Länderspiele als vorläufiger Höhepunkt

31.10.2007 | Stand 03.12.2020, 6:23 Uhr

Dynamische Aktionen, wie in dieser Szene, dürfen die Zuschauer auch am Wochenende bei den Unihockey-Länderspielen zwischen Deutschland und Italien erwarten. - Foto: Büchting

Ingolstadt (fcg) Neugierig sollen die Leute werden. Auf diesen Effekt spekulieren die Veranstalter, wenn die Deutsche Nationalmannschaft im Unihockey am Wochenende in Ingolstadt zweimal auf die Auswahl Italiens trifft.

Die beiden Partien finden am Samstag (18.30 Uhr) und am Sonntag (11 Uhr) in der Ingolstädter Paul-Wegmann Halle statt.

Länderspiele gehören in Ingolstadt ja nicht zu den alltäglichen Sportereignissen. Handelt es sich dabei auch noch um den ersten Auftritt einer Deutschen Nationalmannschaft auf bayerischem Boden und eine neue Trendsportart, dürfte dies so manchen Sportbegeisterten in die Halle locken.

So zumindest die Hoffnung bei Veranstalter. Einer der Verantwortlichen und so etwas wie der Geburtshelfer des Ingolstädter Unihockeys ist Roland Albrecht. Er hob im Mai 2005 die Abteilung beim ESV Ingolstadt aus der Taufe und zweieinhalb Jahre später gelang es nun, Länderspiele an die Donau zu holen. "Das ist eine einmalige Sache für uns. Wir werden Unihockey auf hohem Niveau sehen", freut sich Albrecht.

Bis zu diesem einstweiligen Höhepunkt für das Ingolstädter Unihockey mussten Albrecht und seine Mitstreiter aber viel Aufbauarbeit leisten. "Ich habe während meines Studiums gespielt, 1998 war mit der aktiven Laufbahn aber Schluss. Als ich dann auf einer Weihnachtsfeier Kinder mit gefundenen Unihockey-Schlägern probieren sah, spielte ich in Anzug und Krawatte mit – die Idee für eine Unihockey-Abteilung war geboren", erzählt Albrecht von den Anfängen. Mittlerweile gehen beim ESV 65 Aktive in sieben Teams dem schnellen Sport nach. Das U 17-Team wurde Süddeutscher Meister, die Herrenmannschaft spielt auf dem Großfeld – mit Albrecht im Sturm – in der Regionalliga. "Unihockey ist schnell und lebt von spektakulären Aktionen, verliert aber nie seinen einfachen und fairen Charakter", beschreibt der Abteilungsleiter seine Begeisterung.

Auch wenn beim ESV viel getan wird, um die Sportart zu etablieren, ist Bayern Unihockey-Diaspora, nehmen doch nur vier Klubs am Spielbetrieb teil. Umso größer ist bei Albrecht die Erwartung an die Länderspiele: "Wir erhoffen uns einen Schub für das Unihockey in der Region."

Doch die Nationalteams – auch die U 19 tritt an – gastieren nicht nur aus PR-Gründen in Ingolstadt. Nationalcoach Renato Wyss, der auf Legionäre aus Schweden und der Schweiz baut, erwartet sich gegen die Südeuropäer eine erste Standortbestimmung vor der B-WM 2008 in Tschechien. Bei der A-WM 2006 wurde die Squadra Azzura Achter. "Wir sind Außenseiter", so Michael Lachenmaier, Vizepräsident des Deutschten Unihockey Bundes.

Nichtsdestotrotz hofft OK-Leiter Albrecht auf echte Länderspielatmosphäre in der Halle, die perfekt für Unihockey geeignet sei. "Wir würden auch eine WM ausrichten", blickt er mit einem Grinsen auf ambitionierte Ziele, freut sich aber zunächst "trotz der vielen Arbeit" auf die Länderspiele.

Programm: Samstag: 15:00 Uhr: Deutschland U19 – GC Zürich U21, 18:30 Uhr: Deutschland – Italien. Sonntag: 11 Uhr: Deutschland – Italien, 14:30 Uhr: Deutschland U19 – GC Zürich U21.