Landesliga - TSV Jetzendorf
Zwei Fehler zu viel

TSV Jetzendorf unterliegt bei Aufstiegsanwärter FC Kempten mit 1:2 – Remis lag in der Luft

25.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:19 Uhr

Maximilian Kreitmairs zwischenzeitlicher Ausgleich ließ die Jetzendorfer auf einen Punktgewinn in Kempten hoffen. Foto: Kramer

Von Horst Kramer

Kempten – Wenn ein Aufsteiger bei einem der Meisterschaftsfavoriten äußerst knapp verliert, könnte der Aufsteiger eigentlich zufrieden sein. Daher lobt der Spielertrainer des Landesliga-Rückkehrers TSV Jetzendorf, Alexander Schäffler, seine Mannschaft nach dem 1:2 (0:1) beim FC Kempten auch: „Ich kann den Jungs keinen Vorwurf machen. Gerade in der zweiten Halbzeit haben wir einen unserer besten Auftritte in letzter Zeit hingelegt.“

Der überragende Goalgetter der Oberallgäuer, Thomas Rathgeber, schoss sein Team auf die Siegerstraße (33., 51.). Zwischenzeitlich sorgte TSV-Torjäger Maximilian Kreitmair für Hoffnung bei den Oberilmtalern (46.).

Doch dann relativierte Schäffler sein vermeintlich positives Urteil durch einen weiteren Satz: „Kempten hat keinen Fehler gemacht, wir hingegen zwei unnötige Fehler, für die wir sofort bestraft werden.“ Er meinte natürlich die beiden Gegentore. Dem 1:0 der Kemptener ging eigentlich eine Kette von kleinen Fehlern voraus. Erst ein unnötiges Foul 25 Meter halblinks vor dem eigenen Kasten, dann durfte Kemptens Kapitän Simon Kolb den Freistoß schnell ausführen – „keiner von uns hat den Ball blockiert“, monierte Schäffler. Mit der Folge, dass die Abwehr noch nicht sortiert war, als Rathgeber die Freistoßflanke von Kolb einköpfte (1:0, 33.). Das 2:1 der Hausherren resultierte aus einem Einwurf der Jetzendorfer in der gegnerischen Hälfte, der letztlich bei einem Kemptener landete. Die Gastgeber schalteten blitzschnell um: Daniele Sgodzaj ging alleine auf Jetzendorfs Keeper Jeremy Manhard zu und legte quer auf Rathgeber (2:1, 51.). Schäfflers Kritik war also durchaus zutreffend, sein Lob indes auch. Seine Mannschaft überließ den Hausherren zwar über weite Strecken den Ball, verteidigte die Räume aber klug und konsequent.

Kapitän Martin Öttl war in die Viererkette zurückgekehrt, Florian Radlmeier konnte daher auf seiner angestammte Position rechts hinten spielen. Jeremy Manhard hütete wieder den Kasten, Seppi Keimel wechselte sich mit Dominic Reisner auf dem linken Flügel ab. Maximilian Kreitmair gab die Sturmspitze, Benedict Geuenich griff über rechts an.

Die Jetzendorfer setzten einige wirkungsvolle Nadelstiche. Den erfolgreichsten gleich nach dem Seitenwechsel. Keimel eroberte den Ball an der Mittellinie, Wlad Beiz schickte Öttl auf dem linken Flügel. Dessen Flanke legte Geuenich für Kreitmair ab, der den Ball aus 16 Metern unten rechts versenkte (1:1, 46.). Schon in der ersten Halbzeit hatte Keimel zweimal den Kemptener Keeper Jannik Reiss mit Schüssen vom Strafraumrand geprüft (13., 38.). Zudem lag in der Schlussphase der Ausgleich förmlich in der Luft, etwa als Ferdinand Els aus 17 Metern abzog (84.) oder als ein Kopfball von Tobias Liebl kurz vor dem Einschlag zur Ecke abgelenkt wurde (85.). „Eigentlich dürfen wir hier nicht mit leeren Händen nach Hause fahren“, folgerte Schäffler.

Der TSV Jetzendorf rangiert mit zwölf Zählern weiterhin auf Platz zwölf. Die Relegationszone beginnt beim FC Memmingen II auf Rang 14. Am kommenden Sonntag ist Mitaufsteiger TSV Hollenbach (15./10 Punkte) im Lorenz-Wagner-Stadion zu Gast (16 Uhr).

PK


TSV Jetzendorf: Manhard – Radlmeier, Swierkosz, Pöllner, Öttl (63. Sarisakal) – Beiz, Grauvogl (84. Peuker), Keimel (74. Els) – Geuenich, Kreitmair (84. Liebl), Reisner. – Tore: 1:0 Rathgeber (33.), 1:1 Kreitmair (46.), 2:1 Rathgeber (51.). – Schiedsrichter: Möller (ESV München-Freimann). – Zuschauer: 150.