Basketball – 2. Regionalliga
Perfekter Spieltag für den TSV Wolnzach

Hallertauer nach 83:77-Sieg in Augsburg punktgleich mit Spitzenreiter Neustadt

23.01.2023 | Stand 17.09.2023, 4:50 Uhr

Treffsicherster Wolnzacher in Augsburg: Filip Schinhammer (links) erzielte 18 Punkte. Foto: Vogelmann/Urban

Von Dennis Wang

Wolnzach – Besser hätte dieser Spieltag für die Basketballer des TSV Wolnzach in der 2. Regionalliga Mitte kaum laufen können: Das Team von Trainer Mike Urban gewann am Sonntagabend im Verfolgerduell beim TV Augsburg mit 83:77 (22:17, 47:39, 65:61). Außerdem profitierten die Wolnzacher von einem Ausrutscher von Tabellenführer Neustadt an der Aisch, der bereits am Samstag im Heimspiel gegen Ingolstadt unerwartet seine erste Saisonniederlage einstecken musste und jetzt mit dem TSV punktgleich ist.

„Das hat natürlich nochmal zusätzlich frischen Wind in das Spiel gebracht. Es war eine coole Wendung der Dinge, der Druck war dadurch aber größer, auch auf Seiten der Augsburger“, meinte Urban. Der TSV-Coach konnte krankheitsbedingt nicht dabei sein und wurde an der Seitenlinie vom derzeit verletzten Kapitän Lukas Kappelmeier vertreten. Er und sein Team stellten sich auf einen heißen Tanz ein, denn Augsburg trat mit einer sehr guten Aufstellung und Felix Fraas an, der schon viele Spiele in der 1. Regionalliga absolviert hat, heuer aber erst einmal zum Einsatz kam.

Der TSV erwischte vor toller Kulisse den besseren Start und ging nach knapp vier Minuten mit 10:1 in Führung. Im Anschluss entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, die Hausherren verkürzten den Rückstand bis Ende des ersten Viertels auf 17:22. „Dadurch, dass die Fans direkt am Spielfeld sitzen, entsteht natürlich eine brutale Stimmung“, erzählte Kappelmeier über die hitzige Atmosphäre in der Halle. Der Plan der Wolnzacher, mit einer Four-Out-Formation zu spielen, um viele Freiräume in der Augsburger Defensive zu bekommen, ging zunächst gut auf. Allerdings häuften sich im zweiten Viertel die persönlichen Fouls auf Seiten der Gäste, wodurch Wolnzach im Eins-gegen-Eins nicht mehr so körperbetont verteidigen konnte. „Wir haben teilweise dumm gefoult, aber die Schiedsrichter haben oft auch sehr kleinlich gepfiffen“, erklärte Filip Schinhammer, Spieler und Sportlicher Leiter. Zur Halbzeit lag der TSV dennoch mit 47:39 in Führung. Der Knackpunkt der Partie war die Umstellung der Abwehrformation während der Halbzeit. Da Spieler wie Abdu Circiroglu, Leo Biersack oder Schinhammer bereits vier Fouls kassiert hatten und dadurch eingeschränkt im direkten Defensiv-Zweikampf waren, agierte Wolnzach im zweiten Durchgang mit einer Zonen-Verteidigung. In dieser Formation verteidigt jeder Wolnzacher nicht Mann gegen Mann, sondern ist für seine Zone verantwortlich. Mit dieser Umstellung hatte Augsburg sichtlich zu kämpfen, auch wenn der Gastgeber im dritten Viertel den Rückstand auf vier Punkte verkürzen konnte. Auf beiden Seiten häuften sich zudem die Fehler. Kappelmeier zufolge verbuchte sein Team insgesamt 25 Ballverluste, Augsburg verzeichnete ähnlich viele. In den letzten Minuten aber ließ der TSV nichts mehr anbrennen. „Wir haben die Schlussphase solide und abgekocht runtergespielt. Wir haben keine Dummheiten gemacht, hatte eine solide Defense und haben vorne die Fouls und Mismatches gesucht“, sagte Schinhammer über das Ende des Spiels.

Schlussendlich gewann Wolnzach verdient mit 83:77 und feierte den achten Sieg im neunten Saisonspiel. „Wir haben trotz der sehr fragwürdigen Schiedsrichter-Entscheidungen und der aufgeheizten Stimmung zu keiner Zeit den Kopf verloren. Gegen Augsburg ist es einfach immer hart und das war es heute wieder“, sagte Kappelmeier.

PK


Wolnzach: Biersack (12), Circiroglu (9), Hurzlmeier (7), Schinhammer (18), Bäumel (14), Weiß, Degner (2), A. Hoffmeister (12), M. Hoffmeister (7), Ziehe (2), Linkenbach.