Bald hat das Warten ein Ende. Ich meine jetzt nicht Weihnachten, sondern die Eishockey-WM der U 20-Junioren. Am 27. geht es für uns mit dem ersten Spiel gegen Kanada endlich los. Es mag für viele komisch klingen, aber für uns ist Weihnachten ein normaler Arbeitstag. Wir trainieren und bereiten uns auf den Turnierbeginn vor.
Ich bin mit der Mannschaft jetzt seit einer Woche hier. An die Zeitverschiebung habe ich mich schon gewöhnt. In Montreal sind wir gegenüber der deutschen Zeit sechs Stunden zurück. Aber mit unserem regelmäßigen Tagesablauf kommt man schnell in den Rhythmus.
Das erste Testspiel gegen die USA war sehr gut, obwohl wir 2:5 verloren haben. Gegen einen der Titelfavoriten war das nicht schlecht. Vor allem von dem hohen Tempo werden wir im zweiten Testspiel gegen Dänemark profitieren.
Schade, dass wir nach dem 0:1 so schnell das zweite Tor kassiert haben. Aber immerhin sind uns nach dem 0:4 noch zwei Tore gelungen. Besonders freut mich, dass mein Teamkamerad vom ERC Ingolstadt, Marc Schmidpeter, beim Treffer zum 1:4 gleich einen Assist verbuchen konnte. Wir verstehen uns gut und sind auch gemeinsam auf einem Zimmer.
Den Heiligen Abend werden wir im Kreis der Mannschaft feiern. Bestimmt lässt sich unser Teammanager Klaus Merk etwas einfallen, damit ein bisschen Weihnachtsstimmung aufkommt. Immerhin liegt ein wenig Schnee. Ansonsten freue ich mich schon darauf, dass mich mein Vater und mein Bruder Raphael am 26. besuchen kommen. Ja, und dann geht die WM endlich los. Das ist für mich in diesem Jahr das schönste Geschenk.
Fabio Wagner ist gebürtiger Landshuter und durchlief beim EVL sämtliche Jugendmannschaften. Seit dieser Saison spielt der 19-jährige Verteidiger beim ERC Ingolstadt und nimmt mit der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft an der U 20-WM in Kanada teil, die vom 26. Dezember bis 5. Januar in Montreal ausgetragen wird. Von seinen Erlebnissen wird Fabio Wagner in dieser Kolumne berichten.
