Iserlohn
ERC Ingolstadt bezwingt Iserlohn Roosters mit einer äußerst souveränen Vorstellung mit 3:0

18.10.2019 | Stand 23.09.2023, 9:04 Uhr
Unüberwindbar: An ERC-Goalie Jochen Reimer fanden die Roosters keinen Weg vorbei. −Foto: Lüger

Iserlohn/Ingolstadt (DK) Effektiv und zweikampfstark: Der ERC Ingolstadt hat am Freitagabend bei den Iserlohn Roosters mit 3:0 (2:0, 0:0, 1:0) gewonnen. Die Panther hatten die Partie stets im Griff und bewiesen in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) ein weiteres Mal ihre Auswärtsstärke.

Die Ausflüge an den Seilersee waren für den ERC bisher selten erfolgreich. Achtmal in den jüngsten zehn Duellen fuhren die Panther als Verlierer nach Hause. Doch in dieser Saison läuft es auswärts für die Mannschaft von Trainer Doug Shedden: Elf ihrer 16 Punkte holten die Panther in der Fremde. „Genau das haben wir gebraucht – ein starkes Auswärtsspiel. Das war eine tolle Teamleistung“, meinte Kapitän Dustin Friesen, der sein 300. DEL-Spiel absolvierte. „Unsere Defensive war heute richtig stark – und wenn es doch mal brenzlig wurde, war unser Goalie zur Stelle.“ Jochen Reimer, der für Timo Pielmeier ins Tor gerückt war, zeigte erneut eine starke Vorstellung und verdiente sich so den ersten Shutout des ERC in dieser Saison.

Shedden hatte seine Ankündigung wahrgemacht und nicht nur im Tor rotiert: Petr Taticek und David Elsner mussten gegen die Roosters pausieren, dagegen kam der zuletzt angeschlagene Matt Bailey zu seinem Comeback und Mirko Höfflin nach dem im Vorbereitungsspiel gegen Linz erlittenen Daumenbruch zu seinem Saisondebüt für die Panther. Mit dieser Formation bewies Shedden ein glückliches Händchen, denn die Ingolstädter waren am Seilersee stets brandgefährlich – und gingen bereits nach drei Minuten in Führung: Nach einem groben Fehler der Roosters-Abwehr kam der Puck zu Kris Foucault, der auf der rechten Seite Jerry D’Amigo bediente. Dessen Versuch landete am Pfosten, im Nachschuss schob D’Amigo die Scheibe aber noch über die Linie zum 0:1 (3.). Die Sauerländer machten es ihren Gästen äußerst leicht: Sechs Minuten später patzten sie erneut, Sean Sullivan nutzte den Puckverlust und bediente Colin Smith, der jedoch knapp den zweiten Treffer verpasste (9.).

Anschließend wachten die Iserlohner etwas auf und hatten zwei große Chancen zum Ausgleich, die jedoch Reimer mit starken Paraden vereitelte. Zunächst tauchte Alex Petan nach einem tollen Pass von Brett Findlay frei vor dem „Joker“ auf (10.), dann probierten es Chris Rumble von der Blauen Linie und im Nachschuss Ryan O’Connor (13.). Wesentlich effektiver waren hingegen die Gäste: Kurz vor der Pause brachte Maury Edwards die Scheibe in Überzahl vor das Tor der Roosters, die den Puck selbst zum 0:2 über die Linie schoben (19.). Mit einer Doppelchance eröffneten die Panther das zweite Drittel: Nachdem Hans Detsch nur knapp verpasste, schoss Edwards die Scheibe an den Pfosten (21.) – genauso wie drei Minuten später auf der anderen Seite Iserlohns Neuzugang Alexandre Grenier, der erst vor drei Tagen am Seilersee angekommen war (24.).

Insgesamt waren die Panther jedoch das deutlich gefährlichere Team und ließen auch in Unterzahl kaum Chancen der Gastgeber zu. Die nächste große Möglichkeit des ERC hatte Friesen, kam jedoch nicht an Roosters-Goalie Anthony Peters vorbei (29.). Die Sauerländer wollten zu Beginn des Schlussabschnitts vor 4296 Zuschauern, darunter rund 40 Panther-Fans, noch einmal einen Gang höher schalten, aber der ERC verdarb ihnen schnell die Laune, denn Mike Collins traf in aller Ruhe mit einem Schuss durch die Beine von Peters zum 0:3-Endstand (42.). „Auf diese Leistung können wir am Sonntag aufbauen“, meinte Friesen. Dann werden die Panther jedoch auf wesentlich mehr Gegenwehr stoßen. Der ERC empfängt um 16.30 Uhr das derzeitige Überraschungsteam, den Tabellenzweiten Straubing Tigers.

 

Ein Interview mit dem jetzigen Straubinger und ehemaligen Panther Benedikt Kohl lesen Sie hier.

 

Statistik

Iserlohn Roosters: Peters – O’Connor, Rumble; Raymond, Buschmann; Baxmann, Orendorz – Petan, Findlay, Halmo; Grenier, Sutter, Friedrich; Dmitriev, Clarke, Hoeffel; Fleischer, Samanski, Lautenschlager

ERC Ingolstadt: Reimer – Wagner, Koistinen; Edwards, Sullivan; Friesen, Jobke; Schütz – Smith, Olver, Detsch; Simpson, Olson, Collins; Foucault, Wohlgemuth, D’Amigo; Höfflin, Bailey, Mashinter

Schiedsrichter: Rohatsch/Schrader

Zuschauer: 4296

Tore: 0:1 D’Amigo (3.), 0:2 Edwards (19./PP1), 0:3 Collins (42.)

Strafen: Iserlohn 14 + 10 Halmo / Ingolstadt 14 + 10 Jobke

Julia Pickl