Motorsport - DTM
Lehrreiche Läufe am Lausitzring

Pfaffenhofener Marius Zug verpasst auch bei seinem zweiten DTM-Rennen die Punkteränge – sieht aber Schritt nach vorne

25.05.2022 | Stand 22.09.2023, 22:55 Uhr

Flott unterwegs: Bis auf Tempo 270 peitschte Marius Zug seinen Audi R8 LMS GT3 am vergangenen Wochenende beim DTM-Rennen am Lausitzring. Foto: DTM

Pfaffenhofen/Klettwitz – „Näher an die schnellsten Audis herankommen“, gab DTM-Fahrer Marius Zug vor dem Lausitzring-Rennwochenende als Ziel aus. Und tatsächlich wurde er zunächst als zweitschnellster „Vier Ringe-Pilot“ abgewunden. Jedoch muss der Pfaffenhofener weiterhin auf seine ersten Meisterschaftszähler warten, denn für Platz 15 am Samstag gab es keine Buchung auf das Punktekonto. Beim Sonntagsrennen musste der 19-Jährige gar sein Fahrzeug vorzeitig in der Garage abstellen, dennoch versicherte er, einen „deutlichen Step“ nach vorne gemacht zu haben. Folgend: Marius Zugs Rennwochenende in Zahlen.

Startnummer 66: Wie bei allen der 29 Supersportwagen waren auch bei Zugs Audi die Zahlen überdimensional groß auf die Frontscheibe geklebt. Ein 5,2 Liter-V10-Triebwerk schiebt den R8 LMS GT3 mit satten 585 PS durch die Kurven, Schikanen und Geraden der DTM-Rennstrecken. Der Preis ist auch stattlich: Rund eine halbe Million Euro, inklusive Mehrwertsteuer, müssen Kundenteams, wie Zugs Rennstall Attempto Racing investieren, um erst einmal an einen solchen Renner zu kommen. Während der letzten Woche wiederum machte sich die Crew aus Langenhagen (nördlich von Hannover) auf den Weg zum Lausitzring.

Platz 25: Das Ergebnis vom Samstags-Zeittraining hat Zug nicht gefallen. Zehn Runden lang peitsche er den grauen Rennwagen über den Asphalt und beim letzten Stich wurde er am schnellsten gestoppt: Die Uhr blieb bei 1:31:812 Minuten stehen, damit war Zug 1,2 Sekunden langsamer als Polesetter Lucas Auer (Österreich, Mercedes AMG), weshalb ein Platz in der 12. Startreihe reserviert war. „Wir haben uns beim Setup etwas verspielt“, erklärte der Pfaffenhofener.

270 km/h: In Sachen Topspeed-Statistik reihte sich Zug in Rennen 1 im Mittelfeld ein. Noch vor so manchem Favoriten wurde er geführt, aber auch 3,3 km/h langsamer als der Sieger Sheldon van der Linde (Südafrika, BMW M4) löste Zug die Messung aus. Im Verlauf der 55-Minuten-Wettfahrt konnte sich der jüngste DTM-Pilot noch bis auf Platz 15 vorkämpfen.

Reihe 13: Wieder von weit hinten startete Zug in das Sonntagsrennen. Es lief also auch beim zweiten Qualifying nicht besser, allerdings hatte der Pfaffenhofener für Platz 26 mit einer persönlichen Bestzeit von 1:32:448 Minuten eine Erklärung: „Da war richtig viel Pech im Spiel. Direkt vor meinen schnellsten Runden kam die rote Flagge, das hat super viele Plätze gekostet.“

7,5 Minuten: In etwa so viel Restzeit zeigte die Rennuhr beim Sonntagsrennen noch an, als Zug mit einem völlig zerfransten rechten Hinterreifen die Attempto-Garage ansteuerte. Ein Reifenschaden bedeutete also das vorzeitige Aus, allerdings waren da Meisterschaftspunkte längst außer Reichweite. Der Name Zug tauchte erst weit hinten im Zwischenklassement auf, nämlich auf Platz 22. „Wir hätten es noch bis auf Platz 12 schaffen können, wenn uns nicht beim Boxenstopp eine Radmutter kaputt gegangen wäre“, haderte der Youngster und ergänzte: „Zehn Sekunden hat das gekostet, aber am Schluss hat der Platten das Rennen eh kaputt gemacht – also lieber hier die beschädigte Radmutter, als nächstes Mal in Italien.“ Zug hatte dabei schon das nächste DTM-Rennwochenende im Kopf, das erst in vier Wochen in Imola ansteht.

PK