Schwenningen
Schwach in Schwenningen

ERC Ingolstadt enttäuscht beim 1:5 gegen die Wild Wings auf ganzer Linie – Rech mit Hattrick

11.01.2019 | Stand 23.09.2023, 5:37 Uhr
David Elsner sorgte bei der Schlappe in Schwenningen für das einzige Tor der Panther. −Foto: Oliver Strisch

Schwenningen/Ingolstadt (DK) Statt einer Fortsetzung des Aufschwungs war es ein Rückfall in überwunden geglaubte Zeiten: Der ERC Ingolstadt hat nach ganz schwacher Vorstellung am Freitagabend mit 1:5 (0:1, 1:2, 0:2) bei den Schwenninger Wild Wings verloren. Während die Schwarzwälder den letzten Tabellenplatz der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) verlassen, stecken die Panther weiter in den Pre-Play-off-Plätzen fest.

ERC-Trainer Doug Shedden, der auf Laurin Braun und Joachim Ramoser verzichtete, konnte schon mit dem ersten Drittel seiner Mannschaft nicht zufrieden sein. Zwar verbuchten die Panther durch Jerry D'Amigo, der ein kluges Zuspiel von Maury Edwards am langen Pfosten nicht verwerten konnte, die erste gute Torchance – jubeln durften allerdings kurz darauf die Wild Wings: Sie hatten Edwards hinter dem Ingolstädter Tor unter Druck gesetzt, sodass der nur einen ungenauen Pass auf Colton Jobke zustande brachte. Der Puck landete bei Simon Danner, der direkt vors Tor passte, wo Anthony Rech ihn geschickt an ERC-Torwart Jochen Reimer vorbei über die Linie bugsierte (2.). In Überzahl hätten die Gäste zurückschlagen können, doch weder Tyler Kelleher (6.) noch Thomas Greilinger, der das Außennetz traf (7.), konnten Dustin Strahlmeier überwinden. Der Schwenninger Torhüter, der vor der Partie seine Vertragsverlängerung um ein Jahr bekannt machte, ist so etwas wie die Lebensversicherung seiner Mannschaft: Nur der Kölner Gustaf Wesslau und Berlins Kevin Poulin haben mehr Schüsse abgewehrt. Mit seiner Parade gegen Tim Wohlgemuth (11.) festigte Strahlmeier die Spitzenposition, ehe seine Vorderleute ihn zunehmend entlasteten. Reimer rettete nach einem Konter gegen den zukünftigen Ingolstädter Mirko Höfflin und Rihards Bukarts (12.), dann entschärfte er einen Fernschuss von Mirko Sacher (13.).

Auch beim nächsten Ingolstädter Powerplay stand eher Reimer im Fokus, denn die Panther gestatteten den Wild Wings zwei gefährliche Gegenstöße (14./15.). Sekunden vor der ersten Pause probierte es erneut Höfflin, ehe Kyle Sonnenburgs Schuss noch abgefälscht an die Latte klatschte (20.). An der Überlegenheit der Gastgeber, die die neutrale Zone schnell überbrückten, änderte sich auch im zweiten Durchgang nichts. Im Gegenteil: Der überragende Rech erhöhte in Überzahl auf 2:0, indem er seinen eigenen Nachschuss im Netz versenkte (25.). Reimer hatte die Scheibe durchrutschen lassen. Allerdings war die zuvor ausgesprochene Strafe gegen Greilinger wegen Stockschlags durchaus diskutabel. Und es kam noch schlimmer aus Panther-Sicht: Als ein Powerplay gerade abgelaufen war, verlor Brett Olson den Puck an der gegnerischen Blauen Linie, und Bukarts verwandelte von der Strafbank kommend zum 3:0 (28.). „Da müssen wir cleverer sein, wenn die Strafe abläuft“; monierte ERC-Stürmer David Elsner. Von den umständlich agierenden Ingolstädtern kam viel zu wenig, auch wenn D'Amigo bei einem Gegenstoß beinahe sein viertes Unterzahltor erzielt hätte. Der starke Strahlmeier parierte erneut sicher (34.). Auch eine doppelte Überzahl ließen die Panther ungenutzt verstreichen, ehe Elsner sein Team doch noch auf einen Punktgewinn hoffen ließ: Aus der Drehung traf er zum 1:3 (37.). „Jetzt müssen wir schauen, dass wir aufwachen und aufs Tor ballern, wie's nur geht“, sagte der Torschütze vor dem Schlussabschnitt.

In dem ging es hin und her: Zunächst hätte Marcel Kurth um ein Haar das 4:2 erzielt (41.), ehe Patrick Cannone auf Vorlage Elsners knapp den Anschlusstreffer verpasste (43.). Dann klärte Jobke bei einem Zwei-gegen-Eins-Konter gegen Rech (47.), bevor Strahlmeier einen Schuss von Dustin Friesen parierte (49.). Doch so langsam lief den Panthern die Zeit davon, und in der 50. Minute war das Spiel dann endgültig verloren: Bukarts und Edwards fälschten einen Schuss von Dominik Bohac unhaltbar für Reimer zum 4:1 für die Wild Wings ab. Sechs Minuten vor Schluss machte Rech mit seinem 16. Saisontreffer den Hattrick und den 5:1-Endstand perfekt. „Wir waren heute einen Schritt zu langsam, Schwenningen hat ein gutes Spiel gemacht“, sagte ERC-Verteidiger Wagner. Am Sonntag haben die Panther Gelegenheit zur Wiedergutmachung, wenn um 14 Uhr die Iserlohn Roosters in die Saturn-Arena kommen.

Schwenninger Wild Wings: Strahlmeier – Bohac, Bittner; Brückner, Sacher; Sonnenburg, Danner - Giliati, Hult, Poukkula; Bukarts, Höfflin, Kurth; Rech, McRae, Sopanen; Wörle, El-Sayed, Herpich

ERC Ingolstadt: Reimer – Koistinen, Edwards; Sullivan, Kohl; Jobke, Friesen; Wagner – Wohlgemuth, Cannone, Elsner; D'Amigo, Olson, Collins; Garbutt, Olver, Kelleher; Mashinter, Taticek, Greilinger

Schiedsrichter: Iwert/Kopitz

Tore: 1:0 Rech (2.), 2:0 Rech (25.), 3:0 Bukarts (28.), 3:1 Elsner (37.), 4:1 Bukarts (50.), 5:1 Rech (54.)

Strafminuten: 16/12

Zuschauer: 2853

Alexander Petri