Kreisliga Ost und West
„Jetzt ist Charakter gefragt“: Heidecks Coach Huber fordert Ende der Niederlagenserie – SFH in Feucht zu Gast

25.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:32 Uhr
Mathias Hochreuther

Eine 3:5-Heimniederlage setzte es für die SF Hofstetten (rechts Julian Meier) im Hinspiel gegen den TSV Feucht. Foto: Hochreuther

Im Fußballkreis Neumarkt/Jura steht an diesem Wochenende der erste reguläre Spieltag des Jahres an. In den beiden Kreisligen hat zum Auftakt nur die SG Möning/Rohr Heimrecht, Hofstetten, Göggelsbuch und Heideck treten auswärts an.

TSV Feucht - SF Hofstetten (Sonntag, 15 Uhr): Etwas seltsam ist sie schon, die Situation am Irle. Da spielen die Sportfreunde, nachdem sie im Vorjahr fast abgestiegen wären, eine insgesamt starke erste Saisonhälfte und dürfen als Tabellendritter zumindest dezent Richtung Bezirksliga schielen – und dann verkündet der Trainer im Winter, dass er nach der Runde aufhört. Weshalb es Markus Rüger ein Anliegen ist, sich noch einmal zu seiner Entscheidung zu äußern: „Mir ist der Verein wirklich ans Herz gewachsen, aber es macht einfach keinen Sinn“, sagt der 48-Jährige. Und meint damit seine berufliche Situation, die ihn stark fordert und immer wieder dafür sorgt, dass er sein Traineramt nicht so ausüben kann, wie er es denn gerne tun würde.

In Hofstetten hat er die Verantwortlichen schon bei seiner Verpflichtung im vergangenen Sommer über seine persönliche Situation unterrichtet, „und sie haben mir da auch immer den Rücken freigehalten, wenn ich nicht da war. Das wird auch in der Rückrunde immer wieder der Fall sein.“ Speziell seinem Co-Trainer Anton Seitz bescheinigt er eine super Arbeit. Was Rüger auch klarstellt: Auch bei einem anderen Verein wird er keine Trainertätigkeit übernehmen. Am Irle wird dann, wie berichtet, Christian Krach übernehmen.

Bis dahin sind aber noch ein paar Spiele zu absolvieren, angefangen mit der Partie am Sonntag in Feucht. In der Hinrunde setzte es da eine 3:5-Heimniederlage. „Eine schlechte erste Halbzeit von uns, und Feucht ist eben eine Mannschaft, die dich mit ihrer Offensive auseinandernehmen kann“, erinnert sich der Möninger. Aber laut Rüger ist der TSV eben auch eine Mannschaft, die man schlagen kann. Auch wenn das gelingen sollte, bleibt Rüger bei seiner Devise. „Erstmal wollen wir unsere 40 Punkte holen, dann können wir uns über weitere Ziele unterhalten. Vielleicht nehmen uns die Gegner jetzt anders wahr, darauf müssen wir uns einstellen.“

Zwei personelle Veränderungen gab es übrigens im Winter bei den Sportfreunden, Markus Flierl hat sich aus persönlichen Gründen der DJK Daßwang im Kreis Regensburg angeschlossen, vom TSV Absberg ist mit Daniel Bernreuther ein neuer Torhüter nach Hofstetten gekommen.

SG Möning/Rohr - DJK-SV Berg (Sonntag, 15 Uhr in Möning): Mit einer Niederlage im Aufsteigerduell gegen Winkelhaid haben sie bei der Spielgemeinschaft nicht wirklich gerechnet. „Wir haben uns den Rückrundenstart natürlich anders vorgestellt“, räumt Trainer Manuel Fersch nach dem 1:2 ein. Zumal bei einer besseren Chancenverwertung und etwas mehr Glück bei Schiedsrichterentscheidungen laut Fersch auch etwas drin gewesen wäre. Weshalb er seinen Optimismus auch vor dem Duell gegen Spitzenreiter Berg nicht verliert: „Wir waren im Hinspiel die bessere Mannschaft, haben jetzt gegen Winkelhaid bis auf die Chancenverwertung ein gutes Spiel gemacht und können nichts verlieren.“ Was die Vorfreude in Möning und Rohr etwas dämpft: „Jürgen Bayer ist krank, Jonathan Zeise und Nico Köhl haben sich gegen Winkelhaid verletzt, und hinter Andreas Geiger und Johannes Schöll steht weiterhin ein Fragezeichen“, sagt Fersch.

FC Schwand - DJK Göggelsbuch (Sonntag, 15 Uhr): Wenn der Göggelsbucher Tross am Sonntag in den nördlichen Landkreis Roth zum Tabellenzweiten nach Schwand fährt, ist laut DJK-Trainer Dominik Pöllet eines klar: „Wir gehen natürlich nicht als Favorit ins Spiel.“ So weit, so gut, aber als Punktelieferant fahren sie freilich auch nicht zum starken Aufsteiger. „Auswärts beim Zweiten zu starten muss kein Nachteil sein“, sagt Pöllet, „weil man nach der Vorbereitung nie so genau weiß, wo man steht. Vielleicht liegt genau da unsere Chance.“ Im Hinspiel trennten sich die beiden Kontrahenten mit einem 1:1-Unentschieden.

Gegen wen auch immer, grundsätzlich wollen sie in Göggelsbuch nicht mehr in die Bredouille geraten, das aktuelle Fünf-Punkte-Polster auf die Abstiegsplätze soll bestehen bleiben. „Wir wollen in den verbleibenden Spielen so schnell wie möglich die nötigen Punkte zum Klassenerhalt holen.“

DJK Limes - TSV Heideck (Sonntag, 15 Uhr): Vier Niederlagen (jahresübergreifend) in Folge schlagen in Heideck allmählich aufs Gemüt. Auch wegen der Art und Weise, wie diese Niederlagen zustande kommen – beispielsweise vergangene Woche im Nachholspiel gegen Weißenburg II. „Das war für mich ein typisches 0:0-Spiel“, sagt TSV-Trainer Christoph Huber im Nachgang. In der ersten Hälfte hätte seine Elf – unter anderem bei einem vergebenen Strafstoß – in Führung gehen müssen, im zweiten Durchgang wurde Weißenburg stärker und irgendwann roch es nach einem Unentschieden. „Und dann trifft der den so traumhaft“, sagt Huber zum späten Siegtreffer per Freistoß von Alexander Morgenroth.

Dabei sei nicht alles schlecht gewesen, „defensiv war das wieder ordentlich“, verweist Huber auf 14 Gegentore in 14 Spielen, der zweitbeste Wert hinter Tabellenführer Absberg (7). Aber letztlich standen die Heidecker eben wieder mit leeren Händen da, was sich nun auf Tittings Höhen ändern soll. „Jetzt ist Charakter gefragt, wir müssen ein Erfolgserlebnis auch mal erzwingen und dürfen nicht lamentieren.“ Auch darüber nicht, dass Torjäger Michael Albrecht beruflich verhindert sein wird.

HK