Augsburg
Der Kapitän ist zurück

Daniel Baier sorgt beim FCA für Struktur und Stabilität - Am Sonntag gegen Schalke

31.10.2019 | Stand 23.09.2023, 9:15 Uhr
Verlässlicher Spieler: Kapitän Daniel Baier absolvierte bisher 336 Partien für den FC Augsburg. −Foto: Imago Images

Augsburg (DK) Der FC Augsburg empfängt am Sonntag (18 Uhr) in der Fußball-Bundesliga den FC Schalke 04. Für die Schwaben geht es in erster Linie darum, den vorletzten Tabellenplatz wieder zu verlassen, auf den der Klub trotz der jüngsten Achtungserfolge abgerutscht ist.

Helfen soll dabei der Kapitän.

Besonders sexy klingt es ja nicht, wenn davon die Rede ist, dass Daniel Baier dem FC Augsburg Struktur und Stabilität verleiht. Doch genau das ist es, was die Mannschaft momentan am dringendsten braucht und was Baier eben seit Jahrzehnten verlässlich liefert: Nach einer fünfwöchigen Verletzungspause war der Kapitän vor einer Woche in Wolfsburg zum ersten Mal wieder dabei - und zum ersten Mal in dieser Saison kassierte der FCA beim 0:0 kein Gegentor. Gegen den FC Schalke müsse man im Heimspiel am Sonntag nun dieselbe Leidenschaft auf den Platz bringen "und vorne noch dazu ein Tor schießen", forderte Baier. Wenn attraktivere Begriffe wie Kreativität und Torgefahr dazukommen, soll es mit den Schwaben schon bald wieder weiter nach oben gehen.

Abstiegskampf mit dem FC Augsburg - für Baier ist das sowieso nichts Neues. In den vergangenen acht Jahren stemmte sich der Mittelfelddauerbrenner mit den Schwaben - mal mehr, mal weniger gefährdet - letztlich immer erfolgreich gegen den Abstieg, was einmal sogar überraschend in der Europa League endete. Baier war immer dabei, schon in der Zweiten Liga, in insgesamt 336 Spielen für den FCA, und ist auch jetzt, mit inzwischen 35 Jahren, noch nicht weniger wichtig als vor zehn Jahren. "Der Kapitän ist zurück. Er ist ein wichtiger Baustein, um uns zu festigen", sagt der Augsburger Trainer Martin Schmidt.

Gleichzeitig ist Baier auch eine wichtige Persönlichkeit, um den im Sommer eingeleiteten Umbruch beim FCA mit zu moderieren, um aus den vielen neuen Spielern und den alten - mit gewissen Befindlichkeiten - ein Team zu formen, das dem FCA das zehnte Bundesliga-Jahr in Folge sichert. Auch während seiner wochenlangen Verletzungspause, als Baier eine hartnäckige Entzündung in der Wade plagte, habe er deshalb versucht, auf die Mannschaft einzuwirken. "Wenn ich nicht spiele, versuche ich außerhalb des Platzes alles dafür zu tun, damit wir wieder in die Spur kommen", sagte Baier.

In Wolfsburg wurde er kurz vor Schluss für den eigentlichen Abwehrchef Jeffrey Gouweleeuw ausgewechselt, der in Zukunft wieder öfter spielen möchte. Im Angriff äußerte Alfred Finnbogason jüngst seine Probleme mit der für ihn nicht zufriedenstellenden Jokerrolle. Die einzelnen Interessen gilt es wieder zu einer geschlossenen Teamleistung zusammenzuführen. "Daniel hat viel geredet: in der Kabine und auf dem Platz", lobte Schmidt seinen Kapitän, der selbst sagt: "Ich kenne meine Rolle in der Mannschaft, und der möchte ich gerecht werden. "

Was dem FCA neben solchen Gesprächen aber vor allem fehlt, sind Siege, um den vorletzten Tabellenplatz, auf den der Klub trotz der Achtungserfolge gegen den FC Bayern (2:2) und beim VfL Wolfsburg (0:0) abgerutscht ist, zu verlassen. Die Grundvoraussetzungen, "füreinander da sein und zusammen kämpfen" (Baier), habe man gegen Bayern und Wolfsburg zuletzt erfüllt. Um zum Beispiel den FC Schalke am Sonntag zu Hause zu besiegen gehe es nun darum, "den Tick Gier und Entschlossenheit mitzubringen", sagt Baier. Begriffe, die vielleicht etwas besser klingen, aber nicht wichtiger sind als die durch Baier zurückgewonnene Struktur und Stabilität.

Matthias Vogt