Mörsdorf – Spitzenspiele haben immer wieder die Eigenschaft, nichts von dem zu halten, was man sich davon verspricht. Ganz anders das Spitzenspiel der Frauen-Bezirksoberliga Mittelfranken zwischen dem TSV Mörsdorf und dem TSV Brand. Mit einer vor allem in der zweiten Halbzeit überragenden Vorstellung besiegte die Heimmannschaft von Trainer Harald Ramsauer den bisherigen Tabellenführer mit 4:1 (0:0) und übernahm selbst den Platz an der Sonne.
Bereits im ersten Durchgang zeigte der TSV Mörsdorf kämpferisch, aber auch spielerisch seine aktuell gute Form. Gegen einen starken Gegner fehlten aber noch die Vollstreckerqualitäten. So setzte Luisa Jaksche ein hohes Zuspiel volley knapp neben das Tor (19.), und nach einer Flanke von Theresa Lerzer verfehlte Anja Bähr ebenfalls nur knapp den Ball (23.). So richtig gefährlich kam der TSV Brand nicht vor das Tor von Alicia Brems, weshalb die 1:0-Führung für die Gäste unmittelbar nach der Halbzeit etwas überraschend fiel. Begünstigt durch eine inkonsequente Defensivarbeit konnte Torjägerin Evi Schlagenhaufer aus kurzer Distanz einnetzen (47.).
Das Gegentor verunsicherte die Gastgeberinnen aber keineswegs. „Trotz des unglücklichen Treffers haben wir unbeirrt weiter auf Angriff gespielt“, sah Trainer Ramsauer seine Schützlinge, die von zahlreichen TSV-Fans lautstark angefeuert wurden, besser im Spiel. Zunächst waren die Abschlüsse aber immer noch zu harmlos, bis schließlich Nancy Tillschneider den Bann brach. Gästekeeperin Tatjana Auterhoff konnte einen Schuss von Bähr noch abwehren, Tillschneider stand aber richtig und staubte zum 1:1-Ausgleich ab (61.). Endgültig auf die Siegesstraße bog der TSV dann nach der Einwechslung der lange verletzten Nadine Sattelberger ein. Allein auf dem Weg zum Tor wurde sie von Torhüterin Auterhoff im Strafraum gefoult, Schiedsrichter Martin Feßmann ließ aber Vorteil gelten, denn Bähr hatte freie Bahn und schob zur 2:1-Führung für den TSV Mörsdorf ein (77.). Wenig später schnürte die TSV-Torjägerin ihren Doppelpack. Frei vor dem Tor überwand sie Auterhoff, die sich vergeblich streckte – 3:1 (80.). Den Schlusspunkt setzte in der Nachspielzeit Marie Jaksche. Nach einer mustergültigen Kombination, an deren Ende Luisa Jaksche ihre Schwester Marie freispielte, schob sie das Leder durch die Beine von Auterhoff zum 4:1 über die Linie (90.).
„Ich habe, glaube ich, noch kein derart intensives und kämpferisch überragendes Frauenfußballspiel gesehen wie das heute“, sagte ein begeisterter Trainer Ramsauer nach der Partie.
mei
TSV Mörsdorf: Brems, Lerzer, Zeise, Engelhard, Gerngroß, Hartmann, Endres, Bähr, Tillschneider, L. Jaksche, M. Jaksche (Ramsauer, Pfaller, Sattelberger). Tore: 0:1 Schlagenhaufer (47.), 1:1 Tillschneider (61.), 2:1, 3:1 Bähr (77., 80.), 4:1 M. Jaksche (90.).
