Noch in der Pause

ERC Ingolstadt verliert durch drei Gegentore in Unterzahl mit 3:4 bei den Grizzlys Wolfsburg

16.11.2018 | Stand 02.12.2020, 15:13 Uhr

Wolfsburg/Ingolstadt (DK) Der ERC Ingolstadt ist mit einer Niederlage aus der Deutschland-Cup-Pause gestartet. Beim Tabellenvorletzten Grizzlys Wolfsburg unterlagen die blassen Panther 3:4 (0:1, 2:2, 1:1). Drei Gegentreffer mussten die Ingolstädter, die in der Tabelle der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) auf Rang vier abrutschen, in Unterzahl hinnehmen.

Die Panther mussten in Wolfsburg wie erwartet ohne Maury Edwards auskommen – die Frau des Verteidigers brachte in Ingolstadt einen Buben zur Welt. „Ich glaube, wir führen in dieser Wertung“, scherzte Trainer Doug Shedden, nachdem vor Wochenfrist schon Torhüter Jochen Reimer Vater geworden war. Vor den Grizzlys zeigte der 57-jährige Shedden trotz deren Tabellenstand Respekt: „Wolfsburg ist wie ein angeschossenes Tier. Wir brauchen einen guten Start, damit sie kein Selbstvertrauen bekommen.“ 
Genau der misslang Sheddens  Team jedoch: Zu Beginn der etwas krampfigen Partie spielten nur die Gastgeber  – auch, weil Tim Wohlgemuth früh wegen Beinstellens auf die Strafbank musste. Brent Aubin testete Reimer nach fünf Minuten erstmals, eine Minute später probierte es Christoph Höhenleitner. Wenig später war der Ingolstädter Schlussmann dann  geschlagen: Ein kerniger Schuss Spencer Machaceks schlug rechts oben  zur Wolfsburger Führung im Netz ein (8.). Die Grizzlys hätten durch Höhenleitner in der Folge durchaus auf 2:0 erhöhen können, doch Reimer konnte parieren (11.).
Die Panther, die im Auftaktdrittel insgesamt nur fünf Schüsse  auf das Wolfsburger Tor abgaben, fanden erst  mithilfe zweier Powerplays besser ins Spiel.  Vili Sopanen konnte aus einem  Puckverlust von Grizzlys-Goalie Jerry Kuhn allerdings kein Kapital schlagen (17.), und auch die weiteren Ingolstädter Annäherungsversuche verliefen eher harm- und erfolglos. 
Es dauerte bis zur Schlussminute, ehe es richtig gefährlich wurde, doch Sean Sullivans Schlagschuss prallte vom rechten Pfosten nur an Kuhns Ausrüstung, von dort an den linken Pfosten und kullerte schließlich aus dem Torraum heraus (20.). „Wir spielen ganz anständig“, fasste Höhenleitner den ersten Spielabschnitt zusammen.
Auch im zweiten blieben die Wolfsburger – abgesehen von einer vergebenen Konterchance Laurin Brauns (26.) – zunächst das aktivere und auffälligere Team. Marcel Ohmann prüfte Reimer aus ganz kurzer Distanz (28.), William Wrenn aus der Ferne (29.). Doch als die Hausherren sich eine Strafe wegen zu vielen Spielern auf dem Eis einhandelten, schlug der bis dato ziemlich blasse ERC eiskalt zu: Mike Collins lief von den Grizzlys unbehelligt in aller Seelenruhe hinters Tor und passte im richtigen Moment auf Brett Olson, der mühelos zum 1:1 traf (30.). Und knapp 90 Sekunden später hatten die Panther das Spiel gedreht: Den ersten richtig  gelungenen Angriff bei Gleichzahl über David Elsner und  Braun vollendete Colton Jobke im Nachschuss (32.).
Kurz darauf musste Jerry D’Amigo wegen Beinstellens in die Kühlbox – und Wolfsburg schlug zurück. Gegen zu passive Panther schlenzte Daniel Sparre den Puck zum 2:2  ins linke Eck (36.). Damit nicht genug, denn auch das nächste Powerplay nutzten die Grizzlys: 7,7 Sekunden vor Ende des zweiten Drittels versenkte Jeff Likens den Puck zum 3:2 genau im Kreuzeck  (40.). Allerdings war die zuvor ausgesprochene Strafe gegen Collins wegen angeblicher Behinderung von Torhüter Kuhn  fragwürdig. 
„Wir müssen die Strafen vermeiden und selber im Powerplay treffen, dann drehen wir das noch“, meinte Braun. Doch gleich zu Beginn des Schlussabschnitts musste Fabio Wagner auf die Strafbank, weil er Höhenleitner bei einem Gegenstoß behinderte. Und erneut trafen die Grizzlys,  diesmal in Person von Cole Cassels,  zum 4:2 (44.).
Beim  vorangegangenen Duell  in  Wolfsburg hatten die Panther  exakt diesen Spielstand im letzten Drittel noch in ein 8:5 verwandelt – ein zweites Mal schafften sie das am Freitag jedoch nicht. Zwar verkürzte D’Amigo mit dem ersten Unterzahltreffer der Saison noch auf 3:4 (53.), doch am verdienten Wolfsburger Sieg rüttelte der ERC nicht mehr.  
„In Unterzahl haben wir heute nicht gut gespielt. Und elf Torschüsse nach zwei Dritteln reichen nicht aus“, sagte Thomas Greilinger. Am Sonntag empfangen die Panther Spitzenreiter Adler Mannheim in der Saturn-Arena (19 Uhr).

Wolfsburg: Kuhn - Krupp, Likens; Bergman, Wrenn; Wurm, Dehner - Fauser, Aubin, Möchel; Höhenleitner, Cassels, Ohmann; Furchner, Jaspers, Sparre; Busch, Valentin, Machacek; Karachun.
Ingolstadt: Reimer - Koistinen, Sullivan; Friesen, Wagner; Schütz, Jobke - Garbutt, Olver, Kelleher; D’Amigo, Olson, Collins; Greilinger, Cannone, Sopanen; Braun, Wohlgemuth, Elsner; Ramoser.
Schiedsrichter: Bauer/Falten.
Tore: 1:0 Machacek (8.), 1:1 Olson (30.), 1:2 Jobke (32.), 2:2 Sparre (36.), 3:2 Likens (40.), 4:2 Cassels (44.), 4:3 D’Amigo (53.).
Strafminuten: 8/16 + 10 Koistinen (Check gegen den Kopf Höhenleitners).
Zuschauer: 2310.