Volleyball-Landesliga Nord-West
Allersberger Sensation bleibt aus: DJK reicht Doppelsieg nicht zum Klassenerhalt

21.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:41 Uhr

Kurzen Prozess machten die Volleyballer der DJK Allersberg (in Weiß) gegen das Schlusslicht aus Neumarkt. Foto: Tschapka

Das Motto war vor dem abschließenden Doppelspieltag in der Landesliga Nord-West für die Volleyballer der DJK Allersberg völlig klar: „Erst Hausaufgaben machen, dann hoffen.“ Sechs Punkte trennte das Schlusslicht vor den beiden Heimspielen vom vorerst rettenden Relegationsplatz. Und die DJK lieferte, fuhr Siege gegen den ASV Neumarkt und den VfL Volkach ein. Gleichzeitig war sie aber darauf angewiesen, dass der Tabellensiebte TSV Großheubach zweimal leer ausgeht. Eine Hoffnung, die sich am vergangenen Samstag allerdings nicht erfüllen sollte.

Die eigenen Hausaufgaben erledigten die Mannen von Coach Klaus Wischermann mit Bravour. Der ASV Neumarkt hatte vor allem den wuchtigen Angriffen von Mittelangreifer Niklas Zeidler, der immer wieder von Zuspieler Mike Limmeroth in Szene gesetzt wurde, zu keiner Zeit etwas entgegenzusetzen. Ein klares 3:0 (25:13, 25:18, 25:13) war nach nicht einmal einer Stunde eingetütet.

Die härtere Nuss wartete im zweiten Duell des Tages mit dem VfL Volkach – ein Team, dem die Hausherren im Hinspiel chancenlos mit 0:3 unterlegen waren und das nach gutem Saisonbeginn mittlerweile selbst um den Klassenerhalt bangen musste. Doch zum Saisonabschluss gelang den Allersbergern das, was im Laufe der Spielzeit so oft gefehlt hatte: eine in allen Teilen konzentrierte Mannschaftsleistung mit einer enormen Durchschlagskraft im Angriff. Die Zuschauer in der fast fertig sanierten DJK-Halle sahen ein spektakuläres Spiel, das letztlich verdient mit 3:1 (25:20, 26:24, 32:34, 25:20) an Allersberg ging. „Das war super und hat mich fast schon wütend gemacht. Vor allem die Leistung gegen Volkach war sensationell. Da haben wir gezeigt, was möglich gewesen wäre“, sagt Wischermann.

Stärkste Saisonleistung kommt zu spät

Denn als die Mannschaft nach Schlusspfiff von ihrem Coach und Co-Trainer Christoph Frisch zusammengeholt wurde, hatten diese schlechte Nachrichten: Bereits während des eigenen Spiels gegen Volkach hatten die DJK-Verantwortlichen durch den Online-Ergebnisdienst erfahren, dass der TSV Großheubach sein erstes Spiel gewonnen hatte und der Allersberger Landesliga-Abstieg damit besiegelt war. Die mit Abstand stärkste Saisonleistung der DJK kam letztlich zu spät.

Personelle Engpässe und fehlende Konstanz

Während das Team in der ersten Saisonhälfte vor allem aufgrund einer krankheits- und verletzungsbedingt dünnen Personaldecke unter ihren Erwartungen geblieben war, fehlte der Mannschaft nach Weihnachten in den wichtigen Spielen häufig die nötige Konstanz. „Das hat sich wie eine Seuche durch die ganze Saison gezogen. Wenn wir unsere Möglichkeiten hätten ausschöpfen können, hätten wir locker in der Liga bleiben können“, ärgert sich der DJK-Trainer und ergänzt: „Oft lag es auch an der Angst vor der eigenen Courage. Wir haben uns häufig nicht gut angestellt und Führungen nicht über die Ziellinie gebracht.“ Zum Teil habe Wischermann bei seinen Spielern auch den letzten Willen vermisst. „Letztendlich sind wir selbst dran schuld. Das war durchweg eine Saison zum Vergessen.“

Die Spieler um Kapitän Oliver Eckl nahmen die Nachricht weitgehend gefasst zur Kenntnis, war man sich doch im Vorfeld schon der Tatsache bewusst, dass man es nicht mehr in der eigenen Hand hat, den direkten Abstieg noch zu verhindern und sich in die Relegation zu retten. Vielmehr war dem Team der Stolz über die starke Leistung an diesem Nachmittag anzumerken.

Zukunft von Coach Wischermann ungewiss

Nach drei Jahren ist für die DJK, die die Saison mit sechs Siegen und 17 Punkten aus 16 Spielen auf dem vorletzten Tabellenplatz acht abschlossen, das Abenteuer Landesliga vorerst wieder beendet. Letztlich fehlten drei Punkte auf Relegationsplatz sieben. Ob Wischermann, der die Allersberger damals zum Aufstieg geführt hat, als Trainer weitermachen wird, ist derzeit noch unklar.

fbl/bts