München
HFC-Boss hat ein Herz für 1860

09.11.2018 | Stand 23.09.2023, 4:55 Uhr

München (DK) Wenn selbst der Präsident des Gegners dem TSV 1860 die Daumen drückt, kann eigentlich nicht viel schiefgehen.

Nun, vermutlich wird Michael Schädlich (Foto) am Samstagnachmittag (14 Uhr) letztlich doch zu seinem Halleschen FC halten, doch von Haus aus ist der 64-Jährige Löwen-Fan seit der Kindheit. Das habe mit seiner eigenen Biografie zu tun, verrät Schädlich im Interview mit dem "Merkur". Im sächsischen Plauen geboren sei durch die Nähe zu Oberfranken auch eine Nähe zu bayerischen Fußballvereinen entstanden. "Dort, im oberen Vogtland, war man entweder Clubberer oder Sechziger", erklärt Schädlich. Er habe sich in den erfolgreichen 60er-Jahren für die Blauen entschieden. "Und ich bin auch so ein Typ, der sagt: Man muss in guten wie in schlechten Zeiten zueinander stehen. Das gilt natürlich auch für den TSV 1860."

Schädlich wird dennoch mit seinem rot-weißen HFC-Schal im Grünwalder Stadion Platz nehmen. Und derzeit hat der Präsident des nächsten Löwen-Gegners ja auch allen Grund, ihn mit Stolz zu tragen. Als Tabellenvierter geht sein Verein in den Spieltag, holte zuletzt sieben Punkte aus drei Spielen. "Halle ist gut drauf. Sie sind defensiv sehr stabil und brauchen vorne nicht so viele Chancen, um Tore zu erzielen", weiß auch 1860-Trainer Daniel Bierofka, der sagt: "Sie spielen effektiv, reif und clever. Man sieht, dass das eine gestandene Dirttliga-Mannschaft ist. "

Dinge, die Bierofkas eigener Mannschaft noch ein Stück weit fehlen, beim Aufsteiger in den vergangenen Wochen aber auch immer besser wurden. Dass die Löwen gegen das zu diesem Zeitpunkt beste Offensivteam der Liga, beim 0:0 in Münster vor einer Woche, zu null gespielt haben, sei absolut positiv. "Leider fehlt uns im Moment ein bisschen das Spielglück", sagt Bierofka. Etwa bei Herbert Pauls Lattentreffer kurz vor der Halbzeit.
Der Rechtsverteidiger, der bislang keine Spielminute verpasste, wird gegen Halle nun wegen einer Muskelverletzung fehlen. Eric Weeger könnte Paul eins-zu-eins ersetzen. Festlegen wollte sich Bierofka noch nicht.

Löwen-Heimsieg, Unentschieden oder Halle-Auswärtserfolg: Zumindest für Michael Schädlich gibt es heute Nachmittag immer einen Grund zur Zufriedenheit.

Matthias Vogt