortgesetzt, und Danny Washington trug den Ball zum 21:0 in die Endzone. Dann lief Rutenbeck bis kurz vor die Endzone, ehe er noch gestoppt wurde. Doch Maurice Schüle vollendete danach den Spielzug zum 27:0, wobei Tim Stadelmayr den einzigen Extrakick neben die Stangen setzte - ebenso wie kurz vor der Halbzeitpause einen Fieldgoal-Versuch. Niklas Merk gelang wenig später eine weitere Interception, die das 34:0 durch Washington nach sich zog. Die Partie war damit zur Halbzeitpause längst entschieden.

"Ich muss es der Mannschaft hoch anrechnen, dass sie sich trotzdem nicht hängen ließ und auch nach der Pause versuchte, ihre Haut so teuer wie möglich zu verkaufen", zeigte sich Haaf mit der Einstellung seiner Spieler zufrieden. Die Unicorns waren offenbar noch nicht satt, denn sie gaben auch im zweiten Durchgang zunächst noch Gas und wollten das Ergebnis weiter ausbauen. Erst im letzten Quarter brachten sie dann einige Backups ins Spiel, aber bis dahin hatten die Dukes schon zwei Touchdowns erzielt. Zunächst punktete Anthony Mella nach einem 43-Yard-Pass von Townsend, dann war auch Ruben de Ruyter für die Dukes erfolgreich. Dazwischen lag noch ein weiterer Touchdown der Haller durch Ehrenfried, der wenig später dann Platz machte für James Slack, der den Ball aber selten an den Mann brachte. So kamen die Unicorns nur noch zu einem Fieldgoal durch Stadelmayr zum 44:13-Endstand. "Immerhin ein Touchdown mehr für uns als im Heimspiel", versuchte Haaf wenigstens noch etwas Positives zu finden.

Große Kritik war bei diesem Gegner und der personellen Not auch nicht angebracht. Jetzt gilt es, die Spieler wieder etwas aufzubauen vor der Partie am Samstag gegen die Stuttgart Scorpions, wenn die Dukes den Klassenerhalt vorzeitig sichern können. Mit welchem Personal auch immer.

Elmer Ihm