Das nächste Torfestival
Erbarmungslos gegen ersatzgeschwächte Tigers: ERC Ingolstadt schlägt Straubing mit 8:1

28.11.2021 | Stand 23.09.2023, 22:02 Uhr
Tor für die Panther: Ingolstadts Ben Marshall (l.) und Frederik Storm (2. v. r.) jubeln mit Schütze Brandon DeFazio (r.) über das zwischenzeitliche 2:0. −Foto: Traub

Ingolstadt - Der ERC Ingolstadt hat in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) erneut einen Kantersieg gefeiert: Wie schon beim 7:2 vor einer Woche gegen die Nürnberg Ice Tigers profitierten die Panther am Sonntagnachmittag vom Corona-Pech des Gegners und setzten sich gegen weitgehend chancenlose Straubing Tigers mit 8:1 (2:1, 4:0, 2:0) durch.

Am Ende stellte sich die Frage, ob der Kantersieg mehr auf die Stärke des Gastgebers oder das Pech der Gäste zurückzuführen war. Straubing hatte gleich sechs infizierte Spieler zu Hause lassen müssen, darunter Kapitän Sandro Schönberger und die Ex-Panther Benedikt Kohl, Kael Mouillierat und David Elsner und trat mit nur drei Reihen in der Saturn-Arena an. "Trotzdem musst du erst mal gewinnen", meinte Stürmer Daniel Pietta. "Wir haben sehr seriös gespielt, nach dem unnötigen Gegentor weiter Druck gemacht und dadurch auch verdient hoch gewonnen."

Brandon DeFazio fühlte mit dem Gegner, doch auch er wollte die Leistung seiner Mannschaft nicht schmälern. "Es ist natürlich viel schwieriger, mit nur 15 Leuten zu spielen als mit 20. Die Jungs müssen unglaublich viele Minuten auf dem Eis abspulen", meinte der Torjäger. "Aber sie haben trotzdem auf hohem Niveau gespielt - und wir haben eine sehr gute Leistung abgeliefert."

DeFazio gelang wie schon am Freitag ein Doppelpack, als die Panther knapp mit 2:3 in Düsseldorf verloren - wohl nur ein Ausrutscher auf ihrer Erfolgsspur. Denn zwei Tage später spielten sie, zurück in ihren gewohnten Sturmreihen, die ohnehin auswärtsschwachen Straubinger schwindelig. "Wir wollten physisch stark spielen und sie damit ermüden", meinte Trainer Doug Shedden, der am Sonntag zum 200. Mal hinter der Bande des ERC stand.

Tatsächlich legten die Panther ein hohes Tempo vor, mit dem die strauchelnden Gäste nicht mithalten konnten. Der ERC nutzte gleich das erste Powerplay zur Führung: Nach einem Querpass von Frederik Storm hatte Chris Bourque auf der rechten Seite viel Platz und überwand Straubings Torhüter Tomi Karhunen zum 1:0 (6.). 78 Sekunden später stand es nach einem ähnlichen Spielzug 2:0. Storm bediente dieses Mal DeFazio (8.). Der ERC hatte Chancen im Sekundentakt, doch die Tigers fingen sich erst einmal und konnten sogar verkürzen. Topscorer Jason Akeson nutzte einen Patzer von Emil Quaas und brachte den Puck nach vorne zu Parker Tuomie, der zum 2:1 traf (13.).

Im zweiten Drittel aber zeigten sich die Panther gnadenlos gegen zunehmend überforderte Tigers und Eishockey zum Dahinschmelzen. Einen Konter von Pietta in Unterzahl konnten die Niederbayern nur regelwidrig stoppen. Den folgenden Penalty verwandelte Pietta mit der Rückhand zum 3:1 (25.). Für Shedden war damit endgültig der Bann gebrochen. Die Gäste gaben dennoch nicht auf und versuchten weiter, auch nach vorne zu spielen. Dies gab den Panthern große Räume und die Möglichkeit, ihre Torshow vor 714 Zuschauern fortzusetzen: Im Vier-gegen-Vier erzielte DeFazio nach toller Vorarbeit von Leon Hüttl das 4:1 (33.). Mirko Höfflin erhöhte nach einem Doppelpass mit Pietta auf 5:1 (36.). Justin Feser traf im Nachschuss zum 6:1 (38.).

Straubings Trainer Tom Pokel suchte die Lösung im Torhüterwechsel. Doch das DEL-Debüt des erst 17-jährigen Philipp Dietl wurde ein äußerst kurzes: Nach nicht einmal zweieinhalb Minuten und zwei Treffern von Ben Marshall (42.) und Jerome Flaake (43.) war Dietls Arbeitstag schon wieder zu Ende. Karhunen kehrte zurück und konnte immerhin ein weiteres Gegentor bis zum Ende verhindern.

DK


ERC Ingolstadt: Reich - Hüttl, Bodie; Marshall, Wagner; Warsofsky, Quaas; Jobke - Storm, Feser, DeFazio; Simpson, Aubry, Bourque; Flaake, Pietta, Höfflin; Stachowiak, Soramies, Henriquez.
Straubing Tigers: Karhunen (41. Dietl, 43. Karhunen) - Lampl, Brandt; Daschner, Schopper; Scheid, Manning - Mulock, Brunnhuber, Samanski; Akeson, St. Denis, Tuomie; Valenti, Balisy, Leier.
Schiedsrichter: Kopitz/Rohatsch. - Zuschauer: 714. - Tore: 1:0 Bourque (6./PP1), 2:0 DeFazio (8.), 2:1 Tuomie (13.), 3:1 Pietta (25./SH1, Penalty), 4:1 DeFazio (33.), 5:1 Höfflin (36.), 6:1 Feser (38.), 7:1 Marshall (42.), 8:1 Flaake (43.). - Strafminuten: 10/8.

Julia Pickl