Latsch
Triumph nach "Traumwoche"

ERC Ingolstadt gewinnt dank 2:1 nach Penaltyschießen gegen Klagenfurt den Vinschgau-Cup

26.08.2018 | Stand 02.12.2020, 15:48 Uhr
David Elsner (Nr.61, ERC Ingolstadt), ERC Ingolstadt - Straubing Tigers, Eishockey, DEL, Deutsche Eishockey Liga, Spieltag 27, 01.12.2017, Foto: OLIVER STRISCH, st-foto.de −Foto: Oliver Strisch

Latsch (DK) Der ERC Ingolstadt hat zum Abschluss seines Trainingslagers in Südtirol die dritte Auflage des Vinschgau-Cups gewonnen. Das 2:1 (0:0, 1:0, 0:1, 1:0) nach Penaltyschießen gegen den Klagenfurter AC war der zweite Sieg der Panther nach dem 5:0 vom Freitag gegen den HC Bozen. Sportdirektor Larry Mitchell sprach von einer „Traumwoche“.

Mit einem Lausbubengrinsen schnappte sich Torhüter Timo Pielmeier eine Weinflasche vom Tisch mit den Pokalen. Einen guten Schluck als Belohnung für den Triumph beim Vinschgau-Cup hatten sich die Panther gestern Abend allerdings auch verdient. Als einziger Mannschaft des Turniers gelangen dem ERC zwei Siege, zudem kassierten Pielmeier und Jochen Reimer in 120 Minuten nur einen Gegentreffer. „Mir hat gefallen, wie wir gespielt haben. Es gibt viel mehr Positives als Negatives“, befand Sportdirektor Mitchell, der das Trainingslager als „Traumwoche“ bezeichnete. „Die Bedingungen sind perfekt. In diesem Jahr haben wir auch beim Niveau des Turniers noch eine Schippe draufgelegt.“

Ingolstadts Stadionsprecher Hannes Langer, der seinen Urlaub am Gardasee für einen Spielbesuch in Latsch unterbrochen hatte, konnte den zahlreichen ERC-Fans unter den offiziell 472 Zuschauern im IceForum zwei Debütanten ankündigen: Ryan Garbutt und Vili Sopanen liefen gestern Abend zum ersten Mal im Panther-Trikot auf und zeigten ansprechende Leistungen. „Ich habe mit kleineren Blessuren zu kämpfen gehabt und wollte nicht überdrehen. Aber es ist gut, jetzt richtig dabeizusein“, sagte Sopanen, der eine Reihe mit Garbutt und Jerry D‘Amigo bildete. Nachdem sich die Klagenfurter zu Beginn noch häufiger dem Ingolstädter Tor genähert hatten als umgekehrt, wendete sich mit zunehmender Spieldauer das Blatt. Befeuert von reichlich Powerplay-Gelegenheiten übernahmen die Panther das Kommando. Gleich mehrfach scheiterte Tyler Kelleher an KAC-Torhüter David Madlener, dann verfehlte eine Kombination der Debütanten nur knapp sein Ziel (14.). Pech hatte Kelleher bei einem Pfostentreffer (16.), Glück dagegen Benedikt Kohl, weil Siim Liivik seinen Fehlpass nicht ausnutzte (19.).

Den zweiten Durchgang dominierte der ERC beinahe nach Belieben – fand zunächst jedoch kein Mittel, den glänzend parierenden Madlener zu überwinden. Kapitän Mike Collins vermisste einen Abnehmer für seinen gefährlichen Querpass (24.), Maury Edwards und David Elsner blieben gegen Madlener nur zweiter Sieger. „Es macht Spaß, unseren Überzahlformationen zuzusehen“, lobte Mitchell. „Ich hoffe, dass man schon sieht, dass wir den Kader im Powerplay verstärken wollten.“ Doch wenn gefällige Kombinationen nicht zum Erfolg führen, tut es manchmal auch ein Gewaltschuss: Nach 35 Minuten hielt der auffällige Elsner aus der Ferne einfach mal drauf, und der Puck zischte an Madlener vorbei zum längst verdienten 1:0 ins Netz.

In der Folge hätten die Panther die Führung ausbauen müssen, doch weder Pat Cannones Rückhand-Heber aus spitzem Winkel (37.) noch Joachim Ramosers Versuch aus zentraler Position (38.) bedeuteten das 2:0. Am nächsten dran war noch Edwards, doch dessen Vorstoß endete erneut am Gestänge (46.). Der Ingolstädter Chancenwucher sollte sich rächen: Nachdem Thomas Koch nur den Pfosten getroffen hatte (52.), zielte Mitch Wahl genauer und ließ dem souveränen Reimer beim 1:1-Ausgleichstor keine Abwehrchance (54.). Der Punkt reichte den Panthern schon für den Turniersieg – doch um den Sieger der Begegnung zu ermitteln, musste das Penaltyschießen entscheiden. Dort schafften die Panther das Kunststück, einen 1:3-Rückstand noch in ein 4:3 zu drehen. Für den ERC trafen Tim Wohlgemuth, Cannone, Thomas Greilinger und schließlich Collins.

ERC Ingolstadt: Reimer – Wagner, Friesen; Koistinen, Kohl; Sullivan, Edwards; Schütz, Jobke – Elsner, Taticek, Greilinger; Collins, Cannone, Kelleher; D‘Amigo, Garbutt, Sopanen; Braun, Wohlgemuth, Ramoser.

Tore: 1:0 Elsner (35.), 1:1 Wahl (54.), 2:1 Collins (Penalty).

Strafzeiten: Ingolstadt 8 + 10 Cannone/Klagenfurt 22.

Zuschauer: 472.