Aachen
Werth beendet „emotionale Achterbahnfahrt“ mit Happy End

22.07.2018 | Stand 02.12.2020, 16:01 Uhr
Isabell Werth feiert ihren Sieg mit Emilio. −Foto: Rolf Vennenbernd

Extreme Emotionen: Bei der Dressur-Königin Isabell Werth liegen zwischen Desaster und Sieg ein paar Tage - bei der Vielseitigkeitsreiterin Julia Krajewski sind es nur ein paar Stunden.

Am Ende einer turbulenten CHIO-Woche ballte Isabell Werth beide Fäuste und schrie ihre Freude heraus. Mit dem Sieg im Großen Preis von Aachen bescherte sich die erfolgreichste Dressurreiterin selbst ein Happy End.

„Da geht einem das Herz auf“, kommentierte die 49-Jährige ihren Sieg in der abschließenden Kür: „Es hat Riesenspaß gemacht!“ Bereits zum zwölften Mal sicherte sich Werth den Großen Preis. Die 49 Jahre alten Reiterin aus Rheinberg setzte vor 14.000 Zuschauern in der Kür mit ihrem Pferd Emilio klar durch und erhielt 87,550 Prozent. Auf Platz zwei kam zum Abschluss der Dressurwettbewerbe beim größten Reitturnier der Welt die US-Reiterin Kasey Perry-Glass mit Dublet (85,205).

Für Werth war der Sieg der gefeierte Abschluss eines extremen Turniers. „Die Woche hat so viele Emotionen gebracht“, sagte Werth, die am Donnerstag mit Emilio im Grand Prix das schlechteste Ergebnis der vier deutschen Starterinnen gelieferte hatte.

Nach dem Donnerstags-Debakel „habe ich mir einige Gedanken gemacht“, berichtete Werth. Sie änderte das Zaumzeug für Emilio: „Ich bin jetzt mit einer Baby-Kandarre geritten.“ Das gefiel dem Pferd offensichtlich besser: „Er ist, auch wenn er nicht so aussieht, sehr sensibel.“

Noch glücklicher hatten Werth die Ritte mit ihrem Lieblingspferd im CHIO-Rahmenprogramm gemacht. Mit Bella Rose, die mehr als drei Jahre ausgefallen war, gewann sie beide Prüfungen. „Sie ist auf einem super Weg“, schwärmte Werth über die Stute, mit der sie zur WM in die USA reisen will. Die 49-Jährige erlebte in Aachen eine „emotionale Achterbahnfahrt“.

Neben Werth dürfte auch Helen Langhanenberg nach ihren starken CHIO-Auftritten ihr WM-Ticket sicher haben. Knapp vier Wochen nach der Geburt ihrer zweiten Tochter glänzte die 36-Jährige aus Billerbeck. In der Kür sorgte sie für das zweitbeste deutsche Ergebnis und ritt mit Damsey (82,575) auf Platz fünf.

Auch der in Aachen fehlende Sönke Rothenberger gilt als gesetzt, wenn sein derzeit krankes Pferd Cosmo wieder fit ist. Hoffungen dürfen sich zudem Dorothee Schneider und Jessica von Bredow-Werndl machen. Alle müssen aber noch ein Turnier bestreiten, ehe nominiert wird.

CHIO

dpa