Mannheim
Zu viele Geschenke

3:5 in Mannheim: ERC Ingolstadt verspielt Zwei-Tore-Führung und steht vor dem Play-off-Aus

20.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:40 Uhr
Hängende Koepfe beim ERC Ingolstadt nach der Niederlage gegen Mannheim. −Foto: Johannes Traub

Mannheim (DK) Der ERC Ingolstadt verlor gestern Abend das vierte Viertelfinalduell bei den Adlern Mannheim mit 3:5 (1:0, 2:3, 0:2) und liegt damit in der „Best-of-Seven“-Serie mit 1:3 zurück. Am kommenden Freitag heißt es für das Team von Trainer Doug Shedden daher „Siegen oder Fliegen“.

Durch die Sperre von Brett Olson wurde Trainer Doug Shedden erneut gezwungen, seine Angriffsreihen umstellen. So erhielt Dennis Swinnen in der vierten Reihe neben Laurin Braun und David Elsner zum ersten Mal in dieser Viertelfinalserie Eiszeit – und zahlte das Vertrauen prompt zurück. Der Führungstreffer der Panther durch David Elsner (12.) ging nämlich „zu 50 Prozent“ auf das Konto des Außenstürmers, wie der Torschütze meinte: „Respekt an Dennis Swinnen, dass er in seinem ersten Play-off-Spiel so einen Pass spielt.“ Mit viel Übersicht hatte Swinnen Laurin Braun bedient und damit die gesamte Mannheimer Hintermannschaft ausgehebelt. Elsner musste im Zentrum die Scheibe nach dem schnellen Vorstoß nur noch einschieben – 1:0. 

Die Führung gab den Gästen deutlich mehr „Rückenwind“, so Elsner, und ging nach 20 Minuten auch absolut in Ordnung. In Überzahl hätten Ville Koistinen (17.) mit einem Schlagschuss von der Blauen Linie und Darin Olver (18.) nach einer starken Einzelaktion sogar noch nachlegen können, Torhüter Dennis Endras war bei beiden Abschlüssen aber zur Stelle. 

Auf der Gegenseite hatte – wie so oft in dieser Saison – Timo Pielmeier seine Mannschaft in der Anfangsphase im Spiel gehalten. Die beste Möglichkeit der Gastgeber entschärfte der 28-Jährige im Eins-gegen-Eins-Duell zweier Silbermedaillengewinner von Pyeongchang. Matthias Plachta (8.) bekam in Unterzahl (!) nämlich einen Penalty zugesprochen, fand am Ingolstädter Torhüter aber keinen Weg vorbei. 
Die Ingolstädter nahmen den Schwung auch in den Mittelabschnitt mit – und erhöhten schnell auf 2:0. Mike Collins, Siegtorschütze vom vergangenen Sonntag (4:3 nach Verlängerung) verwertete einen Abpraller, nachdem Matt Pelech überlegt abgeschlossen hatte. Auch auf den Rängen gaben die rund 150 Ingolstädter Anhänger unter den 13023 Zuschauern nun den Ton an – bis die Adler aus dem Nichts zum Anschlusstreffer kamen. Christoph Ullmann (29.) brachte die Scheibe von der Blauen Linie einfach mal aufs Tor und plötzlich lag sie hinter Pielmeier.

Unterstützt vom Publikum versuchten die Adler, sofort nachzulegen. Collins (37.) sorgte aber wieder für Ruhe in der SAP-Arena. Der Außenstürmer überwand Endras im zweiten Versuch und stellte damit den alten Zwei-Tore-Abstand wieder her, nachdem John Laliberte (34.) zuvor bereits die Riesenmöglichkeit auf den dritten Treffer ausgelassen hatte. 

Die Führung schien komfortabel, doch zwei individuelle Aussetzer brachten die Mannheimer innerhalb von nur 38 Sekunden wieder ins Spiel zurück. Zunächst profitierte David Wolf (39.) von einem leichtfertigen Scheibenverlust von Pelech und verkürzte per Bauerntrick – Koistinen fälschte die Scheibe noch unglücklich ab –, ehe Garrett Festerling (40.) einen Patzer von Dustin Friesen zum 3:3 bestrafte.

Und der nächste Nackenschlag ließ nicht lange auf sich warten, als Thomas Larkin (43.) kurz nach Wiederbeginn die Partie komplett drehte. Koistinen gewährte dem Verteidiger etwas zu viel Raum und der Rechtsschütze nutzte diesen mit einem platzierten Schuss in den Torwinkel. 

Dem ERC blieb noch genügend Zeit, wenigstens zum dritten Mal in Folge die Verlängerung zu erzwingen. Ein erneuter katastrophaler Fehler von Friesen entschied das vierte Duell aber schon frühzeitig. Der Abwehrspieler – ansonsten einer der sichersten Ingolstädter – „bediente“ Plachta und der ließ Pielmeier gekonnt aussteigen. 

Vor dem fünften Viertelfinalduell am kommenden Freitag (19.30 Uhr, Saturn-Arena) stehen die Panther damit unter Zugzwang. Bei einer weiteren Niederlage wäre die Saison beendet.

Adler Mannheim: Endras - Larkin, Stuart; Carle, Akdag; Mullen, Colaiacovo; Reul - Plachta, Desjardins, David Wolf; Sparre, Festerling, Hungerecker; Ullmann, Raedke, Kink; Kolarik, Marcel Goc, Adam.

ERC Ingolstadt: Pielmeier - Koistinen, McNeill; Friesen, Wagner; Schopper, Pelech - Ramoser, Olver, Mauldin; Laliberte, Mouillierat, Collins; Stapleton, Taticek, Greilinger; Swinnen, Braun, Elsner.

Tore: 0:1 Elsner (12.), 0:2 Collins (23), 1:2 Ullmann (29.), 1:3 Collins (37.), 2:3 Wolf (39.), 3:3 Festerling (40.), 4:3 Larkin (43.), 5:3 Plachta (52.).

Strafminuten: Mannheim 4 / Ingolstadt 2.

Schiedsrichter: Rohatsch, Schuckies.

Zuschauer: 13 023.