München
Sieg beim Spitzenreiter

Höfflin trifft in der Verlängerung: ERC Ingolstadt gewinnt gegen EHC München mit 3:2

21.02.2020 | Stand 23.09.2023, 10:49 Uhr
Bleibt ein Panther: Wayne Simpson hat seinen Vertrag beim ERC Ingolstadt verlängert. −Foto: Traub

München - Der ERC Ingolstadt hat am Freitagabend mit 3:2 (1:0, 0:2, 1:0) nach Verlängerung gegen den EHC München gewonnen. Mit dem Erfolg beim Spitzenreiter bleiben die Panther in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) im Rennen um die direkten Play-off-Plätze.

Offensive, Defensive, Unterzahl- und Überzahlspiel: Es gibt nichts, was die Münchner in dieser Saison nicht können. Nicht umsonst sind sie als Tabellenführer das Maß aller Dinge in der DEL. Doch die Mannschaft von Trainer Don Jackson legte am Freitagabend noch einen drauf: Mit Kapitän Patrick Hager, Goalie Danny aus den Birken und Derek Roy kehrten gleich drei Kräfte in den Kader des EHC zurück. Doch all das interessierte die Panther wenig. ERC-Trainer Doug Shedden vertraute der Formation, die zuletzt mit 2:1 gegen die Kölner Haie gewonnen hatte, und veränderte lediglich die Zusammenstellung der Sturmreihen.

Die Münchner durften nur zu Beginn der Partie feiern, als Ex-Panther Yannic Seidenberg für sein 1000. DEL-Spiel, das er zuletzt bei den Adler Mannheim absolviert hatte, geehrt wurde. Es wurde aber auch ernst auf dem Eis des Olympia-Eissportzentrums, als mit einer Schweigeminute der Opfer aus Hanau gedacht wurde.

Die Ingolstädter agierten im ersten Drittel vor 5640 Zuschauern äußerst souverän, überzeugten gegen den Spitzenreiter mit konzentrierter Defensivarbeit und zeigten sich auch vor dem gegnerischen Tor immer wieder gefährlich. Zweimal landete der Puck bei Schüssen von Brett Findlay (5.) und Kris Foucault (15.) am Pfosten, zudem hätten Maury Edwards (2.) und Findlay im Powerplay (13.) die Panther in Führung bringen können.

Als die Hausherren nach zehn Spielminuten stärker wurden, wehrte sich Goalie Jochen Reimer, der seine 400. DEL-Partie bestritt, in Zusammenarbeit mit seinen Vorderleuten erfolgreich gegen den Ansturm der Bullen. 12,7 Sekunden vor dem Drittelende wurden die Gäste schließlich für ihre Mühen belohnt: Wieder einmal glänzten sie im Umschaltspiel, Wayne Simpson gelang ein Zuckerpass in die Mitte auf Brett Olson, der zum 0:1 ins kurze Eck traf (20.).

Doch die Münchner sind für ihre Leistungssteigerung im Laufe der Partie bekannt, und diesem Ruf wurden sie auch gegen die Panther gerecht. Die Chancen des ERC ließen im zweiten Drittel etwas nach, dagegen wurden die Gäste vom EHC immer häufiger zu Fehlern gezwungen. Vor allem Münchens Gardereihe Trevor Parkes, Mark Voakes und Chris Bourque brachte die Ingolstädter ein ums andere Mal in Verlegenheit.

In der 27. Minute zeigte Topscorer Bourque seine Klasse, als er von Voakes bedient und von den Gästen aus den Augen gelassen wurde, und zum 1:1-Ausgleich in den Winkel traf (27.). Fünf Minuten später zog Parkes nach einem Fehler von ERC-Neuzugang Wojciech Stachowiak in die Mitte und belohnte sich mit dem Treffer zum 2:1 (32.). Dazwischen musste Reimer in Unterzahl noch zweimal in höchster Not gegen Jason Jaffray retten (30.). Ingolstadts wenige Chancen vergaben Brandon Mashinter (25./60.) und Edwards nach schönem Pass von Tim Wohlgemuth (38.).

Die Gäste blieben auch im Schlussabschnitt ein Gegner auf Augenhöhe. Reimer lief erneut zu Höchstform auf, als er gegen Voakes bei einem Unterzahl-Konter des EHC (50.) ein weiteres Gegentor verhinderte. Die Chancen der Panther blieben rar, doch das Paket Simpson/Powerplay konnte schließlich auch der Spitzenreiter nicht stoppen: Zweieinhalb Minuten vor dem Ende traf der Ingolstädter Topscorer in Überzahl nach Pass von Mike Collins zum 2:2-Ausgleich (58.).

In der Verlängerung machte Mirko Höfflin den Sieg für den ERC perfekt. "Das ist ein ganz ganz wichtiger Sieg für uns, ganz ganz wichtige Punkte. Wir sind nach einem Rückstand zurückgekommen und haben noch in der Overtime gewonnen. Ich hoffe wir können den Schwung mitnehmen", meinte der Siegtorschütze. Mit der Torausbeute der Panther gegen den EHC war er nicht vollauf zufrieden: "Wir hatten sehr viele Torchancen. Da sind drei Tore eigentlich zu wenig." Allerdings müsse man auch froh sein, dass München nicht öfter getroffen hat. 

ERC-Coach Doug Shedden lobte seine Mannschaft. "Wir wussten, dass es ein harter Kampf wird. Wir haben einen exzellenten Job gemacht. Wir haben uns aufgeopfert und mit vollem Einsatz gespielt." Etwas einfacher könnte die nächste Aufgabe für den ERC ausfallen: An diesem Sonntag (19 Uhr) treten die Panther im Anschluss an das Legendenspiel (15.30 Uhr ) gegen Schlusslicht Schwenninger Wild Wings an. Höfflin warnt: "Die haben nichts zu verlieren. Wir müssen genauso bereit sein."

Statistik

EHC München: Aus den Birken – Parlett, Bodnarchuk; Seidenberg, Quaas; Boyle, Aulie; Mauer, Kastner, J. Schütz; Parkes, Voakes, Bourque; Ehliz, Hager, Gogulla; Peterka, Roy, Jaffray; Daubner.

ERC Ingolstadt: Reimer – Seigo, Wagner; Edwards, Jobke; Sullivan, Friesen; Simpson, Olson, Collins; Wohlgemuth, Höfflin, Foucault; Bailey, Olver, Stachowiak; Mashinter, Findlay, Elsner; Detsch.

Schiedsrichter: Kopitz/Reneau.

Zuschauer: 5640.

Tore: 0:1 Olson (20.), 1:1 Bourque (27.), 2:1 Parkes (32.), 2:2 Simpson (58./PP1), 2:3 Höfflin (62.).

Strafminuten: 8/6.

Julia Pickl