Sport-Kolumne
Sofort verglüht der Funke Hoffnung

17.01.2021 | Stand 23.09.2023, 16:29 Uhr
Und am Ende jubeln wieder die Bayern (hier Robert Lewandowski und Thomas Müller). −Foto: Swen Hoppe/dpa

Wir gehen ganz einfach davon aus, dass diese Bundesliga-Saison - vielleicht anders als die Handball-WM - tatsächlich zu Ende gespielt wird.

Damit wir später sagen können, hier und jetzt an dieser Stelle haben Sie es zuerst gelesen: Der deutsche Fußball-Meister wird im Mai, Juni oder Juli 2021 - oder wann auch immer dann wirklich Schluss ist - wieder FC Bayern München heißen. Das prophezeien wir.

Eine Rekordpunktzahl oder einen Rekordabstand auf den Vizemeister dürften die Bayern dann vielleicht nicht gerade haben. Allerdings braucht es ziemlich sicher auch keine Last-Minute-Heldentat am finalen Spieltag, wie etwa dann vor ganz genau 20 Jahren dieser Patrik Andersson den Münchnern den Titel bescherte und die nach wie vor bemitleidenswerten Schalker zu Meistern der Herzen machte. Der FC Bayern wird aber seinen neunten nationalen Titel in Serie einfahren, garantiert.

Es kann gar nicht anders kommen. Das ist die Erkenntnis des abgelaufenen Wochenendes, das als Abschluss der Münchner Chaoswochen in die Geschichte eingehen dürfte. Hinter ihnen liegt ein vergleichsweise katastrophaler Jahresauftakt mit einer Beinahe-Pleite gegen den Tabellenvorletzten Mainz, einer echten Pleite auf Gladbach und gegen Kiel das früheste Aus im DFB-Pokal in zwei Jahrzehnten.

Und nach dieser beispiellosen Krise in der Ära Hansi Flick als Bayern-Coach steht der Rekordmeister, richtig geraten, auf Platz eins der Bundesliga-Tabelle. Und ganz egal vom Ausgang seines Heimspiels gegen Freiburg am Sonntagnachmittag waren schon bei Anstoß noch ein Punkt und acht Tore Vorsprung auf den ärgsten Verfolger Leipzig vorhanden. Jetzt sind es vier Zähler.

Wobei der Vereinsname auf Rang zwei auch beliebig austauschbar ist. Denn zum wiederholten Mal warf sich die Konkurrenz selbst gegenseitig Knüppel zwischen die Beine, wenn die Tabellenspitze in Sichtweite war. Leipzig ließ Punkte in Wolfsburg, der Dritte Leverkusen patzte schon am Freitag bei Union Berlin, der Vierte Dortmund blamierte sich mit Unvermögen vom Elfmeterpunkt gegen die erwähnten Mainzer. Und sofort ist dieser klitzekleine Funke Hoffnung auf einen spannenden Titelkampf nach einem Bayern-Wackler verglüht, da die Verfolger lustig übereinander stolpern. Wie so häufig.

Und deshalb werden die Bayern heuer wieder Meister. Immer daran denken: Hier haben Sie es zuerst gelesen.

Christian Rehberger