Motorsport
Zweimal Top 10 zum Abschluss

Gabriel Noderer aus Eysölden erzielt beim IDM-Finale auf dem Hockenheimring sein bestes Saisonergebnis

04.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:57 Uhr

Angekommen in der höchsten deutschen Motorradrennsport-Klasse: Mit den Rängen zehn und acht zum Abschluss sowie IDM-Gesamtplatz 18 hat Gabriel Noderer (Nummer 17) in seiner Premieren-Saison durchaus überzeugt. Foto: Eisele

Hockenheim – Mit den Plätzen zehn und acht hat Gabriel Noderer sein bestes Saisonergebnis beim Finale der IDM (Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft) auf dem Hockenheimring erzielt. Somit beendet der Eysöldener Rennfahrer seine erste Saison in der höchsten deutschen Motorradrennsport-Klasse mit zwei Top-10-Ergebnissen. Damit schloss Noderer die diesjährige IDM als neuntbester Deutscher auf dem 18. Gesamtplatz ab.

Eine Corona-Erkrankung, zwei Stürze und zwei technische Defekte hatten ihn noch in den letzten Rennen ausgebremst – sechs Rennen konnte er also keine Punkte einfahren. Umso wichtiger war es für das gesamte Team Kiefer Racing, beim Heimrennen auf dem Hockenheimring eine solide Leistung zu zeigen. Im Vorfeld galt es jedoch zunächst, die auf dem Red Bull Ring erlittene Gehirnerschütterung sowie einen Magen-Darm-Virus zu überwinden. „Aber wir versuchten es Freitag im ersten freien Training. Ich war zwar sehr geschwächt, konnte aber trotzdem einigermaßen Fahren. Mit Platz sieben von 23 waren alle positiv überrascht“, sagt der Eysöldener.

Tragischer Unfall überschattet Saisonfinale

Im zweiten freien Training der Superbike ereignete sich jedoch ein tragischer Unfall, der den sofortigen Abbruch aller Trainings an diesem Tag zur Folge hatte. Nach einem Sturz blieb Leon Langstädtler auf der Fahrbahn liegen und wurde vom nachfolgenden Fahrer erfasst. Noch auf der Rennstrecke erlag der 24-jährige Hesse seinen schweren Verletzungen. Tags darauf ging das IDM-Finale dann aber nach Zeitplan weiter. „Ich kannte den verunglückten Piloten sehr gut. Entsprechend schwer war es wieder zu fahren“, sagt Noderer und ergänzt: „Trotz dieser Umstände konnte ich schnelle Zeiten fahren.“

Insgesamt sprang dabei Noderers beste Qualifying-Position heraus. Auf Platz acht fehlten ihm nur 0,3 Sekunden auf Platz fünf und 0,8 Sekunden auf Platz drei. „Mit dem achten Platz im Qualifying hatten wir super Voraussetzungen. Nur spielte das Wetter am Renntag nicht mit.“ In der Nacht zum dritten Tag begann es am Hockenheimring nämlich zu regnen. Im Warm-up verteilte dann noch ein Fahrer Öl über die Strecke, was für das erste Rennen extrem schwierige Bedingungen darstellte. „Nach einem guten Start musste ich zu Beginn ein paar Fahrer passieren lassen, da ich durch das Öl-Bindemittel in Kombination mit dem Regen nichts mehr sah und kein Abreißvisier auf meinem Regenhelm hatte. Erst als ich mich etwas zurückfallen lies und das Visier mit dem Handschuh bei voller Fahrt etwas sauberer bekam, konnte ich meine Aufholjagd beginnen.“ Bis auf Rang elf arbeitete sich der Franke dann noch vor, was ohne Gast-Starter den zehnten Platz bedeutete.

Noderer trotzt den schwierigen Bedingungen

Bis zum zweiten Rennen trocknete die Strecke zwar komplett ab, doch pünktlich zum Start der Superbikes begann es wieder zu nieseln. „Im zweiten Rennen waren die Bedingungen wieder sehr schwierig. Mit Trockenreifen und 220 PS unterm Hintern auf leicht nasser Fahrbahn – das war ein echt wilder Ritt. Zu Beginn habe ich mich mit einem Konkurrenten etwas zu hart duelliert und musste auf die nasse Wiese ausweichen. Danach fiel ich bis auf Platz 15 zurück, konnte mich aber bis zum Ende des Rennens noch auf Rang neun vorarbeiten.“ Punkte bekam Noderer somit für den achten Platz, da ein Gast-Starter aus der Langstrecken-Weltmeisterschaft vor ihm ins Ziel kam.

Somit beendete der Rookie seine erste Superbike-Saison mit zwei guten Platzierungen auf dem Hockenheimring. Der Eysöldener zieht Bilanz: „Ich denke, unsere stetige Entwicklung und gerade die gefahrenen Zeiten bestätigen, dass ich in der höchsten deutschen Motorrad-Klasse angekommen bin. Auch mein Team ist sehr zufrieden mit meiner Entwicklung. Leider zeigen oftmals die Ergebnisse nicht, wie gut wir tatsächlich gefahren sind, da auf jeder Rennstrecke dieses Jahr die Rundenrekorde der IDM gebrochen wurden.“

HK