Ingolstadt
Weniger Fehler, mehr Erfolg

Vor fünftem Viertelfinale gegen Mannheim: ERC gibt sich noch nicht geschlagen

22.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:39 Uhr
Der ERC Ingolstadt verspielt seine Zwei-Tore-Führung und steht vor dem Play-Off-Aus. Endstand im 4. Play-Off-Viertelfinale 5:3. −Foto: Johannes Traub

Ingolstadt (DK) Die Ausgangslage für den ERC Ingolstadt ist klar: Nur ein Sieg im fünften Viertelfinal-Duell mit den Adlern Mannheim heute Abend (19.30 Uhr, Saturn-Arena) verhindert das Saisonende der Panther in der Deutschen Eishockey-Liga. Wieder dabei ist der zuletzt gesperrte Stürmer Brett Olson.

Nach der bitteren 3:5-Niederlage vom Dienstag, die das 1:3 in der "Best-of-Seven"-Serie bedeutete, tröstete sich Petr Taticek mit einem Blick in die Vergangenheit. In einem sozialen Netzwerk veröffentlichte der ERC-Angreifer ein mehr als zehn Jahre altes Foto, das ihn jubelnd im Kreise seiner damaligen Teamkollegen des HC Davos und mit dem Pokal für den Schweizer Meister zeigt. "Nach einem schlechten Abend muss ich mich auf die Beine stellen", schrieb der 34-Jährige dazu.

Derlei Extramotivation braucht Olson nicht. "Ich bereite mich immer gleich auf ein Spiel vor. Es ist Play-off-Zeit, was passiert ist, zählt nicht mehr. Wir haben ein Spiel zu gewinnen", gibt sich der Stürmer angriffslustig. Den freien Mittwoch nutzte der 31-Jährige, um im Kraftraum zu schuften. "Ich hab' ja am Dienstag nicht gespielt", sagt er. Wegen eines Kopfstoßes gegen den Mannheimer Chad Kolarik im dritten Spiel musste Olson einmal aussetzen. "Ich wurde gesperrt, und das zu Recht. Jetzt muss ich für Freitag bereit sein", meint der US-Amerikaner.

 

"Wir müssen sicherstellen, dass wir die Blauen Linien kontrollieren und den Puck clever verwalten."

ERC-Stürmer Brett Olson

 

Trainer Doug Shedden ist froh, dass einer seiner wichtigsten Angreifer wieder an Bord ist. "Ich lasse ihn gemeinsam mit Mike Collins und John Laliberte stürmen", verrät der Kanadier, der die Reihen erneut leicht modifizieren will. Augenfälligste Änderung: Taticek soll als Mittelstürmer der vierten Reihe gemeinsam mit Joachim Ramoser und Greg Mauldin antreten. "Ich will sie gegen eine kleinere Mannheimer Reihe stellen, damit sie ihre körperlichen Vorteile ausspielen können", begründet Shedden. Außerdem müssten Darin Olver und Tim Stapleton (wohl in einer Reihe mit Kael Mouillierat), die bislang kaum eine Rolle spielen, mehr Verantwortung übernehmen.

Wichtiger als die Personalrochaden sei allerdings, einfach zu spielen und die Fehlerquote zu minimieren, betonen Trainer und Profis unisono. Am Dienstag hatten die Panther eine 3:1-Führung kurz vor Ende des zweiten Drittels durch individuelle Patzer hergeschenkt. Im Schlussabschnitt wurde daraus durch weitere krasse Aussetzer sogar das 3:5. "Wir hatten sie da, wo wir sie haben wollten. Aber das hat uns das Genick gebrochen. Davon konnten wir uns nicht mehr erholen", sagt Shedden, der seiner Mannschaft zur Vorbereitung auf heute Abend nur die positiven Dinge auf Video vorführte.

Anstatt mit einem 2:2-Serienausgleich und dem vielzitierten "Momentum" in die fünfte Partie vor eigenem Publikum zu starten, stehen die Panther schon mit dem Rücken zur Wand. Ein weiterer Sieg für Mannheim, und die Saison des ERC ist vorbei. "Wir müssen sicherstellen, dass wir die Blauen Linien kontrollieren und den Puck clever verwalten. Es ist hart, den ganzen Abend nur hinterherzurennen", meint Olson. "Die Mannheimer haben bislang unsere Fehler besser genutzt als wir ihre."

Wie es gelingen kann einen Rückstand in den Play-Offs umzubiegen lesen Sie hier

Fehler dürfen sich die Ingolstädter nicht mehr viele erlauben, wenn sie noch das Halbfinale erreichen wollen. Dafür wären nun drei Siege in Folge nötig - doch von ihren vergangenen elf Play-off-Partien verloren die Panther zehn. "Wir denken nur von Spiel zu Spiel", schiebt Olson allen Rechenspielen einen Riegel vor. Sein Trainer bleibt trotz der Mammutaufgabe optimistisch: "Wir wollen den Sieg zu Hause holen, und auswärts sind wir immer für einen Erfolg gut."

ERC INGOLSTADT IN KÜRZE

Personal: ERC-Trainer Doug Shedden muss auch im fünften Viertelfinal-Duell mit den Adlern Mannheim heute (19.30 Uhr, Saturn-Arena) auf Verteidiger Sean Sullivan verzichten. Der 33-Jährige trainiert nach seiner Oberkörperverletzung noch nicht wieder mit der Mannschaft. Dafür kehrt Angreifer Brett Olson nach seiner Sperre wegen eines Kopfstoßes gegen Adler-Stürmer Chad Kolarik zurück. "Sie werden kommen wie die Feuerwehr", erwartet Mannheims Stürmer Garrett Festerling den ERC.

 

Tickets: Die Panther erwarten heute Abend erneut eine mit 4815 Zuschauern ausverkaufte Saturn-Arena. Gestern waren nur noch wenige Restkarten zu haben.

 

Konferenz: Alle vier Viertelfinal-Duelle zeigt Telekomsport heute ab 19.25 Uhr in einer Konferenzschaltung. Auch die Einzelspiele sind wie gewohnt wählbar. | alp