Laufsport
Leppelsack siegt in Dachau über 800 Meter

16.08.2022 | Stand 22.09.2023, 6:46 Uhr

Dachau – Selbst eingangs der Schlussgeraden wirkte Arne Leppelsack noch ziemlich entspannt, erst auf den letzten 50 Metern „knautschte“ er, wie die Läufer sagen, holte alles aus sich heraus. Seine Zeit blieb nach zwei Stadionrunden bei 1:56,07 Minuten stehen – der Reichertshausener hatte den 800-Meter-Wettbewerb der Volksfest-Wettkämpfe des ASV Dachau für sich entschieden. Es war ein versöhnlicher Abschluss nach einer durchwachsenen Saison. Warum war er nicht über seine Spezialstrecke, die 400 Meter, angetreten oder über eine der Kurzsprintdistanzen? „Die 400 Meter habe ich für diese Saison abgehakt“, berichtete Leppelsack. Der Grund: „Ich konnte mich weder für die EM noch die WM qualifizieren. Und auch mein Abschneiden bei den DM war nicht so wie erhofft“, gestand der 23-Jährige ein. „Zum Ende der Saison wollte ich mal etwas Neues ausprobieren.“

Anfang August war Leppelsack erstmals über die kürzeste Mittelstrecke gegangen, in Neustadt an der Waldnaab mit 1:54,97 Minuten. Obwohl er dort am Ende „ziemlich eingegangen“ sei, wie er berichtet. „Hier in Dachau wollte ich es daher zu Beginn etwas langsamer angehen.“ Das sei ihm zwar gelungen, nur schneller sei er dennoch nicht geworden. Warum? „Ich hab’ im Mittelteil mindestens zwei Sekunden verbummelt, weil ich niemanden hatte, der mich antrieb“, analysierte der Marketing-Student. „Ob ich 14 oder 16 Sekunden auf einem 100-Meter-Abschnitt unterwegs bin, spüre ich nicht – für mich fühlt sich das immer wie joggen an“, fuhr er mit einem Grinsen fort. Klar, denn bei seinen besten 400-Meter-Rennen benötigt er weniger als zwölf Sekunden auf 100 Meter. Trotz der Hoffnung machenden Tests auf den zwei Runden will Leppelsack wieder auf die 400 Meter setzen – sein Ziel heißt Olympia 2024.

Auf die Frage, warum es heuer nicht so gut gelaufen ist, beschreibt er, wie er sich das Corona-Virus im Krankenhaus eingefangen und wie lange es gedauert hatte, bis er sich wieder fit fühlte. Nun hofft Leppelsack auf einen Neu-Anfang zur Hallensaison. „Die Grundlagen haben wir mit den 800-Meter-Rennen gelegt“, sagt er. Mit „wir“ meint er übrigens Trainer Peter Rabenseifner und sich.

htk