Von Andreas Regler
Büchenbach – Exakt 349 Teilnehmende haben sich beim 88. Waldlauf des TV 21 Büchenbach in die Ergebnislisten eingetragen. Leichtathletik-Abteilungsleiterin und Organisatorin Elli Müller, die am vergangenen Samstag im Wettkampfbüro die Startunterlagen ausgab, Ergebnislisten erstellte und die Fäden in der Hand hielt, freute sich über den regen Zuspruch. Besonders im Schülerbereich gab es sehr große Starterfelder. Auch am Wettkampftag selbst hatten sich noch einige spontan für einen Start entschieden. Vor allem beim Hauptlauf über 11000 Meter habe es laut Müller sehr viele Nachmeldungen gegeben.
Das Spektrum der Teilnehmenden reichte in Büchenbach von den Fünfjährigen, die aufgeregt und wegen des Startschusses teils mit zugehaltenen Ohren an der Startlinie ihrem ersten echten Wettrennen entgegenfieberten, bis zu den erfahrenen Startern, die routiniert ihren Lauf abspulten. Wie zum Beispiel Fritz Edelmann (Jahrgang 1949), der den Hauptlauf mit Krücken in mehr als respektablen 57:37 Minuten absolvierte. Auf die Frage, warum er sich das trotz offensichtlicher Beschwerden antue, hatte der Altentrüdinger (Landkreis Ansbach) eine einfache Antwort parat. „Weil Laufen Spaß macht und mir ohne Krücken das Knie zu sehr wehtut. Alle Ärzte, die ich gefragt habe, meinten, ich kann eh nicht mehr kaputt machen“, erzählte der 75-fache Marathonläufer mit einem verschmitzten Lächeln im Gesicht.
Mit ganz anderen Problemen hatte der spätere Sieger des Hauptlaufs, Christoph Sturm, zu kämpfen. Seine Laufuhr zeigte anfangs falsche Werte an und so musste er sich bei der Tempowahl vor allem auf sein Gefühl verlassen. Was aber gut klappte, denn der Athlet der Skivereinigung Amberg, der bereits im Vorjahr in Büchenbach gewonnen hatte, setzte sich Mitte der ersten Runde an die Spitze. Kontrolliert spulte er die folgenden Kilometer ab und gewann den Hauptlauf souverän in 37:35 Minuten. Auf den Plätzen zwei und drei folgten Markus Schwartz vom TSV Katzwang 05 (37:52) und Dominik Mages vom SV Bergdorf-Höhn (39:13).
Bei den Frauen lief das Rennen ähnlich. Hier war es die für den TV 06 Thalmässing startende Rebecca Schuster, die von Beginn an vorneweg lief und sich den Spitzenplatz bis zum Schluss nicht mehr abnehmen ließ. Nach 45:07 Minuten überquerte sie die Ziellinie. Schuster konnte mit diesem Sieg wertvolle Punkte für den Läufercup sammeln und hinter Annika Müller (TV 48 Schwabach), die mit acht Siegen bei acht Starts und damit der maximal möglichen Punktzahl von 96 Punkten bereits als Gesamtsiegerin feststeht, ihren Vorsprung auf Tanja Schemm (Team FitterTec) ausbauen. Rund eine Minute hinter Schuster kamen Romina Siebentritt (46:05, La Carrera TriTeam) und als Dritte Selina Smola von Arriba Göppersdorf (47:02) in Büchenbach ins Ziel.
Im Mittelstreckenlauf über 3640 Meter hatte Elias Kolar von der TSG 08 Roth, ein Jugendläufer der Klasse U20, die Nase nach 11:39 Minuten klar vorn. Auch bei den Frauen siegte eine Athletin der TSG 08 Roth: Brigitte Rupp ließ der Konkurrenz mit einer Zeit von 16:10 Minuten keine Chance.
Auch bei den Männern ist der Läufercup 2022 im BLV-Kreis Mittelfranken-Süd mittlerweile entschieden. Nachdem Johannes Strobel als härtester Verfolger von Andreas Doppelhammer in Büchenbach nicht angetreten war, konnte der Gunzenhäuser vom Team M.O.N. das Rennen „eher als Training“ und „einen Lauf zum Genießen“ nutzen. Als Siebter beendete Doppelhammer den Hauptlauf und liegt nun bei nur noch zwei ausstehenden Veranstaltungen mit 106 Punkten uneinholbar in der Gesamtwertung auf Rang eins. Für den 36-Jährigen ist es der erste Gesamtsieg beim Läufercup. Wobei das gar nicht sein Ziel gewesen ist. „Das hat sich während der Saison so ergeben, dass es ganz gut läuft.“ Der Gunzenhäuser stand bei elf der bislang 14 Rennen am Start und gewann dabei in Thalmässing, Abenberg sowie in Allersberg. Für das kommende Jahr hat er sich vorgenommen, weniger Wettkämpfe zu bestreiten und sich „dafür auf Bestzeiten“ zu konzentrieren. Gesamtzweiter ist nach seinem sechsten Rang in Büchenbach nun Pascal Prennig (Team Fitter Tec).
HK
