Von Julian Meier
Pfaffenhofen – In der Kreisliga 1 Donau/Isar fand am Wochenende eigentlich nur ein halber Spieltag statt: Ganze drei Partien fielen sprichwörtlich ins Wasser. Die vier übriggebliebenen Spiele brachten dafür so einige Erkenntnisse mit sich: Etwa, dass der TSV Gaimersheim seiner Favoritenrolle immer mehr gerecht wird. Oder, dass der SV Kasing nach der katastrophalen Saison in der Bezirksliga schnell wieder zur Spitzenmannschaft geworden ist. Und zu guter Letzt auch, dass es für Aufsteiger TSV Großmehring eine schwere Spielzeit werden dürfte.
Das Highlight zum Auftakt der „100 + 2 Jahre“-Feier blieb ungekrönt: Der TSV Oberhaunstadt kam im Heimspiel gegen Aufsteiger Menning nicht über ein 1:1 hinaus. Am Ende mussten die Jubilare aber selbst eingestehen, dass für einen Sieg die eigene Leistung einfach nicht gut genug war. „Wir hätten gerne gewonnen, das Unentschieden war aber gerecht. Wir hatten das Spiel unter Kontrolle, dafür aber gewohnt wenig Torchancen“, bilanzierte TSV-Kapitän Simon Bellinghausen. Mennings Coach Dejan Micic zog ein recht ähnliches Fazit: „Oberhaunstadt hatte zwar mehr Ballbesitz, aber die gefährlicheren Chancen lagen bei uns.“ Neuzugang Fabian Neumayer sorgte für die Führung der Gäste (54.), in der Schlussphase sicherte Maximilian Kopold dem TSVO noch das Unentschieden (79.). Nach dem Spiel waren beide Teams mit dem Remis nicht unzufrieden. „Wir haben unseren Plan gut umgesetzt und zurecht den Punkt mitgenommen“, sagte SVM-Coach Micic. Oberhaun-stadts Kapitän Bellinghausen sah einen „Schritt in die richtige Richtung“ nach dem durchwachsenen 1:1 in der Vorwoche beim Türkisch SV Ingolstadt. Das war dann auch Grund genug, das 102-jährige Klubbestehen gebührend zu feiern.
DJK Ingolstadt - TSV Gaimersheim 1:5 (1:1): Bislang hatte DJK-Trainer Michael Dittenhauser trotz magerer Punktausbeute immer die Einstellung seiner Mannschaft gelobt. Das sah nach dem 1:5 gegen den TSV Gaimersheim anders aus. „Was nach der Halbzeitpause passiert ist, ist für mich unbegreiflich. Wir haben uns total undiszipliniert verhalten; jeder hat gemacht, was er wollte. So kannst du gegen eine Mannschaft wie Gaimersheim nicht spielen“, schimpfte Dittenhauser. Dabei war sein Team richtig stark in die Partie gestartet: Tom Staudenmeyer sorgte nach 14 Minuten für die DJK-Führung; kurze Zeit später brachte Michael Graßl aus einem Meter Entfernung den Ball nicht im Tor unter. „Das muss einfach das 2:0 sein“, haderte Dittenhauser. Stattdessen kam Gaimersheim vor der Pause zum nicht unverdienten Ausgleich durch Nicolea Nechita (40.). Dann kam eine Halbzeit zum Vergessen für die Gastgeber: Zweimal Jan Witek (47., 79.), Florian Ihring (57.) und Ömer Sali Moustafa (82.) machten aus dem 1:1 einen 5:1-Kantersieg für Gaimersheim. Und es hätte noch schlimmer kommen können: „Unser Torhüter hat heute eine Riesenleistung gezeigt. Ohne ihn hätten wir wahrscheinlich zweistellig verloren“, sagte Dittenhauser über Sebastian Huber. Gaimersheims Coach Manfred Kroll war hingegen zufrieden mit seiner Mannschaft: „Tolle zweite Halbzeit, anscheinend habe ich die richtigen Worte gefunden. Körperlich und konditionell haben wir den Gegner zermürbt und in der Höhe verdient gewonnen.“
TSV Großmehring - SV Manching II 0:1 (0:0): Der Frust saß tief bei Schlusslicht TSV Großmehring: Durch ein Gegentor in der 87. Minute verlor der Aufsteiger zum sechsten Mal im siebten Anlauf. Zu Unrecht, wie Coach Marco Spreng fand: „Die Niederlage schmerzt sehr. Es war ein Spiel auf ein Tor und mit der einzigen Chance im Spiel macht Manching das 0:1. Wenn es am Ende 5:1 für uns steht, braucht sich Manching auch nicht beschweren.“ So aber vollendete Angelino Alisanovic einen Manchinger Konter kurz vor Schluss zum 1:0 für die Gäste (87.). „Der Sieg war sehr wichtig. Wir haben uns niemals aufgegeben und jeder einzelne hat alles rausgeholt“, lobte Spielertrainer Daniel Bösl. Sein Team konnte sich in der Tabelle damit etwas Luft verschaffen, der Vorsprung auf Großmehring beträgt nun sechs Zähler. Beim Letztplatzierten wird die Not dagegen immer größer: Nur einen Punkt konnte die Spreng-Elf aus den ersten sieben Spielen holen. So hat sich Großmehring die Kreisliga-Rückkehr sicherlich nicht vorgestellt.
SV Kasing - TSV Baar-Ebenhausen 1:0 (0:0): Mitunter muss es auch mal ein Arbeitssieg sein, wenn man oben mitspielen will: Der SV Kasing hat sich erst spät für sein Anrennen belohnt und den TSV Baar-Ebenhausen knapp mit 1:0 geschlagen. „Es war das erwartete Geduldsspiel. Es dauert einfach, bis man so ein Abwehrbollwerk knackt. Wir hatten viele Durchbrüche über außen, aber die letzte Konsequenz hat gefehlt“, meinte SVK-Trainer Tobias Giebl. Bezeichnenderweise musste das Tor des Tages von den Gästen selbst erzielt werden: Nach einer scharfen Hereingabe von Fabian Wölkhammer lenkte Baar-Ebenhausens Andreas Kräher den Abschluss von Raphael Reichenberger unglücklich ins eigene Tor (77.). „Wenn man die 90 Minuten sieht, dann würde ich schon sagen, dass der Sieg verdient war. Es war aber kein hochklassiges Kreisliga-Spiel“, sagte Giebl. Das lag allerdings auch daran, dass die Partie auf den Trainingsplatz verlegt wurde. Für die Gäste war es das fünfte sieglose Spiel in Folge. Langsam rutscht der TSV damit wieder in Tabellenregionen, die er aus dem Vorjahr vermutlich eher in unguter Erinnerung hat.
Die Partien FC Sandersdorf - FC Gerolfing, Türkisch SV Ingolstadt - FC Hitzhofen-Oberzell und FC Mindelstetten - SV Hundszell wurden nach den Regenfällen aufgrund der schlechten Platzverhältnisse abgesagt.
PK
