Bezirksoberliga
Mörsdorfs Fußballerinnen träumen vom Aufstieg in die Landesliga

23.02.2023 | Stand 17.09.2023, 2:21 Uhr

Beim 4:1-Heimsieg gegen den TSV Brand boten Mörsdorfs Fußballerinnen (in Weiß) laut ihrem Trainer Harald Ramsauer die spielerisch beste Leistung der bisherigen Saison. Fotos: Lerzer

Eine mehr als überzeugende Saison spielen bislang die Fußballerinnen des TSV Mörsdorf. Als Herbstmeister der Bezirksoberliga Mittelfranken rechnet man sich im Freystädter Gemeindeteil durchaus Chancen auf den Aufstieg in die Landesliga aus. TSV-Trainer Harald Ramsauer jedenfalls traut seinen Schützlingen den Titel zu – doch die Runde ist noch lang, und die Liga extrem ausgeglichen.

„Wir haben eine top Vorrunde gespielt, die Trainingsbeteiligung war super“, sagt Coach Ramsauer, der in den Einheiten eigentlich ständig auf über 20 Spielerinnen zurückgreifen konnte. Sein bisheriges Fazit fällt daher rundum positiv aus, auch wenn die TSV-Frauen eigentlich „ganz schlecht angefangen haben“. Zum Auftakt setzte es nämlich eine 1:3-Heimniederlage gegen die SpVgg Greuther Fürth II, danach folgte ein 1:1-Unentschieden beim SC Adelsdorf.

„Da waren wir noch zu ängstlich“, sagt Mörsdorfs Übungsleiter. „Wir müssen eben immer 90 Minuten Gas geben, als geschlossene Mannschaft auftreten und bis zum Schluss kämpfen, sonst haben wir keine Chance. Den jetzigen Platz haben sie sich wirklich erarbeitet.“ Als seine Elf diese Tugenden umsetzte, kamen auch die Erfolge. In den darauffolgenden neun Partien ließen die TSV-Frauen sieben Siege, ein Remis und nur eine weitere Niederlage folgen. 23 Punkte aus elf Spielen bedeuteten zur Winterpause schließlich den Platz an der Tabellenspitze.

Das Prunkstück ist dabei die Abwehr des TSV, nur elf Gegentore stellen den zweitbesten Wert der Liga dar. „Die ist richtig gut“, sagt Ramsauer, um aber sofort hinterherzuschieben: „ Auch der Angriff ist stark. Ich kann keine Spielerin hervorheben, wir funktionieren einfach als Mannschaft gut.“

Nachdem die TSV-Frauen die Grundtugenden des Fußballs längst verinnerlicht zu haben scheinen, will der 50-Jährige in der am Mittwochabend begonnenen Vorbereitung nun verstärkt an der spielerischen Komponente arbeiten und „Spielzüge proben“. Abgesehen davon stehen für sein Team, das personell unverändert in die Rückrunde gehen wird, vier Testspiele gegen den SV Sulzkirchen (Bezirksliga), die SpVgg Greuther Fürth (Landesliga), die SGV Nürnberg-Fürth (Landesliga) sowie die SG Kalbensteinberg/Absberg (Bezirksliga) auf dem Programm. Am 25. März startet die Rückrunde für den Tabellenführer dann gleich mit einer richtungsweisenden Partie gegen die Fürther Reserve, die derzeit mit drei Punkten weniger Platz vier belegt.

„Bei einem guten Start wird die restliche Saison noch höchst interessant“, sagt der TSV-Coach und ergänzt: „Ich traue meiner Mannschaft den Titel zu, wir wollen so lange wie möglich oben dabei sein. Gleichzeitig wollen wir ohne Druck und mit Spaß an die Sache herangehen. Das Leben wird immer hektischer – da soll der Fußball ein Raum sein, in dem die Spielerinnen frei sein können.“ Im Fall des Falles würde Ramsauer den Aufstieg annehmen, die Landesliga traut er seinen Schützlingen zu. „Sollte es tatsächlich so weit kommen, werden das natürlich die Spielerinnen gemeinsam mit mir entscheiden. Aber man braucht schon ein Ziel als Trainer“, erklärt der Übungsleiter der TSV-Frauen. Fakt ist aber auch, dass die Liga brutal eng beisammen ist, die Plätze eins bis sechs trennen zur Saisonhälfte lediglich fünf Punkte. „Die Gegner wissen nun um unsere Stärken und unser System und können sich darauf einstellen. Für uns geht die Welt nicht unter, sollte es mit dem Aufstieg am Schluss nichts werden. Ganz sicher nicht.“

HK