Ingolstadt
16 Punkte aus 9 Spielen

In der Viertelfinal-Rechnung des ERC Ingolstadt ist Krefeld heute die erste Aufgabe

31.01.2019 | Stand 23.09.2023, 5:50 Uhr
Der Kapitän gibt weiter die Richtung vor: Dustin Friesen bleibt dem ERC Ingolstadt auch in der kommenden Saison erhalten. −Foto: Traub

Ingolstadt (DK) Neun Spiele vor dem Ende der Hauptrunde in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) liegt der ERC Ingolstadt mit 70 Punkten auf Tabellenrang sieben. Trainer Doug Shedden rechnet damit, dass wohl 86 Zähler für eine garantierte Play-off-Qualifikation nötig sind. Die ersten sechs sollen heute gegen die Krefeld Pinguine (19.30 Uhr, Saturn-Arena) und am Sonntag bei den Grizzlys Wolfsburg (16.30 Uhr, Eisarena) aufs Konto der Panther wandern.

Zur Erinnerung: In der vergangenen Saison landeten die Ingolstädter mit 79 Zählern auf Tabellenrang vier. Diese Ausbeute wird heuer aller Wahrscheinlichkeit nach nicht reichen, schließlich haben die aktuell viertplatzierten Kölner Haie schon jetzt 73 Punkte gesammelt. Nach Sheddens Rechnung wäre der ERC mit sechs Siegen aus den letzten neun Partien sicher im Play-off-Viertelfinale dabei.

Die ersten beiden wollen die Panther heute Abend in der Saturn-Arena gegen den Elften Krefeld Pinguine und am Sonntag beim Zwölften Grizzlys Wolfsburg landen, ehe die DEL ein Wochenende pausiert. "Wir brauchen einen guten Start in die Partien", fordert Shedden, der sich in dieser Saison wiederholt über verschlafene Anfangsphasen ärgern musste. Kapitän Dustin Friesen erwartet zwei leidenschaftlich auftretende Kontrahenten. "Alle Teams kämpfen jetzt um die Plätze. Krefeld will unbedingt noch Zehnter werden, Wolfsburg auch. Das sind zwei gute und gefährliche Gegner. Aber wenn wir uns an unseren Plan halten, gewinnen wir", ist sich der 35-jährige Verteidiger sicher.

Seit Mittwoch steht fest, dass Friesen über die Saison hinaus in Ingolstadt bleiben wird: Der Klub verkündete die Vertragsverlängerung mit dem Deutsch-Kanadier, der 2014 zu den Panthern wechselte und seitdem nur sechs Partien verpasste. "Ingolstadt ist auf jeden Fall eine der besten Städte und der ERC einer der besten Klubs der Liga. Für meine Familie und mich war es eine einfache Entscheidung", sagt der dreifache Vater. Die laufende Saison ist allerdings Friesens bislang schwächste im ERC-Trikot: Der sonst so zuverlässige Defensivspezialist zeigte ungewohnte Unsicherheiten und trat auch als Vorlagengeber kaum noch in Erscheinung. In den vergangenen Wochen jedoch stabilisierte sich das Spiel des Mannes aus der Provinz Saskatchewan wieder.

"Klar bin ich mit meinen Statistiken nicht zufrieden", gibt er zu. Zum alten Eisen zähle er sich allerdings noch lange nicht: "Ich habe immer sehr auf meinen Körper geachtet und fühle mich gesund. Ich finde sogar, dass ich mich besser bewege als früher. Ich werde zwar bald 36, aber man kann sich auch in diesem Alter noch verbessern. Diese Einstellung habe ich in meiner ganzen Karriere beherzigt."

Steigerungspotenzial besitzt der ERC nach 43 Hauptrundenspielen auch im Powerplay. Die Quote der Panther, die in der ersten Saisonhälfte eine der besten der Liga war, ist in den vergangenen Wochen auf nur noch 16,3 Prozent gesunken. Komplett unzufrieden mit seinen Überzahlformationen ist Shedden allerdings nicht. "Mir hat unser Powerplay in den vergangenen Spielen eigentlich gefallen - bis auf die doppelte Überzahl im Schlussdrittel in Nürnberg. Gegen Augsburg zum Beispiel hatten wir oft die vollen zwei Minuten lang Puckbesitz", sagt der 57-Jährige, der jedoch fordert: "Ich klinge wie eine kaputte Schallplatte, aber wir müssen häufiger schießen und die Scheiben vor dem Tor abfälschen. Und vor allem müssen wir nach Schüssen viel schneller wieder angreifen und uns den Puck zurückholen. Da lassen wir dem Gegner zu viel Raum zur Befreiung."

Kommende Woche gewährt Shedden seinen Profis fünf freie Tage, ehe der ERC die Vorbereitung auf das Heimspiel gegen Spitzenreiter Mannheim (15. Februar) in Angriff nimmt. Mit sechs Punkten aus den Partien gegen Krefeld und Wolfsburg ließe sich der Kurzurlaub sicher noch mehr genießen.

Alexander Petri