Fußball - Bezirksliga
Starzer bringt FSV auf die Siegesstraße

Pfaffenhofener schießt sein Team bei 3:1 in Eichstätt spät in Führung – Rohrbach verliert erneut

02.10.2022 | Stand 22.09.2023, 5:02 Uhr
Matthias Gabler

Setzte den Schlusspunkt: Pfaffenhofens Dominik Binder (links, hier gegen Eichstätts Senih Fazlji) traf zum 3:1-Endstand. Foto: Traub

Pfaffenhofen/Rohrbach – Der FSV Pfaffenhofen hat am Samstag das schwierige Auswärtsspiel beim VfB Eichstätt II mit 3:1 gewonnen und bleibt damit weiterhin mit Feldmoching, Dornach und Lerchenau in der Spitzengruppe der Bezirksliga Oberbayern Nord. Der TSV Rohrbach musste dagegen beim FC Aschheim die dritte Niederlage in Folge einstecken.

VfB Eichstätt II - FSV Pfaffenhofen 1:3 (1:1): Im Vorfeld der Partie bezeichnete Pfaffenhofens Coach Gerhard Lösch den Gegner als eine „wahre Wundertüte“, schließlich könne es immer sein, dass Akteure aus der Regionalliga-Mannschaft der Eichstätter aushelfen. Das war dieses Mal wohl nicht der Fall. „Insgesamt war der Sieg vollkommen verdient“, sagte Lösch. Die Gäste gingen durch ihren Torjäger Maxi Ceballos in Führung (34.). Eine Ecke der Pfaffenhofener wurde zunächst von Eichstätt geklärt, der zweite Ball landete aber bei FSV-Spieler Nico Ziegler. Der Linksverteidiger flankte den Ball hoch in den Strafraum, wo Ceballos am zweiten Pfosten völlig ungedeckt war und per Direktabnahme ins lange Eck traf. Für Ceballos war es bereits das zehnte Saisontor. Kurz vor dem Seitenwechsel gelang dem Gastgeber der Ausgleich. Bei einen langen Ball Richtung Pfaffenhofener Tor stürmte Torhüter Niklas Leitermann aus dem Sechzehner und klärte per Kopf. Unglücklicherweise flog der Ball aber VfB-Spieler Deniz Erten vor die Füße, der diesen aus rund 35 Metern Distanz mit einem hohen Bogen ins Tor bugsierte (1:1, 41.). „Das Gegentor war in der Entstehung natürlich ärgerlich, ansonsten hatten wir das Spiel im Griff“, meinte Lösch, der die erste Hälfte als intensiv, aber chancenarm beschrieb. Der kleine Kunstrasenplatz der Heimmannschaft sorgte dafür, dass es zu vielen Zweikämpfen und kleinen Fouls kam. „Für mich war klar: Wer als erstes das zweite Tor macht, gewinnt die Partie.“ Erfreut registrierte der Trainer, dass sein Team nach der Pause noch druckvoller nach vorne spielte. Direkt nach Wiederanpfiff bekam der FSV eine große Doppelchance zur erneuten Führung. Erst traf Paolo Cipolla mit seinem Versuch nur den Pfosten, Pfaffenhofen blieb aber am Ball und Dominik Binder schoss an die Latte. Gute Zehn Minuten später kam es zu einer weiteren Großchance, Eichstätt klärte den Ball aber noch auf der eigenen Torlinie. Eine Viertelstunde vor Abpfiff fiel dann das erlösende 2:1 aus Sicht der Kreisstädter: Paul Starzer wurde rechts im Strafraum in Szene gesetzt, zog nach innen und versenkte den Ball präzise ins lange Eck (74.). „Das Tor war wirklich sehr beruhigend für uns und hoch verdient“, sagte Lösch. Schließlich machte Dominik Binder mit einer herausragenden Einzelaktion den Deckel auf die Partie. Im Alleingang spielte der Mittelfeldspieler fünf, sechs Gegenspieler aus, bevor er gekonnt ins lange Eck zum 3:1-Endstand für den FSV vollendete (86.). Lösch freute sich besonders über das Traumtor, weil Binder bereits wenige Momente zuvor im Alleingang bis vor das Tor der Hausherren durchbrach, im Abschluss aber zu verspielt war und die Chance vertändelte. „In der zweiten Aktion hat er das besser gemacht, das war individuell einfach eine Wahnsinnsaktion“, lobte der Coach. Für Pfaffenhofen war es der siebte Saisonsieg im elften Spiel. Mit 22 Punkten befindet sich der FSV derzeit auf Rang drei. Am kommenden Samstag erwartet die Lösch-Elf den FC Schwabing.

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FSV Pfaffenhofen: Leitermann, Kobilarov, Riebold, Ziegler, Binder, Cipolla, Semache, Starzer, Waas, Ceballos, Untersänger (Heigl, Popa, Boser). – Tore: 0:1 Ceballos (34.), 1:1 Erten (41.), 1:2 Starzer (76.), 1:3 Binder (86.). – Schiedsrichter: Nico Zimmer. – Zuschauer: 50

FC Aschheim - TSV Rohrbach 4:1 (2:0): „35 Minuten guter Fußball reichen halt nicht“, lautete das Fazit von Rohrbachs Trainer Stefan Klos. Er meinte damit die Zeit von der 46. bis 80. Minute, in der seine Mannschaft wie ausgewechselt agierte, das Spiel beherrschte und drauf und dran war, den Rückstand aufzuholen. Der bis dahin sehr ballsichere, zweikampfstarke und bissige FC Aschheim kam nun plötzlich stark unter Druck. Zuerst traf Thomas Schwarzmeier ins Tor, der Treffer wurde aber wegen Abseits aberkannt. „Der Ball kam vom Gegner, es kann eigentlich kein Abseits gewesen sein“, ärgerte sich Klos. In der 58. Minute war dann Daniel Kremer nach einem Freistoß zur Stelle und bugsierte den Ball am langen Pfosten zum 1:2 über die Linie. Kurz darauf wiederholten sich die Ereignisse, wieder traf Kremer nach einem Standard, doch erneut wurde auf Abseits entschieden, diesmal auch aus Sicht der Gäste berechtigt. Die gute Rohrbacher Phase war allerdings nach 80 Minuten wieder beendet, als sich Alpay Özgül fast von der Eckfahne „viel zu leicht“ (Klos) durch die Abwehr dribbelte und zum 3:1 traf. Der selbe Spieler setzte in der 88. Minute noch den Schlusspunkt zum 4:1 und war somit dreifacher Torschütze. Über die erste Halbzeit hätte man aus Rohrbacher Sicht den Mantel des Schweigens breiten können. Wie schon gegen Kammerberg in der Vorwoche klappte erst mal nicht viel. „Wir haben wieder die erste Halbzeit verschlafen, keine Zweikampfhärte, kein Mut, kein Selbstvertrauen“, bilanzierte der Trainer, der sich fragte, warum immer erst der Appell in der Pause nötig sei. Zu diesem Zeitpunkt lag sein Team aber bereits mit 0:2 zurück. In der 27. Minute konnte nach einem Freistoß von links der Kopfball noch auf der Linie geklärt werden, aber Allesandro Luzzi verwertete den Nachschuss zum 0:1. Nur eine Minute später verlor Rohrbachs Innenverteidigung den Ball beim Andribbeln, alle waren aufgerückt und Özgül nutzte den folgenden Pass in die Tiefe zum 0:2. Dabei hätten die Gäste trotz der schwachen Vorstellung das Ergebnis durchaus ausgeglichen gestalten können. Schwarzmeier, der frei vor dem Tor aus sieben Metern drüber schoss, und Marius Fiederer konnten aber aus zwei guten Chancen kein Kapital schlagen. Die nächste Möglichkeit, die Negativserie zu durchbrechen, haben die Hallertauer am kommenden Sonntag um 14.30 Uhr gegen das Topteam SV Nord Lerchenau.

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TSV Rohrbach: Ziegelmeier, Hagen, Merkl (87. Rückert), Kremer, Humbach, Dauer, Schwarzmeier, Maier, Eules, Frank, Fiederer (77. Husejnovic). – Tore: 1:0 Luzzi (27.), 2:0 Özgül (28.), 2:1 Kremer (58.), 3:1 Özgül (80.), 4:1 Özgül (88.). – Schiedsrichter: Aynaci (Karlsfeld). – Zuschauer: 40