"Wir sind super drauf"

1860 München schickt mit 3:1-Sieg beim SV Meppen ein erstes Zeichen an die Drittliga-Konkurrenz

20.09.2020 | Stand 02.12.2020, 10:31 Uhr
Mit einem sehenswerten Linksschuss sorgte 1860-Kapitän Sascha Mölders (rechts) für den 3:1-Endstand in der Partie beim SV Meppen um Lars Bünning. −Foto: Imago Images

Meppen/München Acht Jahre hat es gedauert, bis der TSV 1860 München mal wieder ein Auftaktspiel in einer Profi-Liga gewinnen konnte: Der überzeugende 3:1 (1:0)-Erfolg beim SV Meppen war nicht nur ein perfekter Start in die 3. Liga, sondern unterstrich auch die positiven Eindrücke, die die Mannschaft von Trainer Michael Köllner in der Vorbereitung und den Pokalspielen zuletzt hinterlassen hatte.

Wer sich mit den Löwen und den Geschichten rund um den Traditionsverein auskennt, weiß ja, was das normalerweise bedeutet. "Wenn du aufsteigst, musst du einen Brasilianer verpflichten. Das werden wir jetzt schon tun", meinte Köllner in Anspielung auf Kabarettist Hannes Ringlstetter. Was folgte, war ironisches Schmunzeln und die Erklärung an den etwas verdutzt dreinblickenden Meppener Trainer Torsten Frings: Nein, 1860 werde bis zum 5. Oktober keinen Brasilianer mehr verpflichten. Und es interessiere ihn auch "nullkommanull", dass seine Mannschaft nach dem ersten Spieltag ganz oben steht, meinte Köllner.

Trotzdem waren die Äußerungen des Löwen-Trainers natürlich auch Ausdruck einer gewissen Erleichterung. Erleichterung darüber, dass sich die positiven Eindrücke aus der Vorbereitung nun auch in das schwierige Auswärtsspiel beim SVM und damit den Start einer neuen, aus Löwen-Sicht erfolgreichen Drittliga-Saison übertragen ließen. Als die Sechziger ihre eigenen Chancen in der ersten Halbzeit nicht nutzten, "nur" mit einer 1:0-Führung in die Pause gingen, und sich dann von Dejan Bozic (54.) den etwas überraschenden Ausgleich einfingen, konnte man zumindest kurzzeitig ein paar Zweifel daran bekommen.

"Wir hätten die Dinge früher erledigen können", räumt auch Köllner ein. Unruhig sei der 50-Jährige aber trotzdem nicht geworden. Seine Mannschaft hätte schließlich einen sehr souveränen und vor allem in der ersten Halbzeit auch fußballerisch ansehnlichen Auftritt hingelegt - und es war vieles dabei. Eingespielte Kombinationen wie beim 1:0, als Sascha Mölders den weiten Ball von Fabian Greilinger auf Stefan Lex ablegte, der aus 20 Metern platziert traf (3.). Etwas Glück wie beim 2:1, als Quirin Molls Freistoß von der Meppener Mauer entscheidend ins eigene Tor abgefälscht wurde (59.). Und die Kaltschnäuzigkeit von Mölders, der den Ball in der Nachspielzeit von halblinks ins lange Eck zum 3:1-Endstand hämmerte (90.+2).

"Wir hatten eine super Vorbereitung, wir sind super drauf. Aus meiner Sicht haben wir in der ersten Halbzeit richtig guten Fußball gespielt", sagte der Routinier. Das war ein Kampf, den haben wir angenommen. Und ich glaube, hinten raus haben wir auch verdient gewonnen.Wir haben den Kampf angenommen und das Spiel hintenraus auch verdient gewonnen", meinte der Routinier. Und klar, nach einer Niederlage und einem Unentschieden in den beiden Vorjahren, sei es schon etwas anderes "jetzt mit drei Punkten ins zweite Spiel zu gehen", ergänzte Mölders. Für den neuen Kapitän und "Oldie" im jungen Sechziger Team freute sich Köllner ganz besonders. "Er ist unser Torjäger, Kapitän und Leader. Wenn er mit einem Tor und einer Vorlage in die Saison startet, dann tut ihm das gut und ist auch für unser Spiel enorm wichtig", sagte der Trainer über den 35-Jährigen. Einen Brasilianer braucht es da aus Löwen-Sicht nicht unbedingt.

DK