Ich
Für mich ist Gross Trainer des Jahres

14.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:29 Uhr

Ich hätte nicht gedacht, dass der ERC Ingolstadt schon wieder in den Pre-Play-offs scheitert. Bremerhaven hat zwar zum Teil glückliche Tore gemacht, aber insgesamt eine gute Leistung abgeliefert. Bei den Panthern sah es dagegen so aus, als seien sie nach dem Rückstand im ersten Spiel in eine Art Schockstarre gefallen - das hat schon an das Aus gegen Straubing im vergangenen Jahr erinnert.

Es wirkte, als hätte der ERC keine Idee gehabt, wie er gegen die gut strukturierten Pinguins ankommen kann. Dass Sportdirektor Jiri Ehrenberger anschließend entlassen wurde, ist nachvollziehbar. Vielleicht hätte er sich öfter mal öffentlich erklären müssen, um nicht so angreifbar zu sein. Für seinen Nachfolger ist es aber gut, dass das Gerüst an deutschen Spielern steht.

Im Viertelfinale zeigen die Münchner, wie man gegen die kämpferisch starken, aber letztlich limitierten Bremerhavener spielen muss. Der EHC wird gar nicht so gefordert, sodass er im Gegensatz zu den anderen Teams Kräfte sparen kann. Auf der anderen Seite wäre die Pause recht lang, wenn sie die Serie schon heute beenden. Besser ist es meiner Meinung nach, im Rhythmus zu bleiben.

Ich denke auch, dass sich Mannheim aufgrund der größeren Qualität gegen Berlin durchsetzen wird. Beim Duell zwischen Köln und Wolfsburg ist die Lage dagegen nicht so klar. Vorentscheidend könnte das Spiel heute sein: Gewinnt Wolfsburg, wird es für die Kölner ganz schwer. Mir imponiert ohnehin, was die Wolfsburger seit Jahren an Konstanz aufs Eis bringen. Ginge es nach mir, würde Pavel Gross jedes Jahr Trainer des Jahres werden. Er holt aus jedem Spieler zehn oder 20 Prozent mehr raus. Zum Beispiel bei Christoph Höhenleitner: Er ist ein durchschnittlicher deutscher Spieler, aber im Wolfsburger System blüht er richtig auf. Wenn man alle DEL-Spieler nach dem unangenehmsten Gegner fragen würde, würden die allermeisten Wolfsburg sagen. Für Pavel Gross und Manager Charly Fliegauf ist das ein Kompliment. Ich kann mir vorstellen, dass man sich so etwas auch in Ingolstadt wünschen würde.

 

Mit 827 Einsätzen in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) gehört Björn Barta zu den 15 erfahrensten Profis der Liga-Geschichte. Insgesamt 14 Spielzeiten lang schnürte der 36-Jährige für Augsburg, Nürnberg und Ingolstadt die Schlittschuhe. Für unsere Zeitung berichtet der Stürmer des Oberligisten Füchse Duisburg in loser Folge über die Geschehnisse in der DEL.