Landesliga
Vergebene Chancen, dicke Patzer

Landesliga: Der TSV Jetzendorf unterliegt gegen den VfL Kaufering unnötig mit 2:3

31.07.2022 | Stand 22.09.2023, 20:27 Uhr

Eine der zahlreichen Chancen, die Jetzendorfs Keeper Jeremy Manhard (links) entschärfte – hier gegen Michael Wölfl (rechts). TSV-Kapitän Martin Öttl scheint das Schlimmste zu befürchten. Foto: Kramer

Von Horst Kramer

Jetzendorf – Kurz vor der Halbzeit fingen die Jetzendorfer schon das Träumen an: Eben hatte Dominic Reisner mit einem weiteren Traumtor die 1:0-Führung für den TSV erzielt: ein Schuss wie ein Strich, der exakt unten rechts einschlug. Der Spielzug davor war wie gemalt: ein genialer 50-Meter-Pass von Markus Pöllner, ein Turboantritt von Seppi Keimel, eine kluge Ablage von Benedict Geuenich, dann Reisners Gewaltschuss. Es sah so aus, als könnten die Oberilmtaler den Erfolg der Vorwoche gegen den SV Mering wiederholen. Keine 60 Sekunden später hatte die Realität den Landesliga-Aufsteiger eingeholt. Ecke Kaufering, Kopfball Sebastian Bonfert – 1:1 (44.). Und es sollte noch schlimmer kommen.

In der zweiten Hälfte, wie schon zuvor, ließen die Mannen von Spielertrainer Alexander Schäffler einige sehr gute Einschusschancen liegen und schossen stattdessen mehrere Riesenböcke. Zweimal wurden sie bestraft: durch Daniel Neuhaus, dem ausgerechnet Pöllner den Ball aus kurzer Distanz in die Füße legte (1:2, 51.) und durch Vincent Vetter, der ungestört die rechte Kauferinger Angriffsseite hinunterstürmen und aus spitzem Winkel in die kurze Ecke abschließen durfte (1:3. 73.). Nur noch einmal gelang es den Hausherren mit gleicher Münze zurückzuzahlen: Maximilian Kreitmair drückte eine scharfe Hereingabe von Reisner über die Linie (2:3, 76.).

Die Partie hätte angesichts der vielen ausgelassenen Chancen auf beiden Seiten auch zweistellig ausgehen können. Schäffler hatte sein Team offensiver auflaufen lassen: In einem 4-3-3, mit der Sturmreihe (von rechts): Kreitmair, Ben Geuenich und Seppi Keimel. Dahinter sorgten Reisner und Wlad Beiz für Druck, zusammen mit den Außenverteidigern Florian Radlmeier und Martin Öttl.

Bei den Gästen erwies sich wie erwartet der erfahrene Bonfert als Dreh- und Angelpunkt, trotz dick bandagiertem linkem Knie. Schon vor seinem 1:1 hätte er einen Kopfballtreffer erzielen müssen (19.). Nach dem Kauferinger Führungstor hielt Jetzendorfs Keeper die Seinen in der Partie: etwa als Tizian Hampel allein auf Jeremy Manhard los tigerte und ihn mit einem Lupfer zu düpieren versuchte. Manhard fuhr seinen rechten Arm aus und pflückte das Leder aus der Luft (54.). In der Schlussphase ging Schäffler auf's Ganze, zog Pöllner auf die Zehn und brachte sich selber in Spiel. Das 1:3 wie auch das 2:3 waren das Resultat. Mit etwas Glück hätten die Jetzendorfer kurz vor Schluss den Ausgleich markieren können, durch eine Doppelchance von Schäffler und David Raabe (87). Aber das Glück war am gestrigen Sonntag nicht mit den Jetzendorfern. Der Spielertrainer war nach dem Abpfiff enttäuscht: „Eine unnötige Niederlage. Drei derartige Gegentore dürfen in der Landesliga nicht passieren.“

Am kommenden Sonntag besucht der TSV Jetzendorfer den bisher punktlosen TV Erkheim (15 Uhr).

TSV Jetzendorf: Manhard – Radlmeier (70. Sarisakal), Pöllner, Els, Öttl – Reisner, Grauvogl (82. Raabe), Beiz – Kreitmair, Geuenich, Keimel (62. Swierkosz).
Tore: 1:0 Reisner (43.), 1:1 Bonfert (44.). – Schiedsrichter: Heider (Bissingen). – Zuschauer: 265.

PK