Basketball – TSV Wolnzach
„Marathon-Saison“ endet auf Rang fünf

2. Regionalliga: Wolnzach geht in der neun Monate dauernden Spielzeit am Ende die Puste auf

26.06.2022 | Stand 22.09.2023, 21:52 Uhr

Sofort als Verstärkung erwies Johannes Wießnet (rechts), der zur Rückrunde aus Bad Aibling zu den Wolnzachern zurückkehrte und immerhin noch acht Spiele absolvierte. Foto: Stolle

Von Dennis Wang

Wolnzach – Im Oktober ging sie los, im Juni war sie zu Ende: Eine „Marathon-Saison“, mit einer Corona-bedingten mehrwöchigen Pause im Winter, liegt hinter den Basketballern des TSV Wolnzach. Mit dem fünften Platz in der 2. Regionalliga Süd zeigt sich Trainer Mike Urban am Ende zufrieden.

„Es war eine lange, emotionale und schwierige Saison, die wir gut gemeistert haben. Mit einem Sieg mehr wären wir sicher Dritter geworden, das ein oder andere Spiel gegen Ende der Saison hätten wir noch gewinnen können, vielleicht auch müssen“, sagt Urban. Angesichts unserer Personalsituation bin ich aber froh, dass wir alles durchgezogen haben. Der fünfte Platz ist okay.“

Die Wolnzacher legten einen Traumstart hin und gewannen bis zur Corona-bedingten Zwangsunterbrechung Ende November sieben von acht Spielen. Nach der Fortsetzung der Spielzeit in 2022 holte der TSV fünf Siege aus neun Partien, ehe der TSV aufgrund von mehreren Verletzungsausfällen bis Saisonende nur noch eine 3:5-Bilanz vorweisen konnte. Urban fand, dass einige Spiele sehr wenig Aussagekraft hatten: „Manche Mannschaften sind zu sechst mit Spielertrainer aufgetaucht, andere haben unbedingt auf die Austragung der Partien bestanden, obwohl der Gegner sehr geschwächt war. Dann gab es auch einige Siege am grünen Tisch. Es war insgesamt alles zwar okay, aber es war schon eine Saison die auch Bauchschmerzen gemacht hat.“

Insgesamt blicken die Wolnzacher unter Einberechnung der dreimonatigen Vorbereitung auf eine elf Monate dauernde Saison zurück „Wir hatten schon Spielzeiten, in denen wir im Juni mit der Vorbereitung angefangen haben. Dieses Mal endet die Saison dort.“

Das war gut
: „Wir haben gut begonnen mit unserer 4-Außen-Spielweise und nur einem klassischen Center. Damit waren wir flexibel und unberechenbar und konnten mit einem organischen Ansatz die Spiele knapp gewinnen“, sagt Urban. Der Coach erinnert sich an die Partie gegen Spitzenreiter und Meister Nördlingen, dem die Wolnzacher lange Paroli boten: „Wir haben drei Viertel sehr ansprechend gespielt, dann aber in einem Viertel so viele Körbe kassiert, dass wir aus dem Spiel waren. Aber auch gegen die anderen Top-Teams Dachau, München Basket und DJK München haben wir gewonnen oder die Spiele zumindest ausgeglichen gestaltet.“ Die Wolnzacher Neuzugänge Marco Winterer, Leo Bäumel und Johannes Wießnet fügten sich gut ins Mannschaftsgefüge ein. Auch die neuen Jugendspieler Maximilian Eichner und Louis Liebrand machten einen Schritt nach vorne. Zu den emotionalsten Momenten der Saison gehören für Urban der Abschied vom Urgestein David Eichmüller, die Rückkehr von Johannes Wießnet zur Winterpause sowie sein eigener Einsatz als Feldspieler, bei dem er sogar noch ein paar Körbe erzielen konnte. Zudem hebt Urban die gute Saison von Lukas Bäumel hervor, der nach langwierigen gesundheitlichen Problemen eine ganze Saison für Wolnzach durchziehen konnte. Auch die starken Leistungen von Marco Hoffmeister und Torben Degner betont Urban.

Das war schlecht: „Wir hätten sicherlich noch ein bisschen fitter sein können. Beim Rebounding hat uns manchmal die Kraft gefehlt. Im letzten Viertel hatten wir darum in einigen Partien Probleme“, sagt Urban, der ansonsten nicht viel zu kritisieren hat. „Meine Spieler haben im Großen und Ganzen gut mitgespielt. Hier und da hätte mancher noch ein bisschen besser die eigenen private Termine managen können, besonders, als uns die vielen Ausfälle richtig zu schaffen gemacht haben. Aber durch die Pandemie hat sich der Lebensrhythmus eben auch ein wenig geändert, von daher Schwamm drüber würde ich sagen“, meint der Coach. Aufgrund der vielen Ausfälle mussten die Wolnzacher zudem mitten in der Saison von einer anfänglich erfolgreichen 4-Außen-Motion-Spielweise auf eine Formation mit zwei Centern umstellen. „Die Umstellung hat sicher auch dazu beigetragen, dass wir ein bisschen aus dem Tritt geraten sind“, sagt Urban. Für die Zukunft nimmt sich der TSV vor, die Talente aus der Jugend noch häufiger zum Einsatz kommen zu lassen.

PK