München
Führung verschenkt

TSV 1860 München kassiert 1:2-Niederlage gegen SV Wehen Wiesbaden - Paul trifft erneut

23.09.2018 | Stand 23.09.2023, 4:21 Uhr

München (DK) Wie schon beim 2:2 in Rostock vor einer Woche hat der TSV 1860 München auch am Samstag in der 3. Fußball-Liga bei der 1:2 (1:0)-Heimniederlage gegen den SV Wehen Wiesbaden eine eigene Führung verspielt.

Schon am Mittwoch gibt es beim Derby in Unterhaching allerdings die Chance zur Wiedergutmachung.

Dass Herbert Paul als Torschütze einer Münchner 1:0-Führung nach einem Spiel von Journalisten befragt wird, ist in den vergangenen Wochen schon so etwas wie Normalität. Dass er dabei aber eine Niederlage erklären musste, war auch für den Rechtsverteidiger der Löwen neu. Also ärgerte sich Paul natürlich trotz seines dritten Treffers zum 1:0 im dritten Pflichtspiel hintereinander. "Es wäre auf jeden Fall mehr drin gewesen", meinte der 24-Jährige. Ähnlich wie zuletzt in Rostock hätten es die Sechziger "nach der Pause einfach wieder hergeschenkt".

Zum vierten Mal in dieser Saison - das Pokalspiel gegen Holstein Kiel mit eingerechnet - schenkten die Münchner am Samstag eine Führung her. Besonders ärgerlich ist das, weil sie es nach dem Spiel in Rostock eigentlich hätten besser wissen können. Ein Doppelpack kurz nach der Pause hatte die Löwen im Ostseestadion kurzzeitig aus der Bahn geworfen, immerhin nahmen sie am Ende noch ein Unentschieden mit.

Gegen Wehen Wiesbaden fielen die Gegentore nach Pauls Führung (37.) - übrigens das zehnte Standardtor, zum sechsten Mal von Phillipp Steinhart vorbereitet - ebenfalls kurz hintereinander: Nicklas Shipnoski profitierte zunächst von einer zu kurzen Abwehr nach einer Freistoßhereingabe der Gäste (56.), ehe sein Schuss nach einer Flanke aus dem Halbfeld ins Tor kullerte (62.). "Wieder zwei Scheißtore", sagte Paul. Und weil die Münchner diesmal nicht mehr zurückkamen, standen am Ende die dritte Saisonniederlage und das Abrutschen auf Platz acht in der 3. Liga.

Zum wiederholten Mal sind die vermeidbaren Gegentore also ein Ausdruck einer gewissen Löwen-Unkonzentriertheit, einer Art gedanklichen Auszeit, die sich die Münchner immer mal wieder nehmen. Daniel Bierofka vermisste gegen den SVWW darüber hinaus "die letzte Gier, das Tor zu machen und hinten das Tor zu verteidigen". Deswegen, so der Trainer, habe seine Mannschaft diesmal "auch ganz einfach nicht mehr verdient". Für Stürmer Adriano Grimaldi war es auch "die fehlende Cleverness im richtigen Moment".

Für etwas mehr Routine könnte beispielsweise Jan Mauersberger sorgen, der zuletzt nur Ersatz war. Zumal für den gebürtigen Münchner das nächste Spiel von Haus aus etwas Besonderes ist: Passend zur Wiesn-Zeit folgt am Mittwoch (19 Uhr) das Derby bei der SpVgg Unterhaching. Herbert Paul ist gebürtiger Ingolstädter und sagt: "Wir müssen das vergangene Heimspiel jetzt abschütteln und den ganzen Fokus auf Haching legen. " Sollten er oder ein anderer Löwe dort zur Führung treffen, soll die auch unbedingt verteidigt werden.

Matthias Vogt