Emotionen und Ehekirchen
Landesliga: TSV Jetzendorf verabschiedet mehrere Urgesteine – und erwartet einen Aufstiegskandidaten

19.05.2023 | Stand 16.09.2023, 21:51 Uhr

Läuft am Samstag zum vorerst letzten Mal im Jetzendorfer Lorenz-Wagner-Stadion auf: Spielertrainer Alexander Schäffler. Foto: Kramer

Es wird ein emotionale Partie, so viel scheint sicher. Nicht, weil es am Samstag (14 Uhr) das letzte Landesliga-Heimspiel des TSV Jetzendorf in dieser Saison ist. Auch der Gegner, der Liga-Zweite FC Ehekirchen, löst im Ilmtal keine Gefühlsstürme aus. Wenn jedoch die Jetzendorfer Legenden Alexander Schäffler (Spielertrainer), Daniel Stampfl (Mit-Trainer) und Kapitän Martin Öttl ein letztes Mal ins Lorenz-Wagner-Stadion einlaufen und beim Schlusspfiff (möglicherweise) gemeinsam ein letztes Mal jubeln, wird wohl die eine oder andere Träne fließen. Auf dem Platz und auch daneben.

„Es ist ein komisches Gefühl“, gesteht der Spielertrainer mit belegter Stimme. „Wir haben in der letzten Zeit mehrfach über diesen Tag geredet“, fährt er fort. „Es wird für uns ein ganz besonderes Spiel werden.“ Er freue sich darauf, behauptet Schäffler, seine Wehmut ist aber unüberhörbar. „Wir hoffen auf schönes Wetter, mit Ehekirchen haben wir einen tollen Gegner“, sagt der 34-Jährige. Dass er auf ein gut gefülltes Stadion hofft, sagt er nicht. Aber er, Stampfl, Öttl und die Mitstreiter hätten es verdient.

Schäffler ist als A-Junior von TaF Glonntal nach Jetzendorf gekommen, der 31-jährige Öttl war gerade mal 19 Jahr alt, als er aus Hilgertshausen Ilmabwärts zog. Der gleichaltrige Daniel Stampfl war zeitgleich mit Öttl zum TSV Jetzendorf gekommen. Dass er einige Jahre als Spielertrainer beim FC Gerolsbach verbracht hat, ist bei den Grün-Weißen in Vergessenheit geraten.

Einige weitere Spieler werden überdies verabschiedet: Tormann Dennis Pöllner beendet nach diversen Verletzungen seine Karriere, Ulrich Untergruber kehrt als Torwarttrainer zurück zum ST Scheyern. Christos Papadopoulos beendet ein weiteres Mal seine Karriere und entgeht dem Rummel durch Urlaub. Seppi Keimel will seinen Jugendverein TSV Hilgertshausen wieder in höhere Spielklassen schießen, Dominik Liebl hat wohl ähnliche Pläne mit dem SV Günding. Marc Peuker verändert sich beruflich und zieht außerdem um. Florian Radlmeier fehlt nur heute wegen einer Erkrankung.

Gerät das Match aufgrund dieser vielen Abschiede in den Hintergrund? „Überhaupt nicht“, widerspricht Schäffler energisch und betont: „Ganz im Gegenteil. Wir treffen uns am Freitagabend zu einem speziellen Abschlusstraining.“ Dass er seinen Schützlingen so die Gelegenheit geben will, eventuelle Vatertags-Nachwehen auszuschwitzen, widerspricht der Coach nicht.

Dass der FC Ehekirchen auf die Jetzendorfer Abschiedsfeierstimmung Rücksicht nehmen wird, ist im Übrigen nicht zu erwarten. Das Team um die Spielertrainer Michael Panknin und Simon Schröttle hat noch die theoretische Möglichkeit an Spitzenreiter FC Sonthofen vorbeizuziehen und als Meister direkt in die Bayernliga aufzusteigen.

PK