Kreisliga Ost und West
Nachbarschaftsduell der besonderen Art

Kreisliga Ost und West: Möning/Rohr empfängt Göggelsbuch – SF Hofstetten bereits früh unter Zugzwang

10.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:52 Uhr

Drei der fünf Gegentore, die die Sportfreunde (links Julian Meier, rechts Mathias Schirmer) zuletzt gegen den TSV Feucht hinnehmen mussten, erzielte Stephan Löhr (Mitte). SFH-Coach Markus Röger fordert von seinen Spielern künftig mehr Aggressivität. Foto: Hochreuther

Von Mathias Hochreuther

Hilpoltstein – Ein aus mehreren Gründen besonderes Nachbarschaftsduell in Möning, eine Hofstettener Mannschaft, die vor der Fahrt nach Ezelsdorf allmählich unter Zugzwang gerät, und ein Spitzenreiter aus Heideck, der hoffnungsvoll an den Brombachsee fährt: Der 5. Spieltag in den Kreisligen Neumarkt/Jura Ost und West steht an.

SG Möning/Rohr - DJK Göggelsbuch (Sonntag, 15 Uhr, beim FC Möning): Ein waschechtes Derby ist es vielleicht nicht, wenn die beiden Teams am Sonntag aufeinandertreffen. Aber ein besonderes Spiel ist es doch. Nur knappe zehn Kilometer liegen zwischen den beiden Spielorten Göggelsbuch und Möning, in der Tabelle sind es nur zwei Punkte – und die näheste Verbindung findet sich auf den Trainerbänken wieder.

„Vielleicht laufe ich gleich mit Manu gemeinsam zum Sportplatz runter“, sagt der in Möning neben SG-Coach Manuel Fersch wohnende Göggelsbucher Trainer Dominik Pöllet. Über den Kontrahenten sagt Pöllet: „Nach Schwand bekommen wir es mit dem nächsten guten Aufsteiger zu tun. Es wird sehr darauf ankommen, wie wir unser Spiel durchbringen können, denn wir müssen griffiger sein als gegen Schwand (1:1, d. Red.). Dass die SG mit guten Einzelspielern gespickt ist, brauche ich nicht extra zu erwähnen.“

Geheimnisse wird es also im Duell wenige geben, darauf lässt auch die Aussage von Manuel Fersch schließen. „Ich kenne die Mannschaft und vor allem den Trainer der DJK sehr gut. Sie haben keinen großen Kader, aber die Qualität ist sehr hoch. Stehen Domi alle Spieler zur Verfügung, haben sie eine richtig gute Kreisliga-Mannschaft. Domi ist ja Stammzuschauer bei uns, er kennt natürlich alle Spieler und unser Spiel und wird sicher den ein oder anderen Tipp an seine Mannschaft weitergeben können. Mal schauen, ob eine Mannschaft die andere überraschen kann – hoffentlich wir. Wir wollen natürlich die Punkte in Möning behalten und unseren Zuschauern ein gutes Spiel zeigen“, sagt Fersch, der selbst wegen einer Innenbanddehnung im Knie nicht zur Verfügung stehen wird. Fehlen werden der SG auch Thomas Schmidt (Urlaub) und Jonathan Zeise, der mit einer Knöchelverletzung mehrere Wochen ausfallen wird.

Bleibt nur noch eine mit einem Augenzwinkern gestellte Frage an DJK-Coach Pöllet übrig: Ob denn die beiden Nachbarschafts-Trainer (je nach Spielausgang) auch wieder zusammen heimlaufen werden? „Natürlich. Freundschaft geht über Ergebnisse im Fußball“, sagt er.

FC Ezelsdorf - SF Hofstetten (Sonntag, 15 Uhr): Gegen den TSV Feucht hatten sie sich zuletzt durchaus etwas ausgerechnet bei den Sportfreunden. Drei Treffer hatten sie am Freitagabend am Irle dann auch erzielt; wenn man allerdings deren fünf kassiert, zieht man normalerweise keinen Hering mehr vom Tisch. „Durch viel Eigenverschulden haben wir Punkte hergeschenkt“, sagt deshalb Hofstettens Trainer Markus Rüger und ergänzt: „Beim FC Ezelsdorf mit seinen guten Einzelspielern dürfen wir deshalb nicht so offen stehen und müssen auch aggressiver spielen.“

Was Rüger optimistisch stimmt: „Wir haben einen vollen Kader und ich habe nach den ersten Spielen schon den Eindruck, dass in dieser Liga alles möglich ist. Deshalb fahren wir da voll motiviert hin.“ Und nach nur einem Sieg und schon drei Niederlagen auch durchaus mit einem gewissen Druck im Nacken, wie Rüger durchblicken lässt. „Wir haben in Ezelsdorf nichts zu verschenken und müssen punkten, egal wie.“

SG Ramsberg/St. Veit – TSV Heideck (Sonntag, 15 Uhr): Vier Spiele, vier Siege, ein Torverhältnis von 11:2, alleiniger Tabellenführer – der TSV hat einen perfekten Saisonstart hingelegt. Nur wie jetzt damit umgehen? Tiefstapeln oder in Träumereien verfallen? Heidecks Trainer Christoph Huber wählt den pragmatisch-nüchternen Ansatz. „Unser Ziel war es ja, vorne mitzuspielen und ich habe von Anfang an gesagt, dass wir eine gute Mannschaft haben. Uns gefällt es da oben auch“, sagt er selbstbewusst. Aber der mahnende Zeigefinger folgt prompt. „Diese Liga ist so eng, da kann es ganz schnell in die andere Richtung gehen, das habe ich den Jungs auch gesagt.“

Zumal auch Verletzungen dazwischenfunken können, im Limes-Spiel hat sich Abwehrspieler Andreas Loy eine Schultereckgelenksprengung zugezogen und fällt für den Rest der Hinrunde aus. Huber ist gespannt, wie die Mannschaft das auffangen kann, schon auf dem engen Platz in Ramsberg mit in der Regel vielen Zuschauern und oftmals hitziger Stimmung. „Trotzdem freue ich mich auf das Spiel und auch auf das Wiedersehen mit Ramsbergs Trainer Sebastian Zottman, mit dem ich in Obererlbach noch zusammengespielt habe“, sagt Huber.

HK