„Müssen uns wieder beweisen“

ERC Ingolstadt will den Schwung aus dem Derbysieg gegen Düsseldorf nutzen

20.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:37 Uhr
Schießt wieder scharf: Nach durchwachsenem Saisonstart hat Thomas Oppenheimer inzwischen 17 Saisontore erzielt. −Foto: Jürgen Meyer

Ingolstadt (DK) Endspurt! Mit dem Heimspiel gegen die Düsseldorfer EG bestreitet der ERC Ingolstadt heute Abend (19.30 Uhr, Saturn-Arena) sein drittletztes Spiel in der Hauptrunde der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Mit einem Punkt ist den Panthern der siebte Tabellenplatz und damit das Heimrecht in den Pre-Play-offs endgültig nicht mehr zu nehmen.

Was ein Derbysieg doch alles bewirken kann: Hingen die Mundwinkel bei den Panthern nach der Niederlage am Freitag in Schwenningen (1:4) noch nach unten, huschte den Ingolstädtern nach dem überzeugenden Auftritt gegen die Nürnberg Ice Tigers (5:4) am Sonntag schon wieder ein Lächeln übers Gesicht. 
Eines der besten Saisonspiele soll dem ERC als Muster für die anstehende K.-o.-Phase dienen. „Die Mischung aus Forechecking und Geduld hat gestimmt. Jeder hat seine Rolle ausgefüllt“, stellte Trainer Tommy Samuelsson gestern nach dem Vormittagstraining fest und ergänzte: „Vielleicht war das ein Knackpunkt. Darauf müssen wir aufbauen.“

Einer, der seine Rolle immer besser findet, ist Thomas Oppenheimer. Während sein guter Kumpel Thomas Müller bei Bayern München in der Schaffenskrise steckt, trifft der Angreifer derzeit wie am Fließband. Mit seinem Doppelpack gegen die Ice Tigers steht Oppenheimer inzwischen bei 17 Saisontoren und liegt damit in der internen Statistik nur noch einen Treffer hinter Danny Irmen. Allein in den vergangenen acht Partien war der Rechtsschütze siebenmal erfolgreich.

„Mir geht’s aber wirklich nicht ums Toreschießen, sondern um den Erfolg der Mannschaft. Eishockey ist ein Teamsport – nur so geht’s“, erzählt der 28-Jährige bescheiden. Eine Tugend, die auch bei Samuelsson gut ankommt. „,Oppi’ macht so viele Kleinigkeiten richtig“, meint der Schwede. „Von Saisonbeginn an engagiert er sich im Team, pusht seine Mitspieler – und jetzt trifft er eben auch noch.“

Dies traf beim Erfolg gegen die Nürnberger auch auf Benedikt Schopper zu. Der Verteidiger verdiente sich jedoch nicht wegen seines Treffers ein Extralob von Samuelsson, sondern weil auch er seiner Aufgabe nachkam. „Das war eine seiner Top-Leistungen. Er hat physisch sehr stark gespielt und Akzente gesetzt – mehr muss er eigentlich gar nicht machen“, meinte der 57-Jährige.

Bei all der guten Stimmung ist dem Ingolstädter Trainer jedoch auch nicht entgangen, dass seine Mannschaft in den vergangenen vier Partien immer mindestens vier Gegentore kassierte – zu viele, wollen die Panther nicht wie im Vorjahr bereits in den Pre-Play-offs ausscheiden. „Ab und zu sind wir zu naiv. Wir wollen oft die optimale Lösung finden, bekommen dann aber meistens einen Konter“, plädiert Samuelsson für einfacheres und geradlinigeres Spiel.

Während die Ingolstädter nur noch theoretisch vom siebten Tabellenplatz zu verdrängen sind, keimt bei der DEG nach vier Siegen in Serie doch noch die Hoffnung auf, sich für die Pre-Play-offs zu qualifizieren. Die Mannschaft von Trainer Christof Kreutzer liegt nur noch drei Punkte hinter den Eisbären Berlin, die als Tabellenzehnter den letzten Platz für die erste K.-o.-Runde einnehmen. „Es ist gut für uns, dass es bei der DEG noch um etwas geht“, sagt Samuelsson. „Denn wir müssen uns wieder beweisen – es war nur ein Sieg am Sonntag.“