Trotz Niederlage gegen Österreich: DEB-Team zittert sich zum Klassenerhalt

11.05.2015 | Stand 02.12.2020, 21:19 Uhr

Prag (SID) Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat sich mit einem enttäuschenden WM-Schlussakkord zum endgültigen Klassenerhalt gezittert. Das Team von Bundestrainer Pat Cortina verlor zwar sein letztes Gruppenspiel gegen Österreich nach einer über weite Strecken schwachen Vorstellung 2:3 (0:0, 0:1, 2:1, 0:0, 0:1) nach Penaltyschießen, holte aber den noch fehlenden Punkt.

Mit nur sieben Zählern und dem verpassten Viertelfinale hat die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) ihr WM-Ziel dennoch verfehlt. Auch das Heimrecht für das Olympia-Qualifikationsturnier wird Deutschland nach Erstellen der neuen Weltrangliste nicht zugesprochen bekommen. Der nach der WM auslaufende Vertrag von Bundestrainer Cortina wird daher sehr wahrscheinlich nicht verlängert.

Kapitän Michael Wolf (45.) mit seinem vierten Turniertreffer und Patrick Reimer (58.) retteten das deutsche Team zumindest in die Verlängerung, im Penaltyschießen vergaben jedoch Kai Hospelt und Reimer. Die Österreicher, die durch Thomas Raffl (35.) und Rafael Rotter (55.) zweimal in Führung gegangen waren, haben wieder gute Chancen auf den Klassenerhalt ein Jahr nach dem Aufstieg in die A-Gruppe. Schon vor zwei Jahren hatte Deutschland mit der verpassten Olympia-Qualifikation gegen den kleinen Nachbarn eine Enttäuschung hinnehmen müssen.

"Der ein oder andere hat mit den Österreichern noch eine Rechnung offen", hatte Wolf vor dem Spiel gesagt. Vor 11.302 Zuschauern entwickelte sich von Beginn an eine hart umkämpfte Partie. Auf der einen Seite kam Deutschland immer wieder zu Großchancen wie die durch Konterstürmer Tobias Rieder (9.). Auf der anderen Seite musste Torhüter Dennis Endras aber auch zahlreiche Male sein ganzes Können zeigen, um einen frühen Rückstand zu vermeiden.

Dass die Rivalität zwischen beiden Teams groß ist, bewies die kurze Auseinandersetzung zwischen Patrick Reimer und Florian Muhlstein (17.). Spielerisch war es jedoch mehr als dürftig, was beide Mannschaften den Fans boten. Das DEB-Team offenbarte gegen den Weltranglisten-16. alte Schwächen beim Torabschluss und auch in der Defensive einige Abstimmungsfehler.

Cortinas Zeit scheint beim im Verband abgelaufen zu sein, auch wenn der 50-Jährige betonte, er habe "den besten Job im Eishockey". DEB-Boss Franz Reindl kündigte eine Entscheidung unmittelbar nach WM-Ende an. Als Nachfolger wurde bereits Ex-Bundestrainer Uwe Krupp gehandelt.

Cortinas dreijährige Amtszeit blieb weitestgehend erfolgslos. Die verpasste Qualifikation für Olympia 2014 in Sotschi und der peinliche 14. Platz bei der WM im Jahr darauf wiegen besonders schwer. Außerdem werden ihm die über 20 Spielerabsagen im Vorfeld dieser WM zum Teil auch angelastet. Die beiden Siege beim Deutschland-Cup (2012 und 2014) hübschen Cortinas Bilanz kaum auf.