
Ratlos: Der Pipinsrieder Chefcoach Martin Weng weiß am Montagabend erst zum Trainingsbeginn, ob sein Team am Dienstag zu spielen hat. Foto: htk
Eigentlich wäre es eine besondere Partie für den Pipinsrieder Trainer Martin Weng: Das Heimspiel seines Teams gegen seinen früheren Verein FC Gundelfingen an diesem Dienstag (17.15 Uhr). „Ich hatte dort vier sehr besondere Jahre“, sagt Weng. Der FC Gundelfingen war vor fünf Jahren seine erste Trainerstation im oberen Amateurbereich.
Doch die Entscheidung, ob Weng ein Wiedersehen mit vielen seiner früheren Spieler feiern kann, fällt erst am Montagabend – obwohl die Ansetzung zwischen den Pipinsriedern und ihren Gästen von der Donau seit Ende der vergangenen Woche vom Bayerischen Fußball-Verband im offiziellen Spielplan verkündet wurde.
Der Grund: Der Verband hat die Auslosung der Totopokal-Viertelfinal-Partien für Montag abend um 18.30 Uhr angesetzt, obwohl alle teilnehmenden Vereine seit der vorvergangenen Woche feststehen. Die Viertelfinals hat der Verband auf den Tag der Deutschen Einheit, 3. Oktober, gelegt – wohl wissend, dass an diesem Datum nicht nur die Bayernliga, sondern auch die 3. Bundesliga einen Spieltag hat. Den Amateurvereinen kann der Verband vorgeben, dass der Pokal Priorität hat, den Drittligisten – konkret dem TSV 1860 München und FC Ingolstadt – nicht, denn die spielen in einer Profiklasse, der DFL.
Das bedeutet: Wenn der FCP am Montagabend einen Amateurverein zugelost bekommt, spielt er am 3. Oktober um den Einzug ins Halbfinale – dann wird das Heimspiel gegen Gundelfingen auf diesen Dienstag vorgezogen. Wenn es gegen die Löwen oder Schanzer geht, findet die Partie erst am 18. November statt – eine Verschiebung des Gundelfingen-Matches ist nicht notwendig. BFV und FCP hatten gehofft, dass die Schwaben für beide Fälle einer Spielverlegung zustimmen würden. Doch das taten sie nicht. Aus gutem Grund: Dieser Dienstag ist ein normaler Arbeitstag. Trainer und Spieler – alles Amateure – müssten einen Tag Urlaub nehmen. Zumal der Anstoß schon um 17.15 Uhr erfolgt, die Pipinsried-Arena verfügt über keine Flutlichtanlage.
Falls der Dorfklub das „große Los“ zieht – ein Heimspiel gegen 1860 München oder Ingolstadt – müssen die Gundelfinger wohl oder übel in den sauren Apfel beißen und am Dienstag an die Ilmquelle reisen. FCP-Vereinschef Benny Rauch ist mehr als unglücklich, er befürchtet ein „Geisterspiel“: „Wer kommt schon zu einem Spiel, dass die Tageszeitungen nicht einmal einen Tag vorab ankündigen können.“ Doch auch wenn das Spiel ausfällt, fürchtet Rauch Ungemach: „Dann stehen einige Fans, die ihre Infos von der BFV-Seite bezogen haben, vor einem verschlossenen Stadion.“ Der PK wird in seiner Dienstagsausgabe darüber berichten, ob die Partie stattfindet.
htk