2. Badminton-Bundesliga Süd
TSV Freystadt klettert auf Rang zwei

Aufsteiger kehrt mit einem Sieg und einer Niederlage aus Hessen zurück

24.10.2022 | Stand 24.10.2022, 16:56 Uhr

Die Formkurve des kroatischen Nationalspielers Filip Spoljarec zeigt nach auskurierter Ellbogenverletzung deutlich nach oben. Er gewann gegen Schwanheim sein Einzel und Doppel und war für den TSV Freystadt auch gegen Dortelweil erfolgreich. Foto: Mehlich

Schwanheim/Dortelweil – Am vergangenen Wochenende hat Aufsteiger TSV Freystadt in der 2. Badminton-Bundesliga Süd zwei Auswärtsspiele in Hessen vor der Brust gehabt. Dabei war der TSV als Tabellendritter gegen die beiden Teams am Tabellenende klar favorisiert. Gegen den TuS 1872 Schwanheim landeten die Oberpfälzer dann auch einen 7:0-Kantersieg, am Folgetag in Bad Vilbel kassierten sie mit 2:5 aber eine deutliche Niederlage gegen die Zweitvertretung des SV Fun-Ball Dortelweil. Dass die Freystadt in der Tabelle dennoch auf Platz zwei kletterten, hatten sie Tabellennachbar 1. BV Maintal zu verdanken, der in Geretsried mit 1:6 unter die Räder kam und aufgrund des schlechteren Spielverhältnisses mit den Oberpfälzern Plätze tauschte.

Das Spielwochenende begann optimal für Freystadt. Gegen den Tabellenletzten aus Schwanheim brachte das Damendoppel Ella Neve und Katharina Rudert den TSV mit einem 3:0-Sieg nach Sätzen in Führung, und auch Sebastian Keller und Luca Milic gewannen ihr Doppel, auch wenn sie sich erst in der Verlängerung des Entscheidungssatzes mit 14:12 denkbar knapp durchsetzen konnten. Für die beruhigende 3:0-Führung sorgte das zweite Freystädter Doppel mit Andreas Pistorius und Filip Spoljarec. Ohne Probleme und ohne Satzverlust gewann Neve anschließend ihr Einzel, und auch Milic ließ dem Franzosen Sacha Le Pipe im Spitzeneinzel keine Chance. Nach den Siegen im zweiten Herreneinzel durch Spoljarec und im gemischten Doppel (Rudert/Keller) stand der 7:0-Sieg fest. Das bedeutete drei Punkte für den TSV, da in der 2. Liga ab einem 6:1-Erfolg der Sieger drei statt zwei Zähler erhält.

Am Folgetag mussten die Oberpfälzer beim SV Fun-Ball Dortelweil II antreten. Die Hessen haderten mit der Niederlage gegen Jena vom Vortag und wollten es gegen die Bayern besser machen. Dortelweil, aktuell nur Vorletzter, hatte laut seiner Mannschaftsführerin im Vorfeld auf einen Punktgewinn spekuliert und setzte sich aus erfahrenen Erstliga-Spielern wie Theresa Wurm und Thomas Legleitner sowie hoffnungsvollen Talenten zusammen. Bei Freystadt meldete sich am Morgen Luca Milic mit heftigen Magen-Darm-Problemen krank. Da der TSV den Aufwand und die Kosten bei den beiden Auswärtsspielen niedrig halten wollte, war er ohne Ersatzspieler angereist. So blieb TSV-Teammanager Stephan Pistorius nichts anderes übrig, als Milic aufzustellen. Und so kam es, wie es kommen musste.

Das erfolgsverwöhnte Doppel Milic/Keller unterlag glatt in drei Sätzen. Auch im Einzel war Milic nur ein Schatten seiner selbst. Er konnte seinen Gegner zwar in den Entscheidungssatz zwingen, den verlor er aber völlig entkräftet mit 6:11. Hoffnung keimte bei den Freystädtern auf, nachdem Neve und Rudert das Doppel souverän gewonnen hatten und das Duo Pistorius/Spoljarec ebenfalls im ersten Satz gesiegt hatte. Den zweiten Satz gaben die beiden dann aber trotz zwischenzeitlicher 8:5-Führung noch ab. Danach verlor das Doppel seinen Rhythmus und unterlag in vier Sätzen. Auch Neve kam gegen die schnell agierende ehemalige deutsche Juniorenmeisterin Wurm nie zu ihrem gewohnt kraftvollen Angriffsspiel und unterlag ebenfalls in vier Sätzen. Nachdem auch das Mixed an Dortelweil gegangen war, war es Spoljarec zu verdanken, die Niederlage in Grenzen zu halten. Der kroatische Nationalspieler zeigte nach überstandener Ellbogenverletzung bei seinem Drei-Satz-Sieg gegenüber den ersten Saisonspielen eine stark verbesserte Leistung. So endete die Partie 5:2 für Dortelweil.

Für Pistorius war die Pleite kein Beinbruch, aber ein Warnsignal, dass kein Team unterschätzt werden darf. Für Freystadt geht es am 20. November beim Erstliga-Absteiger SV GutsMuths Jena weiter.

HK