1:0 für den Willen

Erster Sieg in diesem Jahr

20.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:46 Uhr
Der Top-Torjäger war zur Stelle: Ingolstadts Danny Irmen (rechts) drückte die Scheibe nach Vorarbeit von Darryl Boyce (links) und Jean-Francois Jacques (Mitte) zum Siegtreffer bei den Kölner Haien über die Linie. Es war bereits der 17. Saisontreffer des US-amerikanischen Angreifers. −Foto: Bösl

Köln (DK) Die Erfolgsserie des ERC Ingolstadt in der Kölner Lanxess-Arena hält: Die von sechs Ausfällen gebeutelten Panther erkämpften sich mit einer sehr starken kämpferischen Leistung ein unerwartetes 1:0 (0:0, 1:0, 0:0) bei den Kölner Haien – es ist der achte Sieg in den vergangenen neun Partien in der Domstadt. Danny Irmen schoss das goldene Tor.

Den Haien fehlte ohne ihren verletzten Top-Torjäger Ryan Jones (18 Saisontreffer) im ereignisarmen ersten Drittel die Geradlinigkeit in der Offensive. Sie agierten ziemlich umständlich und brachten das Tor von ERC-Goalie Timo Pielmeier kaum einmal in Gefahr. Das lag allerdings auch an den strukturiert auftretenden Ingolstädtern, die schnörkellos spielten und die Angriffsbemühungen der Gastgeber mit vielen Puckgewinnen in der neutralen Zone sabotierten. Für Köln kam Sebastian Uvira einem Torerfolg noch am nächsten, doch seine beiden Vorstöße machte Pielmeier zunichte (7./20.).

Aufseiten der Panther war es der im Sturm aufgebotene Verteidiger Simon Schütz, der Haie-Torhüter Gustaf Wesslau mit einem Fernschuss erstmals prüfte (8.). Die nächste erwähnenswerte Chance des ERC ging auf das Konto des zweiten Youngsters: Christoph Kiefersauer zog von der Blauen Linie ab, doch Wesslau ließ sich nicht überlisten – auch nicht von Patrick McNeills Nachschuss (16.). „Beide Teams haben eine gute Defensive mit gutem Forechecking“, lautete Schütz' Analyse der ersten 20 Minuten. Bezeichnend, dass die „Kiss-Cam“ in der Drittelpause beinahe mehr Emotionen bei den 11656 Zuschauern weckte als das Geschehen auf dem Eis.
 
Ein anderes Bild bot sich nach Wiederbeginn: Plötzlich waren die Torhüter beinahe im Minutentakt gefordert. Die Haie verbuchten dabei erwartungsgemäß die größeren Spielanteile und setzten sich häufiger im Drittel der Panther fest, doch Pielmeier behielt gegen Fredrik Eriksson (24.), T. J. Mulock (25.) und Philip Gogulla (27.) die Übersicht. Nur der Ex-Ingolstädter Jean-Francois Boucher hätte den ERC-Goalie beinahe überlistet, doch sein Versuch aus spitzem Winkel trudelte hinter „Pilles“ Rücken quer zur Torlinie vorbei (22.). Die Panther, die mit ihren Körpern des Öfteren furchtlos die gegnerischen Schüsse blockierten, schafften es ihrerseits immer wieder, gefährliche Gegenstöße zu setzen. Einen Zwei-gegen-Eins-Konter schloss Darryl Boyce selbst ab – und verfehlte das Führungstor dabei denkbar knapp (25.). Petr Taticek und Björn Svensson fanden kurz darauf aus dem Getümmel in Wesslau ihren Meister (25.). Nach 36 Minuten war der Schwede dann aber doch geschlagen: Bei einem Schuss von Boyce nahm ihm Jean-Francois Jacques die Sicht und fälschte die Scheibe noch leicht ab, den Abpraller setzte Danny Irmen zum 1:0 für den ERC unter die Latte (36.) - es war schon das 17. Saisontor des US-Amerikaners. Und um ein Haar wären die Panther sogar mit einer Zwei-Tore-Führung in die zweite Pause gegangen, doch Wesslau rettete in höchster Not gegen Thomas Oppenheimer (40.).

Der überraschende Spielstand hielt auch weiterhin – zum einen, weil den Haien nicht viel Taugliches einfiel, zum anderen, weil die ERC-Abwehr mit viel Einsatz und Cleverness dagegenhielt. Einen gefährlichen Konter bei eigener Überzahl vereitelte Patrick Köppchen (49.), eine Minute später zielte Patrick Hager aus zwei Metern knapp vorbei. Sogar eine Strafzeit gegen Martin Buchwieser vier Minuten vor der Schlusssirene wegen Haltens schienen die Panther schon überstanden zu haben, als Brian Salcido Uvira regelwidrig am Alleingang hinderte – doch den fälligen Penalty parierte Pielmeier nervenstark (58.). Den Sieg ließen sich die Ingolstädter danach nicht mehr nehmen. Am Sonntag treten die Panther bei den Iserlohn Roosters an (16.30 Uhr).

Kölner Haie: Wesslau – Lalonde, Eriksson; Potter, Zeressen; Ehrhoff, Müller; Sulzer – Gogulla, Hager, Salmonsson; Reinhart, Hospelt, Krämmer; Uvira, Latta, Turnbull; Byers, Mulock, Boucher.

ERC Ingolstadt: Ti. Pielmeier – Kohl, Wagner; Friesen, McNeill; Köppchen, Salcido – Elsner, Buchwieser, Oppenheimer; Jacques, Boyce, Irmen; Kiefersauer, Taticek, Svensson; Schopper, Th. Pielmeier; Schütz.

Tor: 0:1 Irmen (36.). - Schiedsrichter: Brüggemann/Daniels. - Strafminuten: 4/4. - Zuschauer: 11.656.