Ingolstadt
Platz drei gesichert

ERC Ingolstadt schlägt Bremerhaven mit 3:2 nach Penaltyschießen und trifft in den Play-offs auf München

16.04.2021 | Stand 23.09.2023, 18:02 Uhr
Kamen erneut fast ins Straucheln: Die Ingolstädter Panther um Ryan Kuffner mussten im letzten Hauptrunden-Heimspiel der Saison gegen Bremerhaven ins Penaltyschießen. Am Sonntag um 14.30 Uhr ist der ERC in Iserlohn noch einmal gefordert. −Foto: Traub

Ingolstadt - Der ERC Ingolstadt hat am Freitagabend gegen die Pinguins Bremerhaven mit 3:2 (0:1, 1:1, 1:0, 0:0, 1:0) nach Penaltyschießen gewonnen. Die Panther sicherten sich damit im zweitletzten Hauptrundenspiel der Saison den dritten Tabellenplatz der Südgruppe in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL).

Am Ende hatten die Panther doch noch all ihre Ziele erreicht: Sie hatten sich für die 2:5-Pleite am Dienstag in Bremerhaven revanchiert, mit dem Sieg gegen die Pinguins, die bereits als Zweiter der Nordgruppe feststehen, die jüngste kleine Niederlagenserie beendet, und  sich schließlich  den dritten Platz in der Südstaffel gesichert. In den Play-offs, das ist nun sicher, treffen die Ingolstädter auf den EHC München.  

Bis all dies eingetütet war, brauchten die Hausherren allerdings ordentlich Geduld: Der ERC schießt ohne Unterlass auf das gegnerische Tor, oft harmlos, zum Teil aber auch brandgefährlich, doch  nie effektiv genug. Das ist dafür umso mehr der Gegner, eiskalt, gnadenlos effizient. Wenig Aufwand, viel Ertrag. So war es am Dienstag in Bremerhaven, so war es am Donnerstag gegen die Iserlohn Roosters, und so ging es auch am Freitagabend gegen die Pinguins weiter. Der beste Beweis: Die Panther gaben in den ersten zwölf Spielminuten zehn Torschüsse ab, die Gäste drei – die Führung hatten sie trotzdem erzielt: Niklas Andersen  hatte zum 1:0 getroffen (12.).

Die Ingolstädter versuchten es meist mit Angriffen im Duo –  mit Mirko Höfflin und Tim Wohlgemuth (8.), Daniel Pietta und Wohlgemuth (10.), Justin Feser und Frederik Storm (11.) oder Feser und Brandon DeFazio (20.). Mitunter probierten sie auch ein Solo, so wie Petrus Palmu mit seinem Schuss von der Blauen Linie (15.) – alles vergeblich. Am Ende stand das vierte torlose  Auftaktdrittel der Panther in Folge.

Die Ingolstädter mussten zwar neben den angeschlagenen Ben Marshall und Samuel Soramies und dem  gesperrten Colton Jobke erneut auf ihren Topscorer Wayne Simpson verzichten, der ein weiteres Spiel in Baby-Pause war. Doch auch den Gästen fehlten mit Jan Urbas und Ziga Jeglic ihre beiden besten Scorer. 

Ingolstadt spielte, Bremerhaven spielte mit – so lief es auch im zweiten Abschnitt. Nun aber landete der Puck doch mal im Tor der Gäste: Der starke Feser traf nach einem langen Pass von DeFazio gegen seinen Ex-Klub mit einem Schuss in den rechten Winkel zum 1:1 (33.). Vier Minuten später hätte Ellis nachlegen können, schlug in exzellenter Position aber über den Puck (37.). Die Folge? Das Tor fiel auf der anderen Seite: Nach einem Rückpass von Andersen brachte Ross Mauermann die Gäste erneut in Führung (38.). 

Den Panthern war weiterhin nichts vorzuwerfen: Sie suchten, wie Wohlgemuth (41.), ihre Chancen, sie agierten gegen das beste Powerplay-Team der Liga bärenstark in Unterzahl (44.), und sie schossen sogar ein Tor – allerdings hatte der Schiedsrichter bereits abgepfiffen, ehe der Schuss von Palmu über die Linie rollte (46.). Kurz darauf fiel aber doch das längst verdiente 2:2 nach einem tollen Angriff von Louis-Marc Aubry und Kapitän Fabio Wagner, der sein zweites Saisontor erzielte (47.). 

Weil Wohlgemuth in Überzahl den Siegtreffer verpasste (58.), ging es in die Verlängerung. Und auch dort dominierten zunächst die Panther, wenngleich auch  ERC-Goalie Michael Garteig einige Male eingreifen musste und  glänzend parierte. So gaben sich die beiden Teams das volle Programm: Im Penaltyschießen  traf DeFazio als Einziger und machte den Sieg der Ingolstädter perfekt. 

„In den letzten drei Spielen brauchte der gegnerische Torhüter immer einen Extra-Brustschutz, weil wir ohne Ende Schüsse auf ihn abgefeuert haben, auch heute wieder fast 50“, meinte ERC-Trainer Doug Shedden. „Aber  heute haben wir uns  endlich wieder für die harte Arbeit belohnt. Dass wir nun den dritten Platz gesichert haben, nimmt viel Druck weg.“ 

Auch wenn der Play-off-Gegner nun feststeht, steht den Panthern vor dem ersten K.-o.-Duell gegen München noch eine weite Auswärtsfahrt bevor: An diesem Sonntag (14.30 Uhr/Magenta Sport) ist der ERC im letzten Hauptrundenduell zu Gast in Iserlohn.

 

Statistik

ERC Ingolstadt: Garteig - Ellis, Bodie; Schütz, Wagner; Pruden, Quaas; Henriquez - Storm, Feser, DeFazio; Höfflin, Pietta, Wohlgemuth; Palmu, Aubry, Kuffner; Elsner, Stachowiak, Detsch.

Pinguins Bremerhaven: Pöpperle - Eminger, Dietz; Krogsgaard, Moore; Fortunus, Alber - McGinn, Friesen, Uher; Verlic, Wahl, Hilbrich; Mauermann, McMillan, Andersen; Reisnecker, Gläser, Sykora.

Schiedsrichter: Bauer/Hinterdobler.

Tore: 0:1 Andersen (12.), 1:1 Feser (33.), 1:2 Mauermann (38.), 2:2 Wagner (47.), 3:2 DeFazio (Penalty).

Strafzeiten: 6/8.

Julia Pickl