Der
Thomas Greilinger: Rekordtorjäger

27.02.2014 | Stand 02.12.2020, 23:01 Uhr

Der ehemalige Bundestrainer Hans Zach hat es früh gewusst. Schon im Jahr 2000 erkannte der nicht zu Lobeshymnen neigende Bad Tölzer das Talent des 18-jährigen Thomas Greilinger: „Er ist schlau, clever, hat ein gutes Auge und ist kaltblütig vor dem Tor.

Er besitzt Fähigkeiten, die nicht viele Stürmer haben. Thomas wird seinen Weg machen. “

Zach sollte Recht behalten – auch wenn Greilingers Weg nicht immer geradeaus verlief. Nach seinem DEL-Debüt bei den München Barons, mit denen er direkt Deutscher Meister wurde, folgten Stationen in Schwenningen, Nürnberg und Mannheim. Doch gemessen an seinem Talent, das durchaus für die nordamerikanische NHL gereicht hätte, verlief die Karriere eher enttäuschend. Zu viele Pfunde, zu wenig Training – Greilinger heftete das Prädikat „schlampiges Genie“ an. „Ich habe als junger Spieler nicht alles richtig gemacht“, gibt Greilinger heute zu.

Nach einer schweren Knieverletzung und einem Knorpelschaden drohte ihm mit 24 Jahren sogar das Karriereende. Greilinger ging zurück in seine Geburtsstadt Deggendorf, wo er in der Bayernliga die Schlittschuhe schnürte. Auch mit weit über 100 Kilogramm auf den Rippen war er dort mit Abstand der beste Mann – und auch das Knie hielt. 2008 holte ihn Ingolstadt zurück in die DEL – und dort erwies sich Greilinger als Volltreffer. Nur zwei Jahre nach seinem Comeback war er Topscorer in Deutschlands Eliteklasse und längst zurück in der deutschen Nationalmannschaft.

Inzwischen ist Greilinger 32 Jahre alt und trifft trotz mancher Verletzung noch immer für die Panther. Mit aktuell 132 Toren ist Greilinger sogar der treffsicherste Spieler in der DEL-Geschichte des ERC. Den Panther-Fans besonders in Erinnerung ist das Play-off-Viertelfinale 2012 gegen die Düsseldorfer EG. Mit acht Toren in fünf Spielen schoss Greilinger seine Mannschaft fast im Alleingang ins Halbfinale. Im vierten Spiel, beim 6:1 in Düsseldorf, gelangen dem Deggendorfer sogar vier Treffer. „Vier Tore in einem Spiel sind mir in der DEL noch nie gelungen“, sagte Greilinger hinterher. „Ihn im Team zu haben, ist ein Geschenk“, befand sein Mannschaftskollege Tyler Bouck. Die Panther-Fans hoffen, dass sie sich an diesem Geschenk noch lange erfreuen können. alp