Haunwöhr im Unihockeyfieber

08.05.2009 | Stand 03.12.2020, 4:58 Uhr

Kleine Kugel, schnelles Spiel: Unihockey ist auch unter dem Namen Floorball bekannt. Die Männer des SV Haunwöhr schwören als dritte Abteilung eines Ingolstädter Vereins auf den Sport. - Foto: Rehberger

Ingolstadt (reh) Unihockey entwickelt sich zur echten Trendsportart in Ingolstadt. Nach ESV und TSV Unsernherrn hat sich beim SV Haunwöhr die dritte Abteilung gegründet, in der mit Schlägern ein kleiner Plastikball durch eine Halle getrieben wird. An diesem Samstag haben die Haunwöhrer ihr erstes Spiel.

Stefan Hils wollte im vergangenen Herbst eigentlich nur seinen Sohn zum Schnuppertraining in Haunwöhr bringen. Doch als er dessen Begeisterung sah, fuhr der ehemalige Hobby-Eishockeyspieler gleich noch einmal heim, holte seine Sportsachen, griff auch zum Schläger, und inzwischen ist aus ihm ein Trainer geworden – der Ü30-Mannschaft des SV Haunwöhr. Seit etwas mehr als einem halben Jahr sind die Männer und Jugendlichen des Vereins im Unihockeyfieber. Innerhalb kurzer Zeit ist die Abteilung auf mehr als 60 Mitglieder, davon ein Drittel Erwachsene. Sie haben alle erst im reiferen Sportleralter dieses Spiel entdeckt.
 
Auf die gleiche Weise wie Trainer Hils hat es auch Stefan Wittmann erwischt, der der maßgebliche Mann in Haunwöhr ist. Auch er war mit dem Sohn beim Schnuppertag – damals beim ESV – im Rahmen des Ferienpasses. "Erst habe ich gedacht, das ist ja Pillepalle, das kann ja jeder. Aber es hat riesig Spaß gemacht." So hat Wittmann dann die Abteilung in Unsernherrn gegründet, wo er auch als Fußballtrainer und beim Tischtennis aktiv war. Weil sein Sohn in Haunwöhr Schach spielte, wechselte auch der 37-jährige Vater den Verein. "Und weil die Abteilung in Unsernherrn schon stand, habe ich hier auch eine aufgebaut."

Maßgeblich zu dem Aufschwung des Sports hat sicher die neue Ballspielhalle in dem Stadtviertel beigetragen. Der Andrang besonders bei den Erwachsenen überrascht sie aber selbst, zumal ihnen allen Unihockey vorher überhaupt kein Begriff war. "Das können auch Nicht-Intellektuelle spielen", schmunzeln die Männer. "Es kann eigentlich jeder spielen. Und der Anfänger hat sofort Spielspaß", sagt Wittmann. Das Uni stammt nicht von Universität, sondern Universal. Heißt: der Sport ist auch für den koedukativen Schulsport von Mädchen und Buben gut geeignet. In Unsernherrn hat Wittmann bereits eine Schularbeitsgemeinschaft aufgebaut, in Haunwöhr wird sie bald folgen. "Die Schulleitung ist sehr daran interessiert."

An diesem Samstag sind aber zuerst die Ü30-Männer gefragt. Sie treten zum ersten Spiel überhaupt an. Und das gleich gegen internationale und hochkarätige Konkurrenz: beim Unihockey-Cup des ESV, der ab 10 Uhr in der Wegmann-Halle ausgetragen wird. "Da werden wir sicher Lehrgeld zahlen müssen", sagt Wittmann. "Aber den Spaß lassen wir uns nicht verderben. Ohnehin gebe es kein Konkurrenzdenken. "Auch beim ESV freuen sie sich", sagt Wittmann, "dass in Ingolstadt mehr und mehr dieses Spiel spielen."