Silberner Abschluss im Gold-Cup
Pfaffenhofener Rennfahrer Marius Zug beendet Saison mit Platz zwei bei Drei-Stunden-Rennen in Barcelona

10.10.2023 | Stand 10.10.2023, 20:03 Uhr

Sekt statt Selters: Marius Zug fuhr seinen Mercedes-AMG beim abschließenden Rennen auf Rang zwei und konnte danach die Korken knallen lassen. Fotos: SRO

„Es war ein guter Saisonabschluss, immerhin ging‘s auf‘s Treppchen.“ Marius Zugs Post in den sozialen Medien lässt es erahnen: Er war zufrieden mit seinem letzten Renneinsatz in diesem Jahr. Noch einmal absolvierte der Pfaffenhofener Sportwagen-Rennfahrer ein Drei-Stunden-Rennen. Dieses Mal in Barcelona und am Ende stand Platz zwei in der Gold-Cup-Wertung zu Buche – sowohl im Tages-Klassement, als auch in der Saison-Gesamtwertung. Unter allen Sportwagen landete das Trio in Barcelona auf Rang 14.

„Gold-Cup“, in dieser Kategorie sind Autos geführt, bei denen sowohl Top-Piloten, als auch hoffnungsvolle Talente in das Lenkrad greifen. „Gold“ in diesem „Gold-Wettbewerb“ zu gewinnen, hatte Zugs Rennstall Winward Racing im Frühjahr als Ziel definiert. Das gelang nicht ganz: Zug bildete mit Miklas Born (Schweiz) und David Schumacher eine Dreier-Besatzung, sie verfehlten den Meistertitel um 16 Zähler. Dass sie ihren 550 PS-starken Mercedes-AMG dennoch stark um Europas Rennstrecken peitschten, daran besteht kein Zweifel: Bei allen Wettfahrten waren mehr als 50 Supersportwagen am Start, sich in diesen Mammut-Feldern zu behaupten, war die große Kunst.

„Das Rennen ist fast ideal gelaufen – für das, was wir drauf hatten“, war dann auch Zugs Fazit nach dem Barcelona-Rennwochenende. Das Problem war: David Schumacher musste von ungewöhnlich weit hinten in die Drei Stunden-Jagd starten. Für die Wertung des Zeittrainings wurden die Zeiten der drei Piloten addiert und da reichte es nur zu Platz 30, worüber auch Zug rätselte: „Das ganze Wochenende über hatten wir vormittags Probleme. Deswegen wussten wir, dass das Qualifying schwierig wird, weil das ja am Sonntagmorgen stattfand.“

Früh morgens zu langsam: Weshalb? Auch Zug konnte es sich nicht richtig erklären, er ergänzte sogar noch: „Speziell Sonntagfrüh waren wir am schlechtesten, gefühlt waren wir schon am Freitag viel besser unterwegs.“ Das Team war vor dem Hauptrennen also sicher nervös. Allerdings konnte schon Schumacher einige Plätze gutmachen und auch Born kam gut durch den Verkehr.

Zug wiederum stieg in den Mercedes mit der Startnummer 157, als dieser in etwa auf Platz 20 geführt war. Da ging aber noch was: Letztlich an 14. Stelle wurde der Pfaffenhofener abgewunken und seine „Abschlussfahrt 2023“ erklärte er so: „Weil wir von so weit hinten gestartet sind, waren wir natürlich in viele Fights verwickelt. Deswegen war unser Auto schon etwas in Mitleidenschaft gezogen, ich habe bemerkt, dass so manches kleine Teil fehlte. Am Ende war einfach nicht mehr drin.“

Zug freute sich aber und sparte nicht mit Lob: „Ich bin richtig stolz auf die Jungs und mein Team, dass wir trotz aller Schwierigkeiten noch so viel rausgeholt haben. Wir sind als 30. losgefahren und insgesamt 14. geworden, das ist sehr gut.“

Das „Schwester-Auto“ des Winward-Rennstalls kam gleich hinter Zugs 157er-Mercedes ins Ziel, derweil blickte der 20-Jährige mit einem Augenzwinkern auf die nächsten Monate: Auf die Uni könne er sich jetzt „zwangsläufig“ etwas mehr konzentrieren als in den Sommermonaten.

PK