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Ingolstadt international

Zahlreiche ERC-Fans unterstützen die DEB-Auswahl bei der Eishockey-WM in Köln

07.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:11 Uhr

Panther-Fans im Rheinland: Oliver Höherl (Bild links, links) hatte eine Tour organisiert. In Köln traf er Tom Sperl. Silvia Böheim, Daniel und Tobias Welsch sowie Sarah Fischer (v. l.) fieberten ebenfalls mit. - Fotos: Petri

Köln (alp) Wenn es um die Nationalmannschaft geht, ruhen sogar die innerbayerischen Rivalitäten. "Was der Yasin Ehliz spielt, ist einfach toll", adelte Silvia Böheim, leidenschaftliche Anhängerin des ERC Ingolstadt, den Stürmer vom Lokalrivalen Nürnberg Ice Tigers.

Einen kleinen Seitenhieb konnte sie sich allerdings dann doch nicht verkneifen. "Obwohl's a Saubua is", schob sie lächelnd hinterher.

Böheim und ihre Arbeitskollegin Sarah Fischer - ebenfalls glühende ERC-Anhängerin - feierten am Samstag in der Kölner Lanxess-Arena beim Spiel der DEB-Auswahl gegen Schweden (2:7) ihre WM-Premiere. "Es ist ein Traum, dabei zu sein", sagte Böheim, die nach eigenen Angaben kaum ein Spiel des ERC in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) verpasst. Es sei nur ein wenig schade, dass kein Panther-Profi den Sprung in den WM-Kader geschafft habe. "Dem Timo Pielmeier hätte ich es gegönnt. Aber an Thomas Greiss ist nicht zu rütteln", meinte Böheim, die ihr ERC-Outfit mit einem schwarz-rot-goldenen Schal kombinierte.

Gemeinsam mit rund 40 anderen Panther-Fans hatten Böheim und Fischer per Bus die Tagestour ins Rheinland angetreten. Organisator des Trips war der ERC-Fanbeauftragte Oliver Höherl, gleichzeitig Vorsitzender des Fanklubs Blueliners Ingolstadt. Durch "Connections zum DEB" habe er die Karten bekommen, berichtete der Manchinger, der schon 2010 beim WM-Eröffnungsspiel zwischen Deutschland und den USA in der Schalker Arena dabei war. Die Strapazen der vielstün-digen Busfahrt mit einer Rückkehr in den frühen Morgenstunden des Sonntags nahmen die Ingolstädter Fans für das WM-Erlebnis in Kauf. "Wir kom-men ja gern nach Köln", erinnerte Höherl augenzwinkernd an den ERC-Meistercoup 2014.

Von der WM-Atmosphäre zeigte er sich begeistert: "Die ganze Eishockey-Welt ist da, du kannst über jeden Blödsinn reden." Russen trinken mit Schweden, Slowaken singen mit Deutschen - alles friedlich und ohne Polizeihundertschaften in Alarmbereitschaft. "Das ist wohl nur beim Eishockey möglich", sagte Höherl. "Es ist einfach eine große Party", ergänzte Tom Sperl, der in Eigenregie schon zum ersten deutschen WM-Spiel am Freitag angereist war. "Allein für den ersten Tag mit den Spielen Schweden gegen Russland und Deutschland gegen USA hat sich das gelohnt. So was siehst du in der DEL nicht."

Mit einer Gruppe fröhlicher Letten hatten Daniel und Tobias Welsch Bekanntschaft gemacht, die das komplette Wochenende in Köln verbrachten. Obwohl das Duo eine Flagge mit dem Ingolstädter Stadtwappen im Gepäck hatte, konnten die Balten "mit Ingolstadt nichts anfangen. Mit Bavaria dann aber schon", berichteten sie lachend. Ursprünglich besaßen die Welschs nur ein Tagesticket für den Samstag, doch spontan sicherten sie sich noch zwei Karten aus einem "Restposten" für das deutsche Eröffnungsspiel am Freitag gegen die USA (2:1). "Das war direkt unter einer Loge, da war richtig viel Platz. Und gar nicht so teuer", erzählten sie erfreut. Lehrgeld bezahlte das deutsche Team am Ende gegen die Schweden - der WM-Begeisterung im Ingolstädter Bus tat das keinen Abbruch. "Trotz allem war die Stimmung in der Halle genial. Viele Schweden sind kurz vor Spielende an mir vorbeigegangen und haben sich für die Stimmung bedankt", erzählte Höherl.