Triathlon
Den regionalen Nachwuchs fördern

Die Bekleidungsmarke RenéRosa aus Spalt bringt 2023 ein eigenes Triathlon-Team an den Start

30.11.2022 | Stand 18.09.2023, 22:27 Uhr

Für das neugegründete Triathlon-Team RenéRosa konnte die aus Zirndorf stammende Lena Götzenberger gewonnen werden. Sie ist die amtierende Deutsche Meisterin auf der Mitteldistanz. Foto: Münch

Von Andreas Regler

Fünfbronn – Es tut sich etwas im Fränkischen Seenland: RenéRosa, Hersteller von Rad- und Triathlonbekleidung, wird in der kommenden Saison ein eigenes Triathlon-Werksteam an den Start bringen. Vor Kurzem fand in Fünfbronn bei Spalt, wo die Trikotmanufaktur zu Hause ist, ein erstes Teamwochenende statt. Dabei standen das gegenseitige Kennenlernen, Einblicke in das Unternehmen sowie gemeinsame Radkilometer auf dem Programm.

Die Köpfe hinter dem RenéRosa Factory Team sind: Firmenchef René Weissinger und der Nürnberger Fabian Kempter. Beide kommen aus dem Radsport und arbeiten bereits seit einiger Zeit zusammen. Im Laufe des Sommers entwickelten sie die Idee, ein eigenes Team auf die Beine zu stellen. „Ich habe einfach Lust, etwas von meiner eigenen Erfahrung weiterzugeben“, erklärt Weissinger, der aus seiner Radsport-Karriere diverse Teams und deren Vor- und Nachteile kennt. „Wir wollen jungen Athleten einen Rahmen bieten, um sich entwickeln zu können.“

Kempter, der nach dem Abitur dem Radsport den Rücken kehrte und vor einigen Jahren in den Triathlon „hineingerutscht“ ist, weiß aus eigener leidvoller Erfahrung, „dass es für junge Sportler, die nicht an einer Sportschule oder einem Nachwuchsleistungszentrum waren und auf der Olympischen Distanz unterwegs sind, keine echte Unterstützung gibt.“ Hier wolle man ansetzen und regionalen Talenten mit Hilfe des Teams den Schritt in den Profi-Bereich ermöglichen.

Wichtig ist Weissinger und Kempter die Philosophie ihres Projekts. „Wir wollen nicht zuletzt durch unseren Spirit auffallen. Die Mannschaft soll vom Team-Gedanken leben und jeder soll sich mit seinen Fähigkeiten einbringen“, erklärt der Unternehmer. Der 23-jährige Kempter unterstreicht: „Es soll ein freundschaftliches Miteinander sein, die Sportler sollen sich untereinander verstehen.“ Darum seien ihnen bei der Zusammenstellung der Mannschaft vor allem Dinge wie ein ähnliches Alter oder die regionale Nähe wichtiger gewesen, als „irgendwelche Profis zu holen“. Man wolle laut Weissinger versuchen, den Teamgeist, das Familiäre, was beide aus dem Radsport kennen, auf den Individualisten-Sport Triathlon zu übertragen.

Neben Fabian Kempter und der aus Zirndorf stammenden Lena Götzenberger (amtierende Deutsche Meisterin auf der Mitteldistanz) werden mit dem diesjährigen Rothsee-Sieger Stefan Betz aus Schweinfurt, dem Nürnberger Michael Grosch sowie Lukas Stengel aus Göppersdorf fünf Franken in der kommenden Saison das Dress des Factory Teams tragen. Komplettiert wird die Mannschaft durch die in Nürnberg lebende und studierende Chiemgauerin Sarah Schönfelder, die heuer unter anderem die Mitteldistanz beim Frankfurter City Triathlon gewinnen konnte, sowie Marit Bergmann. Die 30-Jährige ist nicht nur die Älteste, sondern auch die Einzige, die nicht aus Bayern kommt und schon auf der Langdistanz aktiv war – ihr Debüt in Maastricht im August gewann sie prompt.

Nichtsdestotrotz werde laut Kempter der Fokus zunächst vor allem auf der Teilnahme an Mitteldistanz-Wettbewerben liegen. Dort werden die Athletinnen und Athleten als RenéRosa Factory Team auftreten, während sie bei Liga-Rennen weiterhin für ihre Triathlon-Vereine, etwa die TSG 08 Roth, starten. Darüber hinaus gibt es Planungen, in Zukunft auch im Radsportbereich den regionalen Nachwuchs, etwa über eine Renngemeinschaft, zu unterstützen.

Während RenéRosa als Hauptsponsor und Namensgeber Bereiche wie Bekleidung oder Team-Management abdeckt, läuft die Suche nach weiteren Sponsoren, etwa einen Rad-Hersteller, noch. „Wir machen das jetzt einfach mal und schauen, wo es hingeht“, sagt René Weissinger. „Grenzen gibt es ja oft nur im Kopf.“

HK