Ingolstadt
Ezealas Traum wird wahr

Footballer der Ingolstadt Dukes schafft Sprung zu den Baltimore Ravens in die NFL

03.05.2018 | Stand 23.09.2023, 3:06 Uhr
Künftig in der besten Liga der Welt im Einsatz: Christopher Ezeala von den Dukes. −Foto: Foto: Lüger

Ingolstadt (DK) Wenn das kein gewaltiger Karrieresprung ist: Christopher Ezeala vom Football-Bundesligisten Ingolstadt Dukes hat es tatsächlich geschafft und einen Vertrag in der NFL, der besten Football-Liga der Welt, erhalten.

Er spielt künftig für die Baltimore Ravens. Dort aber muss er sich auf eine neue Position einstellen, denn die Ravens listen den 22-Jährigen als Fullback und nicht als Linebacker. Schon in den zurückliegenden Wochen in der IMG Academy in Florida wurde er umgeschult. "Ich habe in Deutschland sehr viele Positionen gespielt, war Running Back, Linebacker und Defensive End, aber hier haben mir meine Coaches gesagt, dass es zwar viele Linebacker wie mich gibt, aber keinen Fullback, der so athletisch und so schnell ist. Also versuchen Sie, mit mir einen neuen Spielertypen zu erschaffen", schildert Ezeala seine Situation. Und er macht keinen Hehl daraus, dass er jetzt bei seinem Wunschteam angekommen ist: "Die Ravens waren mein Traumteam, genau dort wollte ich immer hin. "

Zum Football ist er über einen Schulfreund gekommen, wobei er sich in der rauen Sportart zunächst nicht besonders wohlfühlte. "Erst dachte ich, das wäre viel zu hart für mich. Damals konnte ich noch keine fünf Liegestützen machen, aber schon bald hat es mir so gut gefallen, dass ich beim Flag Football geblieben bin", blickt der Abwehrkoloss auf die Anfangszeit bei den Feldkirchen Lions zurück. Über die München Rangers kam er zu den Allgäu Comets - und von dort nach Ingolstadt.

Da stand er schon in den Notizblöcken der Verantwortlichen aus den USA, wie Ezeala bestätigt. "Vor zwei Jahren sind einige NFL-Scouts auf mich aufmerksam geworden und haben mich angeschrieben. Sie sind dann nach München gekommen und haben mich auf dem Trainingsgelände des FC Bayern getestet. Das hat ihnen offenbar gefallen, denn sie haben gesagt, dass sie mich trainieren und in meiner Entwicklung weiterbringen wollen. Das hat zunächst aber nicht geklappt, weil ich kein Visum bekommen habe. Deswegen musste ich noch ein Jahr lang warten. "

Was ihn dann erwartete, hat er sich so schwer nicht vorgestellt: "Ich dachte mir zwar, dass es hart werden würde, aber das ist das Krasseste, was ich jemals gemacht habe", blickt er auf die schwere Zeit in der IMG Academy zurück. "Ich habe hier gelernt, dass der Kopf eine große Rolle spielt und dass man sich immer weiter pushen muss", erklärt er. "Beim Pro Bowl in Orlando haben wir uns dann das Training angesehen. Ich durfte mit Drew Brees, Michael Bennett und vielen anderen NFL-Stars sprechen, die mir auch gute Tipps gegeben haben. Das war schon etwas Besonderes. "

Neben Ezeala schaffte mit Moritz Böhringer ein weiterer Deutscher den Sprung in die NFL. Der ehemalige Schwäbisch Haller wurde von den Cincinnati Bengals verpflichtet.

Elmer Ihm