A-Klasse 4 – Winterfazit
Zweikampf um die Meisterschaft

Der FC Hettenshausen und der TSV Jetzendorf II machen in der A-Klasse 4 wohl den Meistertitel unter sich aus

13.01.2023 | Stand 17.09.2023, 5:33 Uhr

Nicht zu stoppen: Julian Catik (links) und der FC Hettenshausen waren für Kevin Scherrer (rechts) und die abstiegsbedrohte SpVgg Steinkirchen mindestens eine Nummer zu groß. Die Partie endete 10:0 für den Tabellenführer. Foto: Stolle

Pfaffenhofen – Eine ereignisreiche, aufregende und ebenso kuriose Hinserie hat es in der Saison 2022/23 in der Fußball-A-Klasse 4 gegeben. An der Spitze liefern sich der FC Hettenshausen und der TSV Jetzendorf II ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Dahinter befindet sich Aufsteiger VfB Pörnbach in Lauerstellung. Die größte Überraschung der bisherigen Runde gelang indes dem FC Schweitenkirchen II: Der Abstiegskandidat fügte dem bis dato ungeschlagenen Spitzenreiter die erste Niederlage zu.

Wer hat überzeugt?

Als eine der Überraschungsmannschaften tat sich der VfB Pörnbach um Spielertrainer Josef Harrer hervor: Der letztjährige Meister der B-Klasse fasste eine Liga höher sofort Fuß und spielte von Beginn an vorne mit. „Die Jungs haben eine starke Hinrunde gespielt“, freut sich Harrer. Der Coach sagt aber auch: „Es wären vier, fünf Punkte mehr drin gewesen, weil wir auch Spiele dabei hatten, bei denen Bereitschaft und Wille nur eine Halbzeit lang vorhanden waren.“ Noch einen Tick souveräner zeigte sich Tabellenführer und Herbstmeister FC Hettenshausen. Bis auf wenige Ausrutscher spielt die Mannschaft von Trainer Andreas Wörl eine extrem starke Saison. Elf Siege, zwei Unentschieden und eine Niederlage stehen zur Winterpause zu Buche. Zudem stellt der FCH mit 48 Treffern aus 14 Spielen die beste Offensive und mit nur zwölf Gegentoren die beste Defensive. Dass das Team noch um den Meistertitel zittern muss, liegt am TSV Jetzendorf II, der eine ebenso beeindruckende Runde spielt und nur drei Punkte – bei einem Spiel weniger – hinter Hettenshausen liegt.

Wer hat enttäuscht?

Ganz und gar nicht zufrieden zeigen sich die beiden Teams am Tabellenende. Schlusslicht FC Geisenfeld II und die SpVgg Steinkirchen hatten sich zu Saisonbeginn natürlich mehr vorgenommen. Bereits im vergangenen Jahr kämpfte die SpVgg gegen den Abstieg. „Mit erst zehn gesammelten Punkten haben wir noch reichlich Luft nach oben. In ein paar Spielen war ich mit unserer Einstellung nicht zufrieden“, sagt Spielertrainer Tobias Langenegger. Jedoch hatten die Steinkirchener auch personelle Probleme. Am meisten schmerzte der Ausfall von Innenverteidiger Markus Endres „Er fiel lange aus und das konnten wir nicht kompensieren, darum haben wir auch so viele Gegentore bekommen.“ Noch deutlicher wird Simon Feulner, Verantwortlicher der Reserve des FC Geisenfeld: „Mit der bisherigen Leistung sind wir absolut nicht zufrieden. Wir wussten, dass das Jahr sehr schwer wird, aber ein Punkt zur Winterpause ist einfach zu wenig.“ Sowohl im Kader als auch auf der Trainerposition wollen die Geisenfelder etwas verändern. „In welcher Form wir das machen, ist noch nicht spruchreif“, fügt Feulner hinzu. Lange Zeit mitten im Abstiegskampf befand sich auch die Reserve des FC Schweitenkirchen, die jedoch durch die positiven Ergebnisse zum Ende der Hinrunde die Abstiegsränge verlassen konnte. Zwar hat der FCS II wie Steinkirchen erst zehn Punkte geholt, der Trend zeigte zuletzt jedoch nach oben. „Vor allem die erste Hälfte der Hinrunde war sehr schwach“, sagt Spielertrainer Marco Baccoli. Gegen Ende der Hinrunde gelangen seiner Mannschaft dann gleich zwei Siege (3:2 gegen Hettenshausen, 2:0 in Rottenegg) mit denen niemand gerechnet hatte.

Wer ist aufgefallen?

Regelmäßig zur Stelle zeigte sich der Steinkirchener Top-Torjäger Michael Diemer, der mit 13 Treffern die Torschützenliste anführt und eine Art Lebensversicherung für die Steinkirchener darstellt. Dass es bei Aufsteiger VfB Pörnbach so gut läuft, liegt auch an Martin Heinrich (elf Tore) und Thomas Schneider (zehn), die in der Torschützenliste ebenfalls weit oben stehen. „Richtig stark war zudem Alex Credet, den wir aus der zweiten Mannschaft wegen Personalmangel hochgezogen haben und der jetzt nicht mehr wegzudenken ist“, lobt Pörnbachs Trainer Harrer.

So geht’s 2023 weiter

Vor allem gegen Ende der Hinrunde schien alles möglich zu sein, jeder konnte jeden schlagen oder zumindest ärgern, was auch an der angespannten Personalsituation einiger Teams lag. Mit Vincent van Baal kehrt bei den Hettenshausenern ein „sehr starker Spieler“, wie ihn Trainer Wörl bezeichnet, nach langer Verletzungspause zurück. Mit ihm ist der FCH in der Offensive noch variabler. Pörnbachs Trainer Harrer sieht für die Restrunde in der Jetzendorfer Reserve den ärgsten Konkurrenten der Hettenshausener: „Ich denke, das diese beiden Teams den direkten Aufstieg unter sich ausmachen werden.“ Doch auch Harrer will oben dranbleiben: „Wir können als Aufsteiger auf Platz drei befreit aufspielen, wollen uns weiter verbessern und so wenige Punkte wie möglich abgeben.“ Steinkirchen und Schweitenkirchen werden seiner Meinung nach den zweiten Absteiger ermitteln. „Für Schlusslicht Geisenfeld braucht es ein kleines Wunder.“
Ungeachtet dessen verspricht die Rückrunde spannend zu werden.

Das kurioseste Spiel

Am zwölften Spieltag empfing der Vorletzte FC Schweitenkirchen II den FC Hettenshausen und fügte dem bis dato ungeschlagenen Tabellenführer völlig überraschend die erste Saisonniederlage zu. Der FCS versetzte den Spitzenreiter mit einem mutigen Auftritt in der ersten Hälfte in Schockstarre. Nach elf Minuten trafen die Gastgeber zum ersten Mal durch Christian Sommerauer, Johannes Wastian legte nach 32 Minuten nach. Auch nach dem Seitenwechsel spielte Schweitenkirchen frech auf. Maxi Assenbrunner erhöhte auf 3:0 (53.). Für Hettenshausen trafen in der Folge Florian Randlshofer (62.) und Julian Catik (69.). Mit Mann und Maus verteidigten die Gastgeber jedoch das Tor und gewannen am Ende mit 3:2. „Wir haben daran geglaubt und waren voll fokussiert – ich bin wirklich stolz auf meine Mannschaft“, sagte Baccoli nach dem Spiel.

PK