Hamburg (fis) Nach drei Heimsiegen in Folge gegen die drei Erstplatzierten der Tabelle ging der ERC Ingolstadt gestern Abend wieder einmal als Verlierer vom Eis. Bei den Hamburg Freezers mussten sich die Panther mit 2:3 (0:1, 1:1, 1:1) geschlagen geben.
Die Ingolstädter waren dabei wahrlich nicht vom Glück verfolgt. Denn zu den Langzeitverletzten gesellten sich mit Felix Schütz, Stephan Retzer und Dominik Walsh noch drei grippekranke Spieler. Damit konnte Trainer Rich Chernomaz gerade noch drei Sturmreihen aufs Eis schicken – und den erst 18-jährigen Förderlizenzspieler aus Landshut, David Elsner.
Dieser durfte allerdings erst einmal auf der Spielerbank Platz nehmen und dem trägen Treiben zusehen. Ex-Panther-Coach Benoit Laporte, der in Hamburg erst im Dezember die Nachfolge von Stephane Richer angetreten hatte, schickte sein Team nämlich mit einer strikten Defensivtaktik ins Rennen. Die Folge war, dass die Ingolstädter das aktivere Team stellten, während die Freezers auf Fehler der Gäste lauerten.
So tat sich nicht viel in der mit 6227 Zuschauern besetzten Arena. Die beste Chance für die aktiveren Panther verpasste Bob Wren nach zwölf Minuten, als er alleine vor Torwart Daniel Taylor die Scheibe nicht richtig traf. Auf der Gegenseite führte ein verlorenes Bully zum 0:1. Ex-NHL-Verteidiger Christoph Schubert schoss aufs Tor, ERC-Goalie Ian Gordon brachte die Scheibe nicht unter Kontrolle, so dass im Nachsetzen Jerome Flaake den Puck über die Linie stochern konnte (17.). Nun standen die Panther gegen die mit vier kompletten Blöcken ausgestatteten Hanseaten unter Druck. Und man konnte den Panthern nicht vorwerfen, dass sie sich nicht bemühten. Aber das Glück war nicht auf Seiten des ERC. In Überzahl traf Joe Motzko nur den Pfosten (21.).
Dann aber kam David Elsner ins Spiel. Und wie! Der 18-jährige Landshuter erzielte nämlich gleich bei seinem ersten Einsatz in der DEL seinen ersten Treffer. Zwar ging dem Tor ein Foul von Matt Hussey an Freezers-Verteidiger Mats Trygg voraus, doch der Schiedsrichter pfiff nicht. Elsner schnappte sich den Puck, tanzte gekonnt Freezers-Goalie Taylor aus und netzte eiskalt ein. Der Jubel des Eishockey-Talents, das in dieser Saison bei seinem Heimatklub in der 2. Bundesliga in bisher 27 Spielen drei Treffer erzielt hat, war entsprechend groß.
Allerdings konnten sich die Ingolstädter nicht lange über den Gleichstand freuen. Kurz vor Drittelende musste Bruno St. Jacques nach einem Bandencheck auf die Strafbank, Michel Quellet nahm maß und schoss den Puck Gordon durch die Beine zum 2:1 ins Tor. Die Panther versuchten im letzten Drittel alles, dem Spiel noch eine Wende zu geben, aber es reichte nicht. In der Schlussminute verursachte Wren sogar noch einen Penalty, den Chad Bassen sicher verwandelte – abermals durch die Schoner von Gordon. Motzko gelang zwar noch der Anschlusstreffer, aber das war’s. Nach sechs Spielen, in denen die Panther punkteten, gingen sie wieder einmal leer aus. Trainer Chernomaz war sauer: "Wir waren in den Zweikämpfen nicht bereit, von den Führungsspielern habe ich nichts gesehen. Das war der Unterschied." Auch Michael Waginger war enttäuscht: "Wir waren nicht frisch genug. Uns hat ein bisschen die Kraft gefehlt. Gegen eine schwache Mannschaft zu verlieren, ist bitter."
